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Magische Verführung

Magische Verführung

Titel: Magische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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selbst ihr widerstandsfähiger Ge-staltwandlerkörper aufgegeben hatte.
    »Wir sind nicht deine Eltern!« Beim letzten Wort brach ihr die Stimme weg. »Du bist mein Gefährte, und ich bin deine Gefährtin. Bei deinem Vater und deiner Mutter gab es diese Verbindung nicht.«
    Nein, seine Eltern hatten sich ganz altmodisch verliebt, ohne vom Paarungsinstinkt der Leoparden beeinflusst zu sein. Nicht jeder Gestaltwandler fand seinen Seelengefährten. »Unsere Art von Beziehung wird dir noch mehr abverlangen als eine gewöhnliche Liebesbeziehung«, erklärte er ihr. In ihm flammte die Leidenschaft. »Ich möchte nicht, dass du dich darauf einlässt, bevor du so weit bist.«
    »Und du bist derjenige, der entscheidet, ob und wann ich bereit bin?«
    »Ich bin älter und erfahrener.« Es würde Jahre dauern, bis sie das aufgeholt hatte.
    »Na toll! Viel Spaß in deiner perfekten kleinen Welt, in der alles auf dein Kommando hört. Aber beschwer dich hinterher nicht, wenn mir die Lust aufs Warten vergangen ist.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon.
    »Tamsyn!« Er rief mit einer Stimme nach ihr, bei der selbst der hartgesottenste Jungleopard pariert hätte.
    Doch sie lief unbeirrt weiter.
    »Was zum Teufel soll das?« Mit langen Schritten versuchte er, sie einzuholen. Gerade sah er noch, wie ihre Kleider von ihr abfielen und sie sich in einen Leoparden verwandelte.
    Er blieb wie versteinert stehen. Ihre Schönheit überwältigte ihn jedes Mal aufs Neue. Ihr Fell glänzte seidig, und die schwarzen Tupfen nahmen sich schön gegen den goldenen Pelz aus. Plötzlich blickte sie sich noch einmal um, sah ihn hochmütig an. In dieser Gestalt waren ihre Augen nicht karamellfarben, sondern grüngold, aber nicht weniger weiblich.
    Er knurrte; mit diesem Blick wollte sie ihn nur herausfordern. Sie bleckte die Zähne und war schon im Wald verschwunden. Beinahe hätte er ihr nachgesetzt - die Krallen hatte er schon ausgefahren, doch dann besann er sich eines Besseren. Wenn er sie in diesem Zustand jagte ... dann würde sie sich wohl nicht so schnell wieder beschweren, dass sie selbst Hand anlegen musste.
    Verdammt noch mal!
    Nun spukten ihm Bilder von weichem weiblichen Fleisch und streichelnden Händen im Kopf herum, und seine Hose drohte zu bersten. »Mist, verdammter!« Er rannte in die entgegengesetzte Richtung zu einem nahen Wasserfall. Ein eiskaltes Bad war genau das, was er jetzt brauchte, um wieder klar zu werden.
    Dabei fragte er sich unentwegt, ob sie wohl stöhnte, wenn sie sich selbst zum Höhepunkt brachte.
    2
    Kurz vor dem Haus ihrer Eltern verwandelte sich Tamsyn wieder zurück. Ihre Eltern lebten unweit der Versammlungsstätte des Rudels, und bis auf Weiteres würde sie dort wohnen, jedenfalls solange noch alles in der Schwebe war. Eigentlich hätte sie schon längst mit Nate zusammenleben sollen. Ihr brannten die Augen beim Gedanken an seine Zurückweisung. Rasch holte sie ihre Anziehsachen hervor, die sie für solche Fälle versteckt hatte. Zwar ging man mit Nacktheit im Rudel ganz natürlich um, aber nun, da sie schon mal heulte, wollte sie nicht auch noch eine nackte Heulsuse sein.
    Vollständig bekleidet trat sie an die Haustür. Noch bevor sie klopfen konnte, öffnete ihre Mutter schon die Tür. Mit dem dunklen Haar und den hellbraunen Augen sah Sadie Mahaire aus wie eine ältere, aber kleinere Version ihrer Tochter. Die Größe hatte Tamsyn von ihrem Vater. Sadie sah ihre Tochter nur einmal an, dann breitete sie die Arme aus. »Komm her, Schatz!«
    Schluchzend warf Tamsyn sich in ihre Arme. »Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll, Mom«, sagte sie gefühlte Stunden später. Auf dem Sofa lag sie mit dem Kopf im Schoß der Mutter, die Beine angewinkelt. »Das Verlangen nach ihm zerreißt mich. Aber ... er scheint nicht das Gleiche für mich zu empfinden.«
    Das war eine bittere Erkenntnis, und der Kummer zerriss ihr fast das Herz.
    »Oh doch, das tut er.« Sadie strich ihrer Tochter sanft das Haar aus der Stirn. »Nur, dass er mehr Zeit hatte, sich daran zu gewöhnen.«
    »Wieso mehr Zeit? Es hat uns doch beide gleichzeitig erwischt.« An ihrem fünfzehnten Geburtstag hatte er vor ihrer Tür gestanden, und auf einmal hatte sie das Band zwischen ihnen gespürt.
    »Ja, aber du warst erst fünfzehn. Deine sexuellen Wünsche waren die eines Mädchens.«
    Tamsyn erinnerte sich daran, wie ihr in seiner Nähe immer ganz heiß geworden war und sie dieses angenehme Ziehen im Unterleib verspürt hatte.

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