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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Gästehaus verfolgen können. Als Ms Terwilliger einen anderen Ortungszauber versucht hatte, war dieser ergebnislos ausgefallen. Sie hatte angenommen, dass es daran gelegen habe, dass Veronica eine Art Schutzschild besaß. Aber in Wahrheit, da war ich mir plötzlich sicher, lag Veronica bereits im Koma. Ms Terwilliger hatte keinen aktiven Geist erreichen können, weil Alicia Veronica verzehrt hatte.
    Ms Terwilliger …
    »Du bist ihretwegen hier«, sagte ich. »Ms Terwilliger. Nicht wegen mir.«
    »Die Untrainierten geben wirklich leichte Ziele ab«, räumte Alicia ein. »Aber sie haben nicht dieselbe Macht wie ausgewachsene Hexen, die man genauso leicht absorbieren kann, wenn man sie zuerst bricht. Ich brauche nicht die Jugend – wie Veronica –, ich brauche nur die Macht. Sobald sie mir gezeigt hatte, wie der Zauber funktioniert, konnte ich sie in einem schwachen Augenblick erwischen. Dieses andere College-Mädchen hat mich über Wasser gehalten, bis ich Alana Kale mürbe gemacht hatte.« Wo hatte ich diesen Namen schon mal gehört? Alana … das war Ms Terwilligers komatöse Zirkelschwester. »Und endlich kann ich die Größte erledigen: Jaclyn Terwilliger. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich in der Lage wäre, sie zu brechen, aber dann stellte sich heraus, dass sie sich im Laufe der letzten Wochen erfolgreich erschöpft hat, und das alles nur, um ihren süßen kleinen Lehrling zu schützen.«
    »Ich bin nicht ihr …« Ich konnte den Satz nicht beenden. Ich hatte sagen wollen, ich sei nicht ihr Lehrling, und doch … war ich das nicht tatsächlich? Ich versuchte mich nicht länger in der Magie. Ich war selbst eine Zauberin geworden. Und jetzt musste ich meine Mentorin beschützen, so wie sie mich beschützt hatte. Falls es noch nicht zu spät war.
    »Wo ist sie?«, fragte ich scharf.
    »Sie ist ganz in der Nähe«, antwortete Alicia, die es sichtlich genoss, hier die Oberhand zu haben. »Ich wünschte, du hättest es nicht alles herausgefunden. Du wärst ziemlich gut geworden, wenn du ein bisschen mehr gelernt hättest. Gegen Jaclyns Flamme bist du im Moment nur ein kleiner Funke. Sie ist heute Abend der Hauptgewinn.«
    »Sagen Sie uns, wo sie ist«, befahl Adrian mit einem machtvollen Ton in der Stimme, den ich schon einmal gehört hatte.
    Alicias Blick huschte von mir zu ihm. »Oh, bitte«, spottete sie. »Hört auf, meine Zeit mit eurem Vampirzwang zu verschwenden. Als ich nach eurem ersten Besuch Schwierigkeiten hatte, mich an eure Gesichter zu erinnern, war mir klar, was los war.« Sie zeigte uns in ihrem Kettengewirr einen Jadering. »Den habe ich mir anschließend besorgt. Macht mich immun gegen euren ›Zauber‹.«
    Etwas, das der Vampirmagie widerstand? Das wäre etwas Nützliches für meine Trickkiste. Ich würde der Sache nachgehen müssen … vorausgesetzt, dass ich den heutigen Abend überlebte.
    Ich sah, wie Alicia sich anspannte, um erneut zu werfen, und ich sprang rechtzeitig aus dem Weg und zog Adrian mit mir in Richtung des Wohnzimmers. Zischend landeten weitere Schleimspritzer hinter uns. Ich förderte eine getrocknete Distelblüte zutage und zerrieb sie in Alicias Richtung, wobei ich eine griechische Beschwörung rief, die sie blenden sollte. Sie machte lediglich eine kleine Bewegung mit der linken Hand und lachte mich höhnisch aus.
    »Also wirklich! Ist das dein Ernst?«, fragte sie. »Dieser Zauber für heilbare Blindheit? Vielleicht bist du ja doch kein Wunderkind.«
    Adrian klappte plötzlich ein kleines Paneel in der Wand neben uns auf. Ich hatte es nicht einmal bemerkt, hauptsächlich deshalb, weil ich zu sehr davon abgelenkt war, dass mir das Gesicht wegschmolz. Er machte eine blitzschnelle Handbewegung, und plötzlich lag alles im Dunkeln.
    »Also, das ist jetzt heilbare Blindheit«, murmelte er.
    Alicia fluchte. Ich erstarrte, vor lauter Schwärze zu keiner Bewegung fähig. Sosehr ich auch jeden Versuch begrüßte, Alicia zu bremsen, nun war ich selbst irgendwie ratlos.
    Adrian ergriff meine Hand und zog mich wortlos tiefer ins Wohnzimmer hinein. Ich folgte ihm schnell und verließ mich auf sein überlegenes Vampirsehvermögen, um uns zu leiten. Ich konnte Alicia bereits singen hören und war mir sicher, dass bald ein lichtspendender Zauber käme. Entweder das, oder irgendetwas würde auf magischem Wege den Sicherungskasten reparieren.
    »Vorsicht«, murmelte Adrian. »Treppe.«
    Und tatsächlich, mein Fuß traf auf eine hölzerne Stufe. Wir eilten so leise und so schnell wir

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