Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
glitzernden Goldton angenommen, der zeigte, wie heftig er mit sich rang. Doch sie blieb nachgiebig und fügsam, voller Mitleid für das wilde Tier, das hinter diesen Augen gefangen war. »Ich liebe dich, Jake«, sagte sie zärtlich, denn so war es.
Die Augen funkelten, und die Lippen entblößten, wie er seine glänzend weiße Zähne zusammenbiss. »Sag das nicht.«
»Ich liebe dich«, wiederholte Emma unerschrocken.
Jakes Gesicht war maskenhaft verzerrt vor Wut, doch sie spürte, wie er erbebte und sich gewissermaßen ergab.
Seine Finger krallten sich in ihr Haar, dass es wehtat und ihr die Tränen kamen. »Sag das nicht«, fauchte er noch einmal, doch er war bereits besiegt. Jake geriet in Panik. Emma war so zart. Mit einer einzigen Bewegung konnte er ihr den Hals umdrehen - oder ihr das Herz herausreißen. Er hätte sie ohne weiteres töten können, dennoch sah sie mit strahlendem Gesicht zu ihm auf, frei von jeder Angst. Absolut vertrauensselig. »Wie in diesen gottverdammten Filmen«, murmelte er und küsste sie, voller Sorge, dass sie sehen - oder merken - könnte, wie seine Augen brannten und wie schwer er schlucken musste.
Ohne Anstoß daran zu nehmen, dass er aggressiv, beinahe brutal war, überließ Emma ihm ihren Mund, erwiderte seinen Kuss sogar leidenschaftlich, bis Jake sich wieder beruhigte und es nicht mehr verhindern konnte, dass sich die Zärtlichkeit und die Sanftheit zeigten, die sie in ihm wachrief. »Du bringst mich um, Emma«, flüsterte er und lehnte seine Stirn an ihre. »Verdammt, je länger ich dich kenne, desto schwächer werde ich.«
»Nein, ich mache dich stärker«, erwiderte sie. »Und du stärkst mich. So läuft das.«
Hoffentlich hatte sie Recht. Hoffentlich wusste sie, wovon sie sprach, verdammt nochmal, denn für ihn war das alles Neuland.
Plötzlich flog die Küchentür auf, und Joshua stürmte herein. »Emma!«, brüllte er aus vollem Hals. »Die Kinder da draußen sind nicht mehr zu bändigen. Wenn du dich nicht beeilst, gibt es hier gleich einen Zwergenaufstand.«
Er klang völlig entnervt. Jake und Emma schauten sich an und brachen in Gelächter aus. Emma lief los. »Ich komme ja schon. Musste bloß noch was erledigen.«
»Das sehe ich«, erwiderte Joshua missbilligend. Dann sagte er mit lauter Stimme, so dass Jake ihn hören konnte: »Ich bin doch kein Babysitter.«
»Eher ein Weichei«, scherzte Emma, »wirst nicht mal mit zwei kleinen Kindern fertig, ohne dich bei Mami zu beklagen.« Dann nahm sie Conner die Zügel aus der Hand und schwang sich auf die kleine Stute, die Jake ihr geschenkt hatte. Das Pferd war wunderschön, gekauft hatte er es jedoch in erster Linie, weil es exzellent trainiert war. Das Tier bewegte sich sanft und flüssig und reagierte auf die kleinste Gewichtsverlagerung.
Vor Conner saß Andraya, die Wangen rot vor Aufregung. Ihr rosa Reithelm hatte genau die gleiche Farbe wie ihre geliebten Stiefel, die sie manchmal nicht einmal ausziehen wollte, wenn sie ins Bett ging. Kyle wartete ungeduldig darauf, dass Joshua wieder hinter ihm aufstieg. Er war ganz in Schwarz, so wie sein Daddy ausritt, nur dass der Junge einen Helm trug.
»Ich schätze, das wird ein Nachspiel haben, Joshua«, warnte Emma. »Du sollst die Pferde doch nicht zum Haus bringen. Der Gärtner hasst das. Sie trampeln seine Blumen kaputt und hinterlassen große, hässliche Klumpen als kleine Überraschung.«
»Das ist nur deine Schuld.« Joshua hatte ihr immer noch nicht verziehen. Er wusste, dass der Gärtner einen seiner Wutanfälle bekommen würde; dann tobte der Mann stundenlang, schrie Italienisch auf Emma ein und warf mit der reichen, fruchtbaren Erde um sich. Niemand außer Emma
konnte ihn beschwichtigen, wenn er sich über die Zerstörung seiner geliebten Gärten aufregte.
Jake hatte Taddio, den Gärtner, schon vor Jahren fest angestellt, als er mitbekam, dass viele Leute ihn fallenließen, nachdem er verunglückt war und einen Arm verloren hatte, obwohl sie ihn zuvor als einen der besten Landschaftsgestalter weit und breit gepriesen hatten. Sein Talent war ihm geblieben, doch niemand wollte mit einem »Krüppel« konfrontiert sein. Seither arbeitete Taddio exklusiv für Jake, entwarf sowohl die Gärten rund um Jakes Besitztümer - jene Gebäude, die er kaufte und verkaufte - wie auch die um die Ranch.
Die kleine Gruppe ritt hintereinander, und Emma hörte dem Geplänkel zwischen Joshua und Susan zu. Das junge Mädchen hatte eine tadellose Haltung, die Schultern
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