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Magische Verführung

Magische Verführung

Titel: Magische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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seinen mitternachtsblauen Augen raubte ihr den Atem.
    »Hör auf, ihn so anzusehen«, murmelte sie. In den letzten achtundvierzig Stunden hatte sie kaum mehr als Hallo zu ihm gesagt, aber wenn sie ihn jetzt unaufhörlich anstarrte, würde er rasch merken, wie schwer es ihr fiel, auf Distanz zu bleiben. Die Sehnsucht nach ihm erfüllte ihren Körper noch bis in die letzte Pore ... besonders in heißen und feuchteren Regionen.
    Mit einer gewaltigen Willensanstrengung brach sie den Blickkontakt ab und konzentrierte sich auf die Tänzer in der Kreismitte. Sie waren Bestandteil dieses spontanen Festes, ausgelöst durch den vollen gelben Mond, eine schöne Abwechselung zur argwöhnischen Wachsamkeit, die seit dem Angriff der Shadow-Walker-Wölfe im Rudel herrschte. Das hieß aber nicht, dass die Verteidigungslinien nicht besetzt waren. Nur wurden die Wachen zwischendurch von Rudelmitgliedern abgelöst, die eigentlich frei hatten, damit jeder am Spaß teilhaben konnte.
    Und Spaß hatten sie wirklich. Manche holten ihre Instrumente hervor und spielten kräftige Rhythmen. Tamsyn klatschte im Takt, und als Lucas ihr seine Hand bot, griff sie lächelnd zu. »Sieh dich aber vor, ich habe zwei linke Füße!«
    Er grinste. Die auffallende Zeichnung auf seiner Wange, die er von Geburt an hatte, ließ ihn mehr wie einen Panther, denn einen Jungen wirken. »Gut, dass ich mich nicht so leicht abschrecken lasse.«
    Lachend ließ sie sich von ihm herumwirbeln, und da der Tanz ihre ganze Konzentration in Anspruch nahm, vergaß sie darüber beinahe Nate. Als Lucas sie das nächste Mal auffing, war sie ganz außer Atem. »Du bist ja richtig gut drauf«, sagte sie und freute sich, ihn einmal so glücklich zu erleben.
    In Lucas' Seele herrschte Dunkelheit. Tamsyn wusste, dass er sich erst daraus würde befreien können, wenn er sich an denen rächte, die ihm seine Eltern genommen hatten. Er war vier Jahre jünger als sie, doch wenn sie ihm in die Augen blickte, sah sie kein Kind, sondern einen Mann. Eines Tages würde Lucas ein mächtiges Alphatier werden, da war sich Tamsyn sicher.
    Er drückte sie fester an sich, hielt sie unbefangen und freundschaftlich im Arm, so wie es unter Rudelgefährten üblich war. Sie schmiegte ihre Wange an seine Schulter und wiegte sich im sanften Takt der Musik, der das Hämmern abgelöst hatte. »Und?«
    »Einer muss dich doch mal in den Arm nehmen«, sagte er offenherzig.
    »Danke. Das kann ich gebrauchen.« Es gab keinen Grund, sich zu verstellen, nicht im eigenen Rudel.
    »Dorian meint, du willst nicht, dass wir Nate mit ein bisschen Prügel zur Besinnung bringen.« Er seufzte, als sei er schwer enttäuscht. »Sicher?«
    Sie lachte über seine Neckerei. »Ich hätte ihn gern im ganzen Stück behalten, aber danke trotzdem.«
    »Willst du mit ihm tanzen? Er kommt nämlich gerade auf uns zu.«
    7
    Noch bevor sie antworten konnte, hatte sie schon Nates warmen, erdigen Geruch in der Nase. Auf sie wirkte er wie eine Droge. Im nächsten Augenblick spürte sie schon seine Hand schwer auf ihrer Hüfte. »Luc. Geh und such dir ein Mädchen in deinem Alter.«
    Lucas ließ Tamsyn los. »Ich glaube, ich stehe auf sexy Frauen, die älter sind. Warum behalt ich nicht Tammy, und du schaust dich nach jemand Neues um?«
    Nate knurrte, doch Lucas lachte nur und zwinkerte Tamsyn beim Gehen noch einmal zu. Ihre Aufmerksamkeit war jedoch ganz von Nate in Anspruch genommen, der ihr seine Hände von hinten um die Taille legte und sie an sich zog. »Was zum Teufel trägst du da?« Sein Atem war heiß an ihrem Ohr.
    Das Denken fiel ihr schwer. »Jeans und Sweatshirt. Ist das etwa verboten?«
    »Das Sweatshirt ist knallorange, und jeder kann dir in den Ausschnitt gucken.«

    Sie presste ein Lachen hervor. »Nate, der V-Ausschnitt ist nicht besonders tief, und der Pulli ist pfirsichfarben, nicht knallorange.« Die Farbe passte schön zu ihrem Haar und ihren Augen.
    »Das Sweatshirt und die Jeans sind hauteng, verdammte Scheiße!«
    »Hüte deine Zunge, Nathan Ryder!«, konterte sie bestimmt, legte ihre Hände auf seine und wiegte sich im Takt.
    Das war nicht geplant gewesen, ihr Körper verlangte einfach nach seiner Nähe. »Ich bin neunzehn. In meinem Alter trägt man nun mal so was.«
    Offenbar musste er erst mal Luft holen. »Du aber nicht.«
    Nein, normalerweise trug sie solche Sachen nicht. Denn sie hatte immer geglaubt, sie sollte es zwischen ihnen nicht noch schlimmer machen, indem sie aufreizende Klamotten trug. Aber heute

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