Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
hatte er sich um einen anderen Menschen Sorgen gemacht, doch warum, wusste Jake immer noch nicht, nur, dass er dankbar dafür war, dieses Gefühl empfinden zu können.
2
Zwei Jahre später
J ake Bannaconni fluchte heftig und riss das Steuer des schnittigen Ferrari gerade noch rechtzeitig herum, um dem direkt vor ihm ausscherenden Buick auszuweichen. Er schaltete herunter, überholte und ließ den Ferrari wie einen silbernen Blitz über die tückische Bergstraße jagen. In den Serpentinen tauchte hier und da kurz der Porsche vor ihm auf, hinter dem er her war. Der tiefergelegte Sportwagen raste rücksichtslos und irrsinnig schnell über die steile, schmale Fahrbahn. Dank seines »anderen« Ichs besaß Jake ein außerordentliches Sehvermögen und erstaunliche Reflexe, was ihm erlaubte, seinen Wagen bei dieser Verfolgungsjagd trotz der engen, kurvenreichen Strecke bis an die Grenze zu treiben.
Ein rascher Blick in den Rückspiegel zeigte sein versteinertes Gesicht mit tief eingeprägten harten Linien und goldenen Augen, kalt wie Eissplitter, die gefährlich glitzerten. Abgesehen davon, dass er mit diesem Ausdruck jeden das Fürchten lehren konnte, trieb ihn im Augenblick echte Mordlust. Dabei lag ihm gar nichts an den beiden Fahrzeuginsassen, die auf der Party des Senators sturzbetrunken gestürzt waren und sich vor aller Augen obszön
begrapscht hatten, er wollte lediglich verhindern, dass sie sein Kind umbrachten.
Shaina Trent - allseits bekanntes Partygirl des Jetsets und teure Papa-ist-mein-Ein-und-Alles-Tochter von Josiah Trent - war schwanger mit seinem Sohn. Wie hatte er nur so verdammt unvorsichtig sein können? Er hatte doch genau gewusst, wen er flachlegte, und dass sowohl seine wie auch ihre Familie sich diese Verbindung wünschten. Beide Seiten vermuteten, dass er genau das war, worauf sie so lange gewartet hatten - ein Gestaltwandler -, und wollten seine starken Gene, um ihr verwässertes Blut wieder aufzufrischen. Doch am allermeisten wünschten sie sich, ihn wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen. Er hätte Verdacht schöpfen sollen, als Shaina sich ihm an den Hals warf - schließlich hatte sie ihn früher nie beachtet und auf Partys meist hochmütig über ihn hinweggesehen. Sicher hatte Daddy sein kleines Mädchen angewiesen, Jake zu verführen, damit sie bekamen, was sie wollten - ein Baby.
Als er den Porsche in Seitenlage durch eine Kurve schlittern sah, schaltete Jake einen Gang tiefer und gab Gas. Das konnte nicht gut gehen. Shainas Freund war so betrunken, dass er die ganze Zeit auf der Gegenspur fuhr. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal bemerkt, dass er verfolgt wurde.
Jake verfluchte sich für die Dummheit, die ihn in diese Situation gebracht hatte. In einem verzweifelten Versuch, ihn wieder unter ihre Fuchtel zu zwingen, hatten beide Familien sich zusammengetan, und er war wie ein Trottel in die Falle getappt. Ein Teil von ihm gab sich selbst die Schuld, als hätte er genau das bekommen, was er verdiente.
Schließlich hatte er vorsätzlich mit Shaina geschlafen, obwohl er ihren Vater verachtete, dabei hatte sie ihn genauso benutzt wie er sie. Zwar war er nicht so dumm gewesen, ihr zu glauben, als sie behauptete, dass sie verhüte, doch immerhin dämlich genug, die Kondome aus ihrer Hand zu nehmen. Doch was bislang keiner begriffen hatte, war, dass er eher in der Hölle schmoren würde, als den anderen zu Willen zu sein. Dieses heimtückische Luder!
Eine vorsätzliche Schwangerschaft war die älteste Falle der Welt. Doch nun war es zu spät, und er musste mit den Folgen leben - so wie die anderen auch. Beide Familien - und Shaina - hatten ihn gewaltig unterschätzt. Er hatte seine Rache über Jahre geplant. Nun war alles bereit. Er konnte jede der beiden Familien im Handumdrehen finanziell ruinieren, und er hatte keine Skrupel, jedes verfügbare Mittel einzusetzen, um seinem Kind die Freiheit zu sichern.
Jake schlug mit der flachen Hand aufs Steuer. Er hätte Shaina nicht anrühren sollen. Er liebte sie nicht, ja, er mochte sie nicht einmal, doch er hatte es einfach nicht geschafft, sich die Chance entgehen zu lassen, Josiah eins auszuwischen.
Gedankenlos hatte er das Baby gezeugt, das sie sich so sehr wünschten, aber er wollte verdammt sein, wenn er es ihnen überließ. Ihn interessierte es nicht, ob der Junge ein Gestaltwandler war. Er würde ein anständiges Kindermädchen einstellen, um das Baby angemessen zu versorgen. Lieben konnte er den Jungen nicht - die letzten Reste jeder
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