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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hattet recht. Eure verrückte, an den Haaren herbeigezogene Theorie war richtig. Die Alchemisten haben gelogen! Oder, okay, ein paar von ihnen. Keine Ahnung. Die Hälfte von ihnen weiß offenbar nicht, was die andere Hälfte macht.«
    Ich erwartete eine selbstgefällige Bemerkung von Marcus oder zumindest ein »Hab ich doch gesagt«. Aber sein schönes Gesicht wirkte nur abgespannt und traurig und erinnerte mich an das Foto von ihm und Clarence, das ich gesehen hatte. »Verdammt«, sagte er leise. »Ich hatte irgendwie gehofft, dass du mit einem Haufen langweiliger Videos zurückkommen würdest. Amelia, geh und tausch mit Sabrina. Ich möchte, dass sie das sieht.«
    Amelia wirkte enttäuscht darüber, weggeschickt zu werden, zögerte aber nicht, seinem Befehl zu gehorchen. Als Sabrina hereinkam, hatte ich bereits die entsprechende Stelle auf dem Video gefunden. Sie scharten sich um mich. »Seid ihr so weit?«, fragte ich. Sie nickten, und ich konnte ihnen die gemischten Gefühle ansehen. Hier war sie, die Verschwörungstheorie, die sie alle beweisen wollten. Gleichzeitig waren die Konsequenzen gewaltig, und die drei waren sich bewusst, wie gefährlich das sein konnte, was sie gleich zu sehen bekämen.
    Ich spielte das Video ab. Es dauerte nur wenige Sekunden, aber diese Sekunden hatten es in sich, vor allem als die bärtige Gestalt auf dem Bildschirm erschien. Ich hörte, wie Sabrina nach Luft schnappte.
    »Er ist es. Master Jameson.« Sie sah uns der Reihe nach an. »Ist das wirklich das Alchemisten-Gebäude? Ist er tatsächlich dort?«
    »Ja«, sagte Wade. »Und der Mann neben ihm ist Dale Hawthorne, einer der Direktoren.«
    Das löste eine Erinnerung bei mir aus. »Ich kenne diesen Namen. Er hat den gleichen Rang wie Stanton, nicht?«
    »So ziemlich.«
    »Ist es möglich, dass sie von einem solchen Besuch nichts erfahren hat?«, fragte ich. »Selbst auf ihrem Level?«
    Es war Marcus, der antwortete. »Vielleicht. Obwohl es ziemlich mutig ist, ihn dort hineinzubegleiten – auch auf die sichere Etage. Selbst wenn Stanton nichts von dem Treffen weiß, kann man darauf wetten, dass andere davon wissen. Wäre es nicht ganz astrein gewesen, hätte Hawthorne ihn woanders getroffen. Natürlich bedeutet die geheime Besucherliste, dass dies auch nicht öffentlich war.«
    Es war also möglich, dass Stanton mich nicht belogen hatte – na ja, zumindest nicht darüber, dass die Alchemisten Kontakt zu den Kriegern haben. Sie hatte allerdings darüber gelogen, dass die Alchemisten von Marcus wüssten, da er gesagt hatte, er sei bei den meisten hohen Tieren berüchtigt. Selbst wenn Stanton nichts von Master Jameson wusste, änderte das doch nichts an der Tatsache, dass andere – wichtige – Alchemisten gefährlichen Umgang hatten. Zwar gefiel mir ihr Vorgehen nicht immer, aber ich wollte voller Verzweiflung glauben, dass sie Gutes in der Welt taten. Vielleicht war es auch so. Vielleicht auch nicht. Ich wusste es einfach nicht mehr.
    Als ich den Blick von dem Standbild Master Jamesons losriss, bemerkte ich, dass Marcus mich ansah. »Bist du bereit?«, fragte er.
    »Bereit wofür?«
    Er ging zu einem anderen Tisch und kam mit einem kleinen Kästchen zurück. Als er es öffnete, sah ich eine winzige Phiole mit silberner Flüssigkeit und einer Spritze.
    »Was ist – oh.« Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. »Das ist das Blut, das die Tätowierung brechen wird.«
    Er nickte. »Das Entfernen der Elemente bewirkt eine Reaktion, die es silbern werden lässt. Es dauert einige Jahre, aber am Ende wird das Gold in deiner Haut ebenfalls zu Silber verblassen.«
    Sie sahen mich erwartungsvoll an, und ich trat einen Schritt zurück. »Ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin.«
    »Warum warten?«, fragte Marcus und deutete auf den Laptop. »Du hast es doch gesehen. Du weißt, wozu sie fähig sind. Kannst du dich weiter selbst belügen? Willst du nicht mit offenen Augen vorwärtsgehen?«
    »Na … ja, aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin, mir seltsame Substanzen injizieren zu lassen.«
    Marcus füllte die Spritze mit der silbernen Flüssigkeit. »Ich kann es an meiner Tätowierung demonstrieren, wenn du dich dann besser fühlst. Es wird mir nicht wehtun, und du kannst sehen, dass es keine bösen Nebenwirkungen gibt.«
    »Wir wissen nicht genau, ob sie mir etwas angetan haben«, protestierte ich. Was er sagte, war zwar logisch, aber ich hatte immer noch schreckliche Angst davor, diesen Schritt zu tun. Meine Hände zitterten. »Dies

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