Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
für alle gut sichtbar vor ihren Füßen landete.
Das Gesicht sehr weiß und entschlossen richtete Dana sich hoch auf, erwiderte aber nichts, sondern starrte ihn nur an. Ihre Augen sprühten vor Zorn. Jake schob Susan sanft hinter sich und ging mit jenem lautlosen, geschmeidigen Gang, der das Spiel seiner ausgeprägten Muskeln betonte, auf Dana zu, ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Dann schnupperte er demonstrativ in die Luft.
»Sie riechen ja sogar wie eine Betrügerin. Man wird Sie und Ihren Freund jetzt von meinem Grundstück geleiten. Und machen Sie nicht den Fehler, je wieder aufzukreuzen.«
Es war Harold Givens, der sich hastig nach dem Mikrochip bückte; Dana schnippte nur mit den Fingern. »Susan, du kommst mit. Ein Haus, in dem ein Mann ungeniert seine kleine Schlampe und seine Bastarde zur Schau stellt, ist kein passender Ort für dich. Meine Güte, sieh nur die Knutschflecken an ihrem Hals, wie bei einer Hure.«
Aus lauter Angst vor Jakes Reaktion hielt Emma die Luft an. Sie wollte sich an den Hals fassen, doch Jake packte sie beim Handgelenk, zog ihre Hand wieder herunter und hielt sie fest. Das erneute Schweigen dehnte sich so lang, dass es kaum noch auszuhalten war.
Endlich verzog Jake die Lippen zu einem humorlosen, furchteinflößenden Lächeln, fletschte kurz die weißen Zähne und sagte, ohne den Blick von seiner Beute zu nehmen: »Susan bleibt hier. Der Senator wird Ihnen Ihre persönlichen
Sachen zukommen lassen. Ich bezweifle, dass es Ihnen gelingen wird, einen neuen Job zu bekommen, es sei denn, Sie wenden sich an die Trents oder die Bannaconnis, für die Sie ja offensichtlich ohnehin schon arbeiten.«
»Ich lasse Sie wegen Kindesentführung belangen.«
»Drake, schaff mir sofort diese grässliche Missgeburt aus den Augen.« Damit wandte Jake den Besuchern angewidert den Rücken, nahm Emma am Arm, bedeutete Susan voranzugehen, und verließ mit den beiden den Raum.
Hinter ihnen kreischte Dana: »Nehmen Sie Ihre Hände weg.«
»Mir ist es egal, wie wir das machen, Schätzchen«, erklärte Drake, »aber für mich bist du ein Miststück, und Müll bringen wir hier einfach raus. Ich muss da überhaupt nicht nett sein.«
Wieder kreischte Dana, und man konnte hören, wie sich ein Handgemenge entspann. Harold stöhnte laut auf vor Schmerz. Dann schlug die Tür zu, und der Lärm wurde leiser.
»Alles in Ordnung, Susan?«, fragte Jake.
Susan nickte. »Aber sie wird meinem Vater Lügen erzählen. Das tut sie immer.«
Jake griff nach dem Telefon. »Diesmal nicht. Brauchst du einen Lehrer? In einer Stunde kann ich einen für dich hier haben.«
Susan schüttelte den Kopf. »Ich weiß mehr von höherer Mathematik, als dieser Mann je gelernt hat. Er ist Danas Liebhaber, aber mein Vater glaubt ihr trotzdem jedes Wort.«
»Wenn ich mit ihm geredet habe nicht mehr«, versicherte Jake mit entschlossener Stimme. »Geh mit Emma reiten
und macht euch einen schönen Tag. Diese Sache ist erledigt. Menschen wie Dana versuchen zu erreichen, dass sich alle in ihrem Umfeld mickrig und nutzlos fühlen. Aber das bist du nicht. Du bist schlauer als sie. Und stärker, viel zu stark, um dich von solchen Leuten unterkriegen zu lassen.«
»Sie hat mich schon etwas eingeschüchtert«, gestand Susan.
»Das war ja ihre Absicht. Deshalb bist du nicht zu deinem Vater gegangen, und weil du Angst hattest, dass er dir nicht glauben würde. Sie hat dein Vertrauen in ihn zerstört, so machen das Leute wie sie. Aber es gibt keinen Grund, an deinem Vater zu zweifeln. Ich kümmere mich schon um Dana. Jetzt lauf und zieh deine Reitsachen an.« Jake streckte den Arm aus und hielt Emma am Handgelenk fest, um sie davon abzuhalten mitzugehen. »Susan.« Das Mädchen blieb stehen, doch Jake wartete, bis es sich wieder zu ihm umgedreht hatte. »Solltest du jemals in eine Situation kommen, die dir nicht geheuer ist - egal, welche, auch wenn du ein Date oder so etwas hast -, ruf mich an. Ich gebe dir meine Privatnummer, aber du darfst sie auf keinen Fall weitergeben. Verstanden?«
Susan strahlte über das ganze Gesicht. »Verstanden.«
Jake wartete, bis die Schritte im Flur verhallten und ihre Zimmertür geschlossen war, dann drehte er sich zu Emma um, fasste sie am Kinn und gab ihr einen sanften, beinahe zarten Kuss. »Hat sie dich gekränkt?«
»Weil sie mich eine kleine Schlampe genannt hat? Oder weil sie unsere Kinder für unehelich hält?«
»Unsere Kinder haben einen Vater. Und zwar mich. Mein Name steht
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