Magische Verführung
morgendlichen Kaffee, dann auf den Dienstplan, den er gerade von Cian bekommen hatte. Er hämmerte den Code seines Vorgesetzten in die Kommunikationskonsole und wartete, bis Cians Gesicht auf dem
Bildschirm erschien. »Was zum Teufel ist nur in dich gefahren? Dieser Dienstplan ist ja wohl ein Witz!« Nate war so sauer, dass er auf Alter und Dienstgrad pfiff.
Cian wirkte irritiert. »Mir wurde gesagt, du möchtest deine Patrouille möglichst weit weg von Tammy.«
»Ich kann mich nicht erinnern, dich um diesen Gefallen gebeten zu haben.«
Bei Nathans scharfem Ton zuckte Cian zusammen. »Du hast es dir doch zur Aufgabe gemacht, sie links liegen zu lassen, wenn sie dir hinterherläuft.« Grüblerisch runzelte er die Stirn. »Wobei sie das in letzter Zeit kaum noch getan hat.«
Daraufhin bleckte Nate die Zähne. Der Leopard war über Tamsyns momentanes Verhalten nicht froh. Er wollte beißen. Beherrschen. Ihr sein Zeichen aufdrücken. »Tausch meine Dienste mit Juanita.«
»Bist du sicher?« Cian schaute grimmig drein. »Du bist nicht gerade gut drauf. Willst du wirklich in ihrer Nähe sein?«
Das war eine Beleidigung. Als wenn er ihr jemals wehtun würde! »Wenn ich eine Predigt hören will, gehe ich in die Kirche. Tausch die Dienste.«
»Bitte.« Hilflos hob Cian die Hände. »Ich sag Nita Bescheid.«
»Und kümmere dich in Zukunft um deinen eigenen Kram.« Nathan schaltete die Konsole aus, leerte seinen Kaffee und ging nach draußen. Er war hungrig. Tammy würde bestimmt etwas zu essen haben, schließlich war sie die beste Köchin im Rudel.
Das Areal, das er jetzt zu bewachen hatte, war in unmittelbarer Nähe des Festplatzes und schloss unter anderem Tammys Haus mit ein. Als er das erste Mal vorbeikam, schien sie noch zu schlafen, doch beim zweiten Mal nahm er den herben Geruch frischer Teeblätter wahr. Da er in seiner menschlichen Gestalt geblieben war, konnte er problemlos an ihre Hintertür klopfen.
Natürlich musste sie ihn längst gewittert haben, dennoch spähte sie argwöhnisch durchs Küchenfenster, bevor sie öffnete. »Was machst du hier?«, fragte sie schlecht gelaunt.
Also war sie immer noch wütend. Als er an die Umstände des Streits dachte, begann sein Schwanz zu pochen. Am liebsten hätte er jetzt seine Hände um ihren süßen Hintern gelegt, sie an sich gerissen und ihr die schlechte Laune weggeküsst.
»Und dir auch einen schönen guten Morgen, mein Sonnenschein«, brachte er mühsam raus. Sein Verlangen nach ihr war so groß und ihre Nähe eine Qual, aber immer noch besser als die Distanz der letzten Tage.
»Du bist einfach nur hungrig«, schnaubte sie und wandte sich ab. Dabei ließ sie die Tür offen stehen.
Als er hineinging, fand er sie am Küchentresen Brot schneiden. Der Laib schien selbst gebacken. Nate rang mit sich, stellte sich nur neben sie, statt sich von hinten über sie zu beugen und den köstlichen weiblichen Duft an ihrer Kehle einzusaugen. »Gibt es heute nur Brot?«
Sie richtete das Messer auf ihn. »Willst du nun was zu essen oder nicht?«
»Ich liebe Brot.« Er wusste schon, wie er ihr schmeicheln konnte. »Warum bist du so leicht bekleidet?« Sie trug lediglich sein altes Fußballtrikot und diese albernen rosa Puschen. Hinreißend und erotisch. Eine fatale Mischung.
»Ich bin hier in meinem eigenen Haus, du bist hier der Eindringling.« Sie klatschte Butter auf eine Brotscheibe und hielt sie ihm hin.
Nach Marmelade wagte er nicht zu fragen. »Schlecht geschlafen?«
»Nate«, sagte sie sehr leise und hielt sich krampfhaft am Tresen fest. »Bist du hergekommen, um dich an meinem Unglück zu weiden?«
Er legte das Brot beiseite. »Wovon redest du überhaupt?«
»Du weißt ganz genau, wovon ich rede!« Mit spitzem Finger bohrte sie ihm in die Brust. »Schaut mal alle her! Ich kann die einfältige Jungfrau Tammy Mahaire so scharf machen, dass sie nicht mehr weiß, wo oben und unten ist -
und dann lasse ich sie einfach stehen!«
»He!« Er wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie zog sie weg. »Das hab ich doch gar nicht gewollt. Ich habe selbst nicht gut geschlafen.«
»Na, dann ist ja alles paletti! Hipp, hipp, hurra.« Ihre Worte troffen vor Sarkasmus.
»Was ist bloß los mit dir in letzter Zeit?« Nun hatte er sie zwischen sich und dem Tresen eingekeilt.
»Nichts!« Sie versuchte, ihn wegzustoßen, doch er war stärker als sie. »Hau ab! Hau ab und lass mich in Ruhe.
Kapierst du das nicht? Wie oft soll ich es denn noch sagen?«
»Dazu hast du kein
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