Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
hatte, mit ihr zu reden. Er war Geschäftsmann und hatte zahllose Sitzungen mitgemacht. Er wusste, wie man andere überzeugte. Aber dazu musste Emma da sein. Mit zusammengebissenen Zähnen und entschlossener Miene griff Jake zum Telefon.
Emma schaute aus dem Autofenster und zwang sich, Jerico anzulächeln. »Mach das Tor auf.«
Zu ihrer Überraschung schüttelte Jerico den Kopf und zog eine kleine Grimasse. »Das geht nicht, Emma. Wo willst du denn um diese Zeit hin?«
Sie machte ein finsteres Gesicht. »Das geht dich nichts an.«
»Ich trage hier die Verantwortung«, erwiderte Jerico. »Und ich will meinen Job nicht verlieren.«
Emma atmete langsam aus und bemühte sich, ihr Temperament
im Zaum zu halten. Schließlich tat Jerico nur seine Pflicht. Er musste sich genauso an die Regeln halten wie alle anderen. »Ich will nur ein bisschen herumfahren.« Jerico konnte nichts dafür, dass sie so wütend war. Das war allein ihre Schuld. Emma verfluchte sich selbst, brachte aber ein schwaches, hoffentlich charmantes Lächeln zustande. »Bitte mach auf.«
»Ich darf nicht, tut mir leid. Der Chef hat uns verboten, dich rauszulassen.«
Emma zog die Augenbrauen hoch. »Trotz aller Gerüchte bin ich nicht bei Jake angestellt, Jerico. Er kann mir nichts vorschreiben. Öffne das Tor.«
Jerico schüttelte den Kopf, machte aber immerhin ein zerknirschtes Gesicht. »Du hast nicht einmal einen Leibwächter dabei. Der Chef hat gesagt, wir dürfen dich unter gar keinen Umständen rauslassen, wenn er nicht vorher ausdrücklich sein Okay gegeben hat. Wenn du Schwierigkeiten mit ihm hast …«
Emma stieg aus dem Jeep und knallte die Tür zu. »Jake hat tatsächlich angeordnet, mich hier auf der Ranch festzuhalten? Wie eine Gefangene? Mach sofort das Tor auf, Jerico. Ich will raus. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, ich bin kein Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau.«
»Emma …«
»Gibt es ein Problem, Emma?« Ohne einen Laut, wie es stets seine Art war, war Drake hinter ihr aufgetaucht.
Rasch drehte Emma sich zu ihm um. Sie stand im Licht des Autoscheinwerfers, daher fiel Drakes Blick sofort auf die unübersehbaren, leuchtend roten Flecken an ihrem Hals und auf die Bisswunde an ihrer Schulter. Er holte
tief Luft, sah angespannt zu Jerico, und schaute sich dann argwöhnisch um. Er wich sogar ein paar Schritte zurück, um die Distanz zwischen ihnen zu vergrößern, während seine scharfen Augen die verräterischen Male musterten. Schließlich spähte er noch einmal um sich, als ob im Dunkeln etwas Gefährliches lauerte.
Emma merkte, dass sie rot wurde, streckte aber trotzdem trotzig das Kinn vor. »Jerico will das Tor nicht öffnen, und ich möchte eine Spritztour machen.« Ihre Stimme klang fordernd.
»Du willst doch bestimmt nicht, dass Jerico seinen Job verliert, Emma. Selbst wenn der Chef dich hierbehalten will, wo ist das Problem? Du kannst auf über tausend Quadratmeilen herumfahren. Bleib einfach auf der Ranch.«
Emma ballte die Hände zu Fäusten. »Ich kann gehen, wann immer ich will, Drake. Und ich habe keine Lust, mit dir darüber zu diskutieren. Mach das Tor auf.« Sie wollte nur noch weg von allem, was Jake gehörte.
Ungerührt schüttelte Drake den Kopf. »Mach das mit Jake aus, Emma. Wir wissen beide, wie besorgt er sein kann. Er möchte nicht, dass dir etwas zustößt …«
»Er ist ein Kontrollfreak«, unterbrach Emma ihn scharf. »Aber ich lasse ihn nicht über mich bestimmen.«
Sie konnte den Laster nur hören, denn er hatte keine Lichter an, als Jake auf sie zu fuhr. Emmas Herz begann zu klopfen, und sie schluckte schwer. Ohne jede Eile stieg Jake aus dem Wagen und warf Drake die Schlüssel zu, ehe er die Fahrertür so nachdrücklich schloss, dass Emmas Mund trocken wurde. Sie versuchte, sich nicht einschüchtern zu lassen, weder von seinen breiten Schultern noch von seinem selbstsicheren, geschmeidigen Gang, oder von den
Muskelpaketen, die sich so aufreizend unter seinem Hemd abzeichneten. Hatte sie am Ende doch Angst vor ihm?
Ihr Körper verriet sie, denn ihr wurde heiß, und sie schmolz einfach dahin, was bewies, dass ihre Reaktionen gefährlicher waren als Jakes. In seiner Gegenwart hatte sie keinen eigenen Willen. Keinerlei Rückgrat. Sie hasste sich dafür, dass sie den Schmerz in seinem Blick und die Narben seiner Seele heilen wollte. Und dafür, dass sie ihn mit jeder Faser ihres Körpers begehrte. Sie konnte sich doch nicht von einem Mann abhängig machen, der zu solcher
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