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Magische Verführung

Magische Verführung

Titel: Magische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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mich bereit, Schätzchen.«
    Annie schloss die Wohnungstür auf und fragte sich, ob sie noch recht bei Verstand war. Vor einer knappen halben Stunde hatte sie sich bereit erklärt, einen ganzen Tag mit einem Mann zu verbringen, der so gefährlich war, dass jede vernünftige Frau das Weite gesucht hätte ... anstatt sich vorzustellen, wie es wäre, ihn zu küssen. Solch sündhafte Lippen gehörten verboten! Heiße Schauer überliefen sie, als sie an seinen Blick bei der Verabschiedung dachte. Dieser Mann war tödlich.
    Komm wieder runter, Annie!, sagte sie sich. Passieren wird eh nichts. Zach mochte mit ihr geflirtet und ihr begehrliche Blicke zugeworfen haben, doch das hatte nichts zu bedeuten. Bei dem Aussehen standen die Frauen bestimmt Schlange an seinem Bett.
    Zach im Bett, straffe Muskeln, glänzende Haut. Bei dieser Vorstellung flatterten Schmetterlinge in ihrem Bauch.
    Dann stellte sie sich sein verführerisches Lächeln vor. »Wenn er mich noch einmal so ansieht«, murmelte sie und zog sich auf dem Weg zum Schlafzimmer die Stäbchen aus dem Haar, »bin ich verloren.« Dicke schwarze Locken fielen auf ihre Schultern.
    Zachs Haar war dichter und glatter.
    Ihre Gedanken wanderten von seinem Haar zu seiner Leopardengestalt. Wie er wohl als Leopard aussehen mochte?
    Ein Raubtier, geballte Muskelkraft in schwarz-gold gemustertem Fell. Ob er einer Frau erlauben würde, ihn zu streicheln? Ihre Fingerspitzen kribbelten erwartungsvoll. Im Spiegel der Frisierkommode sah sie lustvoll geöffnete Lippen und große Augen. Zwischen ihren Beinen pochte es.
    Sie ignorierte das Klingeln ihres Handys.
    Heftiges Verlangen durchströmte sie, und sie zitterte am ganzen Körper. Noch nie hatte sie so leidenschaftlich auf einen Mann reagiert. »Bitte, lieber Gott, steh mir bei!« Wenn schon der bloße Gedanke an ihn solche Reaktionen auslöste, wie sollte sie nur einen ganzen Tag mit ihm durchstehen?
    Ring. Ring. Ring.
    Um endlich Ruhe zu haben, nahm sie ab. »Ja?«
    3
    »Angelica, was ist los mit dir? Du bist ja ganz außer Atem?«
    »Nichts, Mom. Ich bin nur eben gerade nach Hause gekommen.«
    »Heute ist Freitag, da kannst du ein wenig entspannen. Trink den Kamillentee, den ich dir besorgt habe.«
    Annie konnte Kamillentee nicht ausstehen. »Du weißt doch, dass ich den nicht mag.«
    »Tut dir aber gut.«
    Es war immer die gleiche Leier. »Heute möchte ich eben mal böse sein.« An Kräutertee dachte sie dabei allerdings nicht. »Sehr böse.«
    »Also wirklich, Angelica!«, schnaubte Kimberly ärgerlich. »Vergiss den Tee. Ich wollte dich nur daran erinnern, dass du dich morgen zum Abendessen hübsch machst.«
    Abendessen? Siedend heiß fiel ihr das Essen wieder ein. »Mom, du hast mir versprochen, keine ...«
    »Ein junger Professor aus London, ein reizender Mann. Forscht bei uns dieses Semester.«
    »Was meinst du mit jung?«
    »Er ist erst dreiundvierzig, Liebes.«
    Und Annie war achtundzwanzig. »Oh.« Nervös rieb sie sich die Stirn. »Die Sache ist die ...«
    »Keine Widerrede! Dein Vater und ich möchten dich gerne in festen Händen wissen. Wir werden nicht ewig da sein, um für dich zu sorgen.«
    »Ich kann für mich selbst sorgen.« Unweigerlich ballte sie die Hand zur Faust. Aber es hatte keinen Sinn, sich aufzuregen, denn diese Gespräche führten sie schon, solange Annie denken konnte. »Ich bin kein Kind mehr.«
    »Du kannst doch nicht dein ganzes Leben allein verbringen!« Trotz ihres barschen Tons schwang Verzweiflung in Kimberlys Stimme mit, denn sie fürchtete, ihre Tochter könnte niemanden mehr abbekommen. Dass Annie aus freien Stücken allein lebte, war ihr noch nie in den Sinn gekommen. »Professor Markson ist ein ganz wunderbarer Mensch. Du könntest es schlechter treffen.«
    Eigentlich will sie damit sagen, dass mir im Grunde kaum eine Wahl bleibt, dachte Annie nicht ohne einen Anflug von Groll. Für ihre Mutter war sie ein beschädigtes und zerbrechliches Wesen, das Männer keines zweiten Blickes würdigten. »Kommt Caro auch?«
    »Natürlich nicht!«, entgegnete Kimberly unwirsch. »Wir wollen doch, dass der Professor dich wahrnimmt. So gern ich Caro habe, aber sie stiehlt dir immer die Schau - selbst jetzt noch, wo sie verheiratet ist.«
    Annies Kopf begann zu pochen - Caro war der einzige Lichtblick bei diesen rituellen Demütigungen. »Klar.«
    »Ich erwarte dich um sieben für die Cocktails.«
    »Vielleicht komme ich ein wenig später.«
    »Arbeit?«

    »Nein.« Wie sollte sie es nur formulieren?

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