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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Flammen, die sie rösteten. Mit übermenschlicher Kraft riss er sie auf, langte in den Innenraum, löste den Sicherheitsgurt des Beifahrers und fing den schlaffen Körper mit den Armen auf.
    Es handelte sich um eine Frau, sie war voller Glasscherben und Blut, aber sie lebte. Das brennende Benzin ließ Jake keine Zeit, sie näher zu untersuchen. Er hob sie aus dem zerstörten Fahrzeug und ignorierte, wie sie vor Schmerzen aufschrie. Dann rannte er ein Stück weg von den Autos und legte sie im Gras ab. Blut schoss aus einer grässlichen Verletzung an ihrem Bein. Jake riss sich den
Gürtel aus der Hose und schnürte ihr gleich oberhalb der Schnittwunde den Oberschenkel ab.
    Als er sich wieder umdrehte, hatten die Flammen den Käfer schon verschlungen. Das zweite Unglücksopfer war nicht mehr zu retten. Er hoffte, dass der andere Insasse gleich tot gewesen war. Entschlossen wandte er sich dem Cabrio zu. Die Hälfte der Strecke hatte er bereits zurückgelegt, als ein qualvoller Aufschrei ihn mitten im Lauf erstarren ließ; dieser Augenblick würde ihm ein Leben lang in Erinnerung bleiben.
    »Andy!«
    Die Frau, die er gerettet hatte, hatte es irgendwie geschafft, auf die Beine zu kommen - was angesichts ihrer Verletzungen an ein Wunder grenzte -, und stolperte zum Volkswagen zurück. Einen Moment konnte Jake sie nur ungläubig anstarren. Die Frau hatte allerlei Knochenbrüche, war mit tiefen, gezackten Schnittwunden übersät, ihr Gesicht wirkte wie eine blutige Maske und trotzdem lief sie zurück, direkt auf die Flammenwand zu, noch dazu mit erstaunlicher Geschwindigkeit.
    Für den Bruchteil einer Sekunde blieb Jake aus purem Schock reglos stehen. Auch das Benzin auf der Straße hatte sich entzündet, so dass die Flammen buchstäblich an ihren Beinen leckten, trotzdem lief die Frau weiter auf das lichterloh brennende Auto zu. Ihr musste klar sein, dass der Wagen jeden Moment explodieren konnte, doch nichts schien sie aufhalten zu können.
    Nur ein paar Schritte von dem Auto entfernt fing Jake sie ab, und trug sie auf seinen Armen weg von der sengenden Hitze und dem auflodernden Feuer. Die Frau wehrte sich wie eine Wildkatze, schlug mit Händen und Füßen
um sich, und das Blut machte sie so schlüpfrig, dass Jake mehr als einmal nachfassen musste. Jedes Mal, wenn sie seinem Griff entglitt, drehte sie sich sofort zu dem brennenden Wagen um und versuchte, zurückzulaufen oder zu kriechen.
    »Es ist zu spät«, schrie er barsch, »er ist tot!« Unbarmherzig warf er die Frau zu Boden, legte sich schützend über sie und drückte sie nieder, während eine gewaltige Explosion die Erde zittern ließ.
    »Andy«, wimmerte die Frau. Ein herzzerreißender, verlorener Klagelaut.
    Von einer Sekunde zur anderen gab sie jeden Widerstand auf. Reglos lag sie in Jakes Armen, zierlich, überaus verletzlich und gebrochen, und sah aus leeren Augen zu ihm auf. Und wieder schien die Zeit stillzustehen. Alles ringsherum verblasste, und Jake sah nur noch ihre ungewöhnlichen, faszinierenden Augen. Sie waren riesengroß, etwas schräg ausgerichtet wie bei einer Katze, aquamarinblau mit dunklen Pupillen und blickten momentan sehr verschreckt. Die Frau wirkte vertraut - viel zu vertraut. Ihm war, als kenne er sie, obwohl er ihr noch nie begegnet war.
    Wie aus dem Nichts regte sich zum ersten Mal in seinem Leben ein starker Beschützerinstinkt. Jake bemerkte die wachsende Menschenmenge um sie herum, weitere Gäste jener Party, die nach und nach am Unfallort eintrafen und auf die Frau in seinen Armen herunterstarrten. Instinktiv schützte er sie vor diesen Blicken und wies die Leute barsch an, nach dem umgestürzten Cabrio zu sehen und sicherzustellen, dass Polizei und Rettungswagen unterwegs waren.

    Unterdessen gab er sich alle Mühe, das Blut zu stillen, das der Frau aus den Wunden an Bein und Schläfe rann. Ein Teil von ihm wusste, dass er sich eigentlich um Shaina kümmern sollte - und um das Kind, das sie trug, doch seine gesamte Aufmerksamkeit war auf die Rettung dieser Frau gerichtet. Dabei konnte er nicht viel mehr tun, als sich im Stillen zu schwören, dass er sie nicht aufgeben würde, auch wenn sie so offensichtlich diese Welt verlassen wollte.
    Ihr tieftrauriger Blick flehte ihn an, sie loszulassen. Wo hatte er diese Augen schon einmal gesehen? Wie von einer unsichtbaren Macht angezogen, verlor er sich aufs Neue in ihnen. Sie waren mandelförmig, die Pupillen rund und schwarz, die Iris ein seltenes Blaugrün umgeben von einem goldenen

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