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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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nächsten Worte bestätigten dies.
    »Sie leisten ganze Arbeit, um es normal erscheinen zu lassen, was?«, fragte er mit unverhohlenem Abscheu in der Stimme. Ich war von der Heftigkeit seiner Haltung ein wenig überrascht. Ich erinnerte mich gar nicht daran, dass er im vergangenen Sommer auch schon so extrem gewesen war. »Als sei es eine echte Hochzeit oder so was.«
    Er dämpfte auch seine Lautstärke nicht, und ich sah mich ängstlich um, ob uns auch niemand belauschte. »Du willst also sagen, es sei gar keine richtige Hochzeit?«, flüsterte ich zurück.
    Ian zuckte die Achseln, folgte aber zumindest dem Hinweis und senkte die Stimme. »Bei denen? Es spielt keine Rolle. Sie haben keine echten Familien oder … echte Liebe. Das sind Monster.«
    Es war eine Ironie, dass er in genau diesem Moment »echte Liebe« erwähnte, denn Adrian und sein Vater wurden gerade an die gegenüberliegende Seite des Atriums geleitet. Adrian war immer gut gekleidet, doch im Abendanzug hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich gab es ja nur ungern zu, aber er stand ihm großartig: ein dunkelblauer Anzug mit einer Weste, die fast schwarz war, gepaart mit einem hellblauen Hemd und einer blauweiß gestreiften Krawatte. Seine Kleidung stach von dem nüchternen Schwarz und Grau der meisten Männer ab, wirkte aber nicht ausgefallen oder geschmacklos. Während ich ihn betrachtete, schaute Adrian auf und begegnete meinem Blick. Er lächelte mir zu und nickte. Ich hätte sein Lächeln beinahe erwidert, aber Stanton holte mich abrupt in die Realität zurück. Ich gewährte ihm einen letzten, langen Blick, dann wandte ich mich ab.
    »Mr Jansen«, sagte Stanton mit strenger Stimme. »Behalten Sie Ihre Ansichten bitte für sich. Unabhängig davon, ob sie zutreffen, sind wir hier zu Gast, und wir werden uns zivilisiert benehmen.«
    Ian nickte widerwillig und errötete leicht, als er in meine Richtung sah – als könne ein so offener Tadel seine Chancen bei mir ruinieren. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen, da er von Anfang an keine Chance gehabt hatte.
    Colleen schickte einen Platzanweiser zu uns, der nach uns sehen sollte, und während er mit Stanton sprach, beugte Ian sich zu mir vor. »Bin ich eigentlich der Einzige, der es für verrückt hält, dass wir hier sind?« Er deutete mit dem Kopf auf Stanton. »Sie meint, es sei okay, aber ich bitte dich. Sie haben uns gefangen gehalten. Das ist unverzeihlich. Macht dich das nicht wütend?«
    Es hatte mir damals nicht gefallen, aber inzwischen hatte ich verstanden, warum es geschehen war. »Ich hasse es, dass sie das getan haben«, log ich und hoffte, überzeugend zu klingen. »Es ärgert mich jedes Mal, wenn ich daran denke.«
    Ian wirkte erleichtert und ließ das Thema fallen.
    In wohltuendem Schweigen saßen wir nun da, während sich das Atrium weiter mit Gästen füllte. Kurz vor Beginn der Zeremonie mussten sich annähernd zweihundert Personen in dem Raum befunden haben. Ich hielt weiter Ausschau nach vertrauten Gesichtern, aber Adrian und sein Vater waren die Einzigen, die ich kannte. Dann kam in der letzten Minute eine leuchtend bunt gekleidete Gestalt hereingeeilt. Ich stöhnte, und im selben Moment schnalzte Stanton missbilligend mit der Zunge. Gerade war Abe Mazur eingetroffen.
    Während Adrian Farbe und formelle Kleidung stilvoll miteinander kombiniert hatte, benutzte Abe Farbe, um das Feingefühl zu verletzen. Um fair zu sein, war dies eins der zurückhaltendsten Outfits, die ich je an ihm gesehen hatte: ein weißer Anzug mit einem leuchtend kiwigrünen Hemd und Krawattenschal in Paisleymuster. Er trug seine üblichen goldenen Ohrringe, und dem Schimmer seines schwarzen Haares nach zu urteilen war er ziemlich verschwenderisch mit Haaröl umgegangen. Abe war ein Moroi von zweifelhafter Moral und außerdem der Vater meiner Freundin – und Adrians ehemaliger Dhampir-Liebe – Rose Hathaway. Abe machte mich nervös, weil ich in der Vergangenheit heimlich mit ihm zu tun gehabt hatte. Er bewirkte auch, dass Stanton nervös wurde, weil er ein Moroi war, den die Alchemisten niemals würden kontrollieren können. Abe setzte sich in die erste Reihe, was ihm einen entsetzten Blick von Colleen, der Koordinatorin, eintrug, die das Ganze von der einen Seite des Raumes aus überwachte. Ich vermutete stark, dass dies nicht auf ihrem Sitzplan vorgesehen war.
    Irgendwo wurde eine Trompete geblasen, und die Leute, die hinten saßen, fielen plötzlich auf die Knie. Wie eine Welle begannen die Gäste in den

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