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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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konnten in einen Keller hinab. Meine Augen hatten sich immer noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt, und ich fragte mich, ob wir gerade in ein geheimes Verlies getreten waren. Doch während er uns um Stapel von Kisten herummanövrierte, wurde mir klar, dass der Keller einfach zu ganz gewöhnlichen Lagerzwecken benutzt wurde. Hier unten lag eine Menge Gerümpel herum.
    Adrian blieb schließlich in einer hinteren Ecke stehen, wo ich von einem Stapel länglicher Kartons fast überragt wurde. Er zog mich hinter dem Stapel an sich und hielt mich in den Armen, sodass er mir leise ins Ohr sprechen konnte. Mein Kopf lag an seiner Brust, und ich konnte seinen Herzschlag hören, der genauso schnell war wie meiner.
    »Das war eine gute Idee«, sagte ich so leise wie möglich. »Aber jetzt sitzen wir hier unten in der Falle. Es wäre besser gewesen, wenn wir nach draußen kämen.«
    »Ich weiß«, flüsterte er zurück. »Aber sie war zu nah an der Tür, und ich hatte keine Zeit, ein Fenster einzuschlagen.«
    Über uns konnte ich den Boden knarren hören, während Alicia durchs Haus ging. »Es ist nur eine Frage der Zeit«, murmelte ich.
    »Ich hatte gehofft, dass es dir die Gelegenheit verschafft, dir was auszudenken, wie du uns hier herausbringst. Kannst du nicht diesen Feuerball benutzen? Darin warst du doch ziemlich gut.«
    »Nicht im Haus. Erst recht nicht in einem Keller. Ich würde das ganze Gebäude abfackeln. Und wir wissen noch nicht, wo Ms Terwilliger ist.« Ich zermarterte mir das Gehirn. Das Haus war relativ klein, sodass es nicht allzu viele Ort gab, an denen Alicia Ms Terwilliger versteckt haben konnte. Und ich musste annehmen, dass sie irgendwo versteckt war, wenn sie uns nicht bereits zu Hilfe gekommen war. Alicia hatte so geklungen, als hätte sie Ms Terwilligers Macht noch nicht herausgesogen, also war sie hoffentlich nur außer Gefecht gesetzt worden.
    »Du musst doch irgendetwas tun können«, sagte Adrian und hielt mich noch fester. »Du bist brillant, und du hast all diese Zauberbücher gelesen.«
    Es war die Wahrheit. Ich hatte während der letzten Monate tonnenweise Material verschlungen – Material, das ich nicht einmal hätte lernen dürfen –, aber irgendwie konnte sich mein Geist in diesem angsterfüllten Moment auf nichts davon konzentrieren. »Ich habe alles vergessen.«
    »Nein, hast du nicht.« Seine Stimme klang in der Dunkelheit gelassen und beruhigend. Er strich mir das Haar zurück und drückte mir einen dieser kleinen Küsse auf die Stirn. »Entspann dich einfach und konzentrier dich. Früher oder später wird sie diese Treppe herunterkommen. Wir müssen sie töten oder zumindest bremsen, um entkommen zu können.«
    Durch seine vernünftigen Worte fand ich meine Mitte wieder und übergab an das Getriebe der Logik, das mein Leben leitete. Durch die kleinen, hohen Kellerfenster fiel ein wenig Licht, sodass sich meine Augen endlich an die Dunkelheit gewöhnen und einige der finsteren Formen im Keller ausmachen konnten. Von oben waren immer noch Alicias Schritte zu hören, also schlich ich mich von Adrian weg und ging zur Treppe. Mit einigen wenigen anmutigen Handbewegungen sang ich über den Stufen einen Zauber, eilte dann in meine Ecke zu Adrian zurück und schlüpfte wieder in den Schutz seiner Arme.
    »Okay«, sagte ich. »Ich glaube, ich habe für eine kleine Verzögerung gesorgt.«
    »Was für eine?«, erkundigte er sich.
    Genau in diesem Moment hörten wir, wie die Tür oben an der Treppe geöffnet wurde. Licht strömte herein, obwohl wir nach wie vor im Dunkeln blieben. »Jetzt seid ihr am Ende«, hörte ich Alicia sagen. »Es gibt keinen Ort mehr, wo … aaah!«
    Es gab ein lautes wumm-wumm-wumm-wumm, als sie die Treppe hinunterrutschte und krachend auf dem Boden aufschlug.
    »Unsichtbares Eis auf den Stufen«, erklärte ich Adrian.
    »Ich weiß, dass ich das nicht sagen sollte«, bemerkte er. »Aber ich glaube, ich liebe dich mehr denn je.«
    Ich nahm seine Hand und versuchte, nicht darüber nachzudenken, wie glücklich mich seine Worte machten, selbst in dieser Situation, in der es um Leben oder Tod ging. »Komm mit.«
    Wir verließen unser Versteck und fanden Alicia ohne jede Anmut auf dem Boden ausgestreckt, wo sie versuchte, sich hochzurappeln. Eine silberne Lichtkugel schwebte neben ihr in der Luft und folgte hüpfend jeder ihrer Bewegungen. Als Alicia uns sah, knurrte sie und wedelte mit den Händen, um sie nach uns zu werfen. Ich hatte dies vorausgesehen und bereits ein Amulett

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