Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
nicht kommen soll?«
Das brachte ihm einen weiteren Tritt ein. Wieder zog er die Beine zurück, doch diesmal langte er gleichzeitig unter den Tisch und legte eine Hand auf Emmas Schenkel. Sehr weit oben. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, doch der warnende Ausdruck in Jakes Augen hielt sie davon ab, sich zu befreien.
»Er wird nur ein paar Stunden bleiben, Jake«, erklärte Emma. »Wir haben Conner und Joshua gebeten, uns um eins bei den Pferdeställen zu treffen. Bis dahin ist er wieder weg. Und natürlich muss er kommen, Susan. Ich habe deinem Vater versprochen, darauf zu achten, dass du weiterlernst.«
»Vielleicht sollte der Senator öfter zu Hause bleiben und sich etwas mehr um seine Tochter kümmern, anstatt sie anderen Leuten aufzuhalsen, die dann aufpassen sollen, dass das Kind die Hausaufgaben macht.«
Susan brach in Tränen aus, sprang so schnell auf, dass ihr Stuhl hintenüberkippte, und rannte aus der Küche.
Jake fluchte.
Emma schaute ihn wütend an. »Wenn es jemanden gibt, mit dem du Mitleid haben solltest, Jake, dann mit diesem Mädchen. Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie unglaublich einsam und isoliert sie ist? Ihre Mutter ist tot, ihr Vater ist ständig unterwegs, und sie wird andauernd Fremden überlassen. Wie zum Beispiel dieser Dana Anderson, die keinerlei Interesse an ihr hat und alles tut, damit Susan sich klein und erbärmlich vorkommt - dabei ist sie hochintelligent. Sie kann mit anderen Teenagern nicht viel anfangen, ist aber noch zu jung, um von den Erwachsenen ernst genommen zu werden.«
»Hab schon verstanden, Emma.« Jake erhob sich und stellte den umgeworfenen Stuhl wieder auf. »Ich arbeite heute hier im Büro und fahre nicht in die Stadt. Sobald dieser Lehrer eintrifft, holst du Joshua und Drake ins Haus.« Jake kam sich vor wie ein elendes Ungeheuer.
Er wusste nur zu genau, was es hieß, anders zu sein und seine Kindheit allein zu verbringen, wenn man das, was er
durchgestanden hatte, überhaupt Kindheit nennen konnte. Jake stützte beide Hände auf den Tisch, so dass Emma dazwischen gefangen war, und beugte sich zu ihr hinab. »Ich rede mit ihr, Süße, und für die Tritte räche ich mich später.« Sein brennend heißer Blick versprach herrliche Freuden.
»Du hast sie verdient«, bemerkte Emma. Sie sah ein wenig ängstlich aus, doch ihre Augen glühten vor Verlangen.
»Ich weiß.« Jake beugte sich noch tiefer und streifte ihren Mund. »Du musst irgendwann in die Stadt fahren, um dir für die Party bei den Bingleys ein Kleid zu besorgen.«
Sie wich zurück und sah ihn mit großen Augen beunruhigt an. »Was für eine Party?«
»Es ist ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis, Emma. Ich hasse solche Sachen, und diesmal wird es besonders schwierig, deshalb brauche ich dich dort.«
Emma schüttelte den Kopf. »Nein, Partys sind nicht mein Ding, schon gar nicht, wenn sie in solchen Kreisen stattfinden. Auf keinen Fall, Jake, nicht einmal für dich.«
Sie wirkte tatsächlich verängstigt. Er gab ihr einen leichten Kuss. Sanft, zärtlich und schmeichlerisch. »Ich brauche dich, Süße. All meine Feinde werden da sein. Ich möchte jemanden dabeihaben, der mein Vertrauen genießt und mir den Rücken freihält.«
Emma schaute ungläubig - das war ihre erste Reaktion -, doch dann sah sie ihn weiterhin aufmerksam an und zupfte dabei nervös an seinem Ärmel.
»Meinst du das ernst?«
»Ich will, dass du mich begleitest.« Er würde sie nicht noch einmal bitten.
Sie holte tief Luft, und Jakes Herz hüpfte vor Freude, als er sah, wie sie kapitulierte. Emma straffte die Schultern
und unterdrückte ihre Angst und Aversion. Sie wusste, dass man bei einem solchen Fest versuchen würde, sie in Verlegenheit zu bringen und zu demütigen, doch für Jake nahm sie das in Kauf. Er hatte einen weiteren Sieg errungen - einen großen. Wieder einmal hatte Emma gezeigt, dass sie sich um ihn sorgte und ihm helfen wollte. Wie oft würde sie das noch unter Beweis stellen müssen, ehe er ihr glaubte? Und wie viele Wege musste sie sich ausdenken?
»Wie soll das Kleid denn aussehen?«
»Elegant, aber sexy. Kauf ein Cocktailkleid. Ich sorge für den Schmuck. Und denk an High-Heels, Emma. Ich weiß, dass du die nicht gern trägst, aber deine Beine werden darin wunderbar zur Geltung kommen. Davon habe ich schön öfter geträumt, als ich sagen darf.« Er hauchte mehrere Küsse auf den weichen Mund, der sich ihm darbot, ehe er die Lippen an Emmas Ohr legte. »Am besten ein weit schwingendes,
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