Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
in die Falle zu locken. Für Emma war Liebe offenbar wichtig, doch er wusste es besser, was zählte war nur Loyalität. Auf seine Weise war er durchaus an Emma interessiert, denn sein Körper verlangte nach ihrem, war geradezu süchtig nach Sex mit ihr. Und die Gefühle beim Sex waren zwar schlicht und elementar, aber echt. Er
konnte loyal sein und sie sexuell befriedigen. Also musste er einen Weg finden, Emma davon zu überzeugen, dass er ihr die Dinge, die wirklich zählten - Schutz und Fürsorge -, eher bieten konnte als andere Männer.
Doch Emma misstraute ihm. Er war ein wenig verärgert darüber, andererseits aber verstand er sie auch. Sie konnte ja nicht wissen, dass er dank seines Leoparden jede Minute des Tages heiß auf sie war. Und sie ahnte nicht, wie die Frauen ihm hinterherliefen. Nie hatte er einer nachgestellt. Niemals, nicht vor Emma. Und nie hatte er sich an einer Unschuld vergriffen. Die Frauen, mit denen er zusammen gewesen war, hatten allesamt etwas anderes gewollt als ihn, nämlich sein Geld. An seinem Leben oder seinen Kindern hatten sie kein Interesse gehabt, nur an seinem Reichtum und an der Lust, die er ihnen bereiten konnte.
»Emma.« Jake sprach ihren Namen laut aus, so sehr sehnte er sich nach ihr, nach ihrem Lachen, ihrem Geruch, dem Klang ihrer Stimme und ihrer Fröhlichkeit, die ihn stets mit einschloss.
Wo Emma war, war sein Zuhause. Eigentlich freute er sich schon jedes Mal darauf, die Küchentür zu öffnen und sein sorgfältig vorbereitetes Essen vorzufinden. Und sie merkte sich, was seine Lieblingsgerichte waren. Den Haushalt führte sie so, dass er nicht gestört wurde, außerdem half sie ihm, besser mit den Kindern zurechtzukommen, und all das tat sie ganz ruhig und unauffällig.
Zuerst hatte er die Veränderungen gar nicht bemerkt; Jake konnte sich noch genau an den Moment erinnern, als ihm aufgefallen war, dass bei seiner Heimkehr keine Totenstille mehr herrschte wie früher, wenn er in das leere Haus gekommen war. Das Gebäude war riesig, eine Villa, ein
Vorzeigeobjekt, doch kalt wie der Nordpol und genauso einsam. Er hatte sich nie die Mühe gemacht, eine Köchin einzustellen, denn er traute niemandem. Und dann war Emma eingezogen, Emma mit ihrem Lachen und ihrem sonnigen Wesen, und das Haus hatte sich mit Musik, Düften und Fußgetrappel gefüllt.
Die Kinder strahlten und umarmten ihn, wenn er nach Hause kam - das war ihr Werk. Sie folgten nur ihrem Beispiel. Er passte auf Emma auf und sie auf ihn, und die Kleinen lehrte sie dasselbe. Emmas Gesicht leuchtete auf, wenn sie ihn sah, und ihre Stimme bekam diesen sanften, freundlichen Tonfall, an den er sich so gewöhnt hatte. Wenn er mürrisch und reizbar war und sich schlecht benahm, lächelte sie statt böse zu werden, und brachte die Kinder nach oben, damit er sich etwas ausruhen konnte. Manchmal neckte sie ihn auch oder sie massierte ihm die Schultern. Doch nie machte sie ihm Vorwürfe. Hin und wieder schimpfte sie allerdings zum Spaß mit ihm und schickte ihn aus dem Zimmer, und das gefiel Jake am besten. Dann fühlte er sich wie in einen Kreis aufgenommen - und geliebt.
Emmas Schlafzimmer war sein Lieblingsplatz. Alles roch nach ihr, und wenn er sich aufs Bett legte und das Gesicht in ihrem Kissen vergrub, konnte er ihren ureigenen Duft tief in die Lungen saugen. Vor ihrem Einzug hatte er die meisten Nächte damit verbracht, seine überschüssige Energie, sexueller wie emotionaler Art, abzubauen, indem er ruhelos herumgelaufen war. Er hatte zu viele Erinnerungen, denen nachts schwer zu entkommen war. Doch nun konnte er im Dunkeln neben einem weichen, warmen Körper liegen, stundenlang reden und Frieden finden. Das war neu für ihn, und wenn Emma ihn verließ, würde es
damit wieder vorbei sein. Alles stand auf dem Spiel, nur weil er zu primitiv gewesen war und nicht an Emmas Unerfahrenheit gedacht hatte.
Jake streifte Jeans und T-Shirt über und schlich auf nackten Sohlen zu ihrem Zimmer, damit sie ihn nicht kommen hörte. Ihre Tür stand einen Spalt weit auf, und er schlüpfte hindurch. Sofort wurde ihm klar, dass der Raum leer war. Ein Hauch ihres Duftes hing noch in der Luft, doch Emma war fort. Nur ein Blatt weißes Papier lag auf ihrem unberührten Bett. Jake nahm es, überflog es hastig, und ihm war, als hätte er einen Schlag in die Magengrube bekommen.
Verdammt nochmal. Emma durfte die Ranch nicht verlassen. Nicht heute Nacht. Nicht, solange sie so aufgebracht war, und er noch nicht die Gelegenheit gehabt
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