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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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in seinem Privatjet, betrachtete den Luxus, den er sich mit seinem Geld gekauft hatte, und stellte fest, dass all das keinen Wert hatte. Er war allein. Und so würde es immer sein. Zwar konnte er beinahe jede Frau haben, die er wollte, doch er wollte keine - jedenfalls nicht für länger. Sein Leben war leer. Ja, nun war er imstande, sich für seine Kindheit zu rächen und seine Feinde zu ruinieren, doch was blieb ihm, wenn dieses Ziel erreicht war? Absolut nichts.
    Die Anziehungskraft des Regenwaldes war unwiderstehlich, und Jake wurde bewusst, dass er trotz seiner nächtlichen Streifzüge auf der Ranch in Texas keine Ruhe mehr fand. Danach verbrachte er einen Großteil der Nacht meist damit, im Büro zu arbeiten oder in seinem Haus herumzutigern. Er wusste, dass ihm irgendetwas in seinem Leben fehlte - nur nicht was. Doch selbst wenn er es gewusst hätte, musste er sich zunächst einmal um die Dinge kümmern, die er mit Drake Donovon besprochen hatte. Also kehrte er zurück nach Borneo, um mit einem Wildfremden über den Sinn des Lebens zu reden.
    Er fuhr den Fluss hinab mitten in das Herz des Regenwalds, und in dem Moment, da er das Ufer betrat, inhalierte er tief. Die Tiere und Vögel verkündeten seine Wiederkehr bereits, aber … irgendetwas stimmte nicht.
    Jake warf den Rucksack ab und rannte tiefer in den Wald hinein, sprang über Baumstümpfe und wich den
herabhängenden Lianen und Kletterpflanzen aus. Im vollen Lauf entledigte er sich seiner Kleidung, so wie er es über die Jahre gelernt hatte. Die stählernen Muskeln unter seiner Haut arbeiteten geschmeidig und schon kam das Raubtier zum Vorschein. Er brauchte die scharfen Sinne des Anderen und begrüßte den Wandel, hielt nur kurz inne, um die Schuhe auszuziehen und die Jeans abzustreifen.
    Sein Körper krümmte sich, Knochen und Muskeln wuchsen und dehnten sich, bis der Andere ausgeformt war und auf allen vieren weiterlief, während sich eine Flut von Adrenalin und Glückshormonen in seinem Innern ausbreitete. Die Versuchung, die Leopardengestalt nie wieder abzulegen, war überwältigend. Dann bräuchte er nie wieder über sein Leben und seine Entscheidungen nachzugrübeln, oder darüber, was für ein Ungeheuer er war. Wenn er sich im Anderen verlor, war er frei und konnte ein einfaches, erfülltes Leben führen, umgeben von der Schönheit des Dschungels.
    Da stürmte der Gestank von Blut, Rauch und Tod auf ihn ein. Seine Tasthaare funktionierten wie Radarantennen, bombardierten ihn mit Informationen und fluteten sein Hirn mit Reizen. Drake Donovon . Aber der Angstgeruch, der die Nacht erfüllte, stammte nicht von ihm. Drake zeigte nur Verachtung, Wut und Zorn. Jake hörte höhnisches Gelächter und harte Fäuste, die auf Fleisch prallten, und als dann frisches Blut aufspritzte, gellten immer mehr Schreie durch den Wald, die vor der Gefahr warnten.
    Jake hetzte über die Schnellstraße hoch oben in den Bäumen und ignorierte das Kreischen der Affen und Vögel.
Er hustete mehrmals, um Drake vorzuwarnen. Zum ersten Mal im Leben trat er für jemand anders ein. Er selbst trug seine Kämpfe immer allein aus, ohne auf fremde Hilfe zu hoffen oder gar damit zu rechnen. Er hatte keine Freunde oder Vertraute. Drake war zwar sein Lehrer gewesen, hatte ihm aber nie die Freundschaft angeboten, was Jake auch gar nicht gewollt hätte, dennoch zögerte er beim Anblick der drei bewaffneten Männer keine Sekunde, ebenso wenig wie der Leopard in ihm, der sich rasch anpirschte.
    Einer der Männer stand über Drakes blutigen Körper gebeugt und schlug systematisch mit einem dicken Rohr auf ihn ein.
    »Wo sind sie? Spuck’s aus!«
    Dann trat der Mann gegen das verletzte Bein, und erst das brachte Drake dazu aufzuschreien. In Jake brach sich ein abgrundtiefer Hass Bahn. Er stürzte sich auf den Angreifer, und in einer tödlichen Umklammerung riss er ihm ganz instinktiv im Fallen mit den scharfen Krallen die Halsschlagader auf.
    Gewehrschüsse knallten und streiften den Leoparden an der Schulter, doch Jake war schon wieder in Bewegung und benutzte den Toten als Sprungbrett, um blitzschnell den zweiten Mann anzufallen und ihm die Zähne in den Hals zu bohren. Der dritte Mann stolperte rückwärts, als ein zweiter Leopard aus den Bäumen sprang. Ein dritter landete auf dem Rücken des Mannes und zerfetzte ihm die Eingeweide.
    Jake nahm Menschengestalt an, kniete sich neben Drake und betastete den geschundenen, blutverschmierten Körper des Liegenden.

    Zum ersten Mal im Leben

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