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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mehr.«
    Alicia runzelte die Stirn. »Ich dachte, ihr wolltet zu eurem Jahrestag an die Küste fahren?«
    »Wollten wir auch«, sagte Adrian, der meinem Beispiel folgte. »Aber dann hat Taylor neulich abends an Puschel gedacht, und wir fanden, dass wir es uns vielleicht noch mal überlegen sollten.« Das musste ich ihm lassen, er spielte bei der Geschichte, die ich mir spontan ausgedacht hatte, wirklich mit. Allerdings hätte man meinen sollen, dass er sich wenigstens an den Namen des falschen Kaninchens erinnerte, das immerhin er erfunden hatte.
    »Hoppel«, korrigierte ich ihn.
    »Ist die Bunnysuite noch frei?«, fragte er. »Wir können einfach einen kurzen Blick reinwerfen, während du ihr hilfst.«
    Alicia zögerte nur einen Moment, bevor sie uns einen Schlüssel überreichte. »Klar. Sagt mir Bescheid, falls ihr irgendwelche Fragen habt.«
    Ich nahm den Schlüssel und ging mit Adrian auf die Treppe zu. Hinter uns konnte ich die Frau fragen hören, ob es in Ordnung wäre, ein Zelt im Garten aufzustellen, und ab welcher Zahl von Warmhalteplatten in dem Gästehaus Brandgefahr bestand. Adrian sprach los, sobald wir im ersten Stock und außer Hörweite waren. »Lass mich raten. Du willst die Samtsuite durchsuchen.«
    Ich belohnte ihn mit einem breiten Lächeln, erfreut, dass er meinen Plan erraten hatte. »Yup. Ziemlich gute Idee, was? Hoffentlich wird Alicia für eine Weile abgelenkt sein.«
    »Ich hätte sie einfach mit Zwang belegen können«, rief er mir ins Gedächtnis.
    »Du benutzt ohnehin schon zu viel Geist.«
    Ich schob den Schlüssel in das Schloss der Samtsuite und hoffte, dass Alicia uns den Generalschlüssel gegeben hatte und nicht einen, der nur in die Bunnysuite passte. Als sie uns beim letzten Mal herumgeführt hatte, hatte sie auch nur einen einzigen Schlüssel benutzt. Ein Klicken sagte mir, dass wir Glück gehabt hatten und heute keine metallverbrennenden Chemikalien benötigen würden.
    Wir hatten die Samtsuite bei unserem letzten Besuch schon gesehen, und im Großen und Ganzen sah sie jetzt genauso aus. Samtenes Bettzeug, samtbeschlagene Möbel und sogar Tapete mit Samttextur. Nur dass das Zimmer diesmal nicht in dem tadellosen, unbewohnten Zustand war wie zuvor. Überall zeugten Spuren davon, dass es in jüngster Zeit benutzt worden war. Das Bett war nicht gemacht, und der Duft von Shampoo, der aus dem Badezimmer kam, ließ darauf schließen, dass hier vor nicht allzu langer Zeit jemand geduscht hatte.
    »Alicia hat sich vielleicht geirrt, als sie meinte, Veronica habe nicht ausgecheckt«, sagte Adrian. Er öffnete Schublade um Schublade und fand nichts. In einer Ecke des Kleiderschranks entdeckte er hochhackige Schuhe und einen Gürtel, der an einem Kleiderbügel hing – Dinge, die man leicht übersehen konnte, wenn man hektisch Koffer packte. »Hier hatte es jemand ziemlich eilig zu verschwinden.«
    Meine Hoffnungen stürzten in sich zusammen. Indem Alicia versehentlich unsere »Überraschung« verraten hatte, hatte sie Veronica anscheinend so verschreckt, dass sie geradezu aus dem Zimmer geflohen war. Wir fanden keinen Hinweis darauf, dass Veronica zurückkehren würde. Wie Adrian gesagt hatte, schien sie einen schnellen Abflug gemacht zu haben, worauf auch die Dinge hindeuteten, die liegen gelassen worden waren: ein Rasierapparat in der Dusche, eine Parfümflasche neben dem Waschbecken und ein Stapel Speisekarten vom Lieferservice auf dem Nachttisch.
    Ich setzte mich aufs Bett und ging die Speisekarten durch, nicht richtig davon überzeugt, dass sie mir viel verraten würden. Chinesisch, indisch, mexikanisch. Zumindest hatte Veronica einen breiten Geschmack. Als ich den Stapel durchgesehen hatte, warf ich die Karten auf den Boden.
    »Sie ist weg«, sagte ich. Ich konnte mich nicht länger vor der Wahrheit verstecken. »Alicia, diese dumme Nuss, hat sie gewarnt, und jetzt haben wir sie wieder verloren.«
    Adrian setzte sich neben mich. Sein Gesichtsausdruck spiegelte meine Entmutigung wider. »Aber wir werden sie finden. Wir haben sie aufgehalten, indem wir die anderen versteckt haben. Vielleicht verschafft uns das Zeit bis zum nächsten Vollmond, sodass du wieder einen Wahrsagezauber wirken kannst.«
    »Ich hoffe es«, antwortete ich, obwohl ich nicht sehr optimistisch war.
    Er strich das Haar der Perücke zur Seite und drehte mein Gesicht zu sich. »Alles wird gut. Sie weiß nichts von dir.«
    Mir war klar, dass er recht hatte, aber es war ein schaler Trost. Ich lehnte den Kopf an seine

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