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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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in die Augen. »Ja.« Er wollte, dass Emma die Wahrheit über ihn erfuhr, von dem Ungeheuer, das in ihm lebte - nicht tief im Innern, sondern dicht unter der Oberfläche. Sie musste es wissen. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, irgendeinem Menschen jemals seine hässliche Seite zu zeigen, doch Emma verdiente es, dass er ehrlich zu ihr war. Das war er ihr schuldig.
    Als hätte man ihr in den Magen geboxt und ihr das Atmen unmöglich gemacht, stieß Emma hörbar die Luft aus. Jake griff wieder nach ihren Händen und hielt sie fest, doch es fiel ihr schwer, sich nicht loszureißen. Da sie
seinem Blick nicht ausweichen konnte, las sie in seinen Augen. Jake hatte sein Innerstes offengelegt und erwartete nun ihre Zurückweisung - vielleicht hoffte er sogar irgendwie darauf, zurückgewiesen zu werden.
    »Hast du schon einmal getötet? Oder so etwas getan wie deine Eltern?«
    »Feinde«, korrigierte Jake.
    Emma atmete flach, das war das Beste. »Also gut, wie deine Feinde. Hast du jemals einem anderen menschlichen Wesen körperlichen Schaden zugefügt?«
    »Nicht so wie sie, aber ich habe einen Mann getötet, der Drake umbringen wollte. Mir blieb keine andere Wahl. Alles ging so schnell; ich hatte keine Zeit zum Nachdenken.«
    Emma sagte kein Wort. Sie versuchte nachzuvollziehen, wie es zu dieser unerwarteten, schockierenden Wendung des Gesprächs gekommen war, dabei war sie längst nicht so schockiert, wie sie gedacht hätte.
    »Emma.« Jake wartete, bis sie wieder voll auf ihn konzentriert war. »Ich hatte keine Wahl.«
    Er sagte die Wahrheit. Sie konnte es riechen. »Bist du je grausam zu Tieren gewesen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich würde nie Tiere quälen, und ich habe auch nie das Bedürfnis gehabt.«
    »Was ist mit den Kindern? Hast du denen schon einmal wehtun wollen?« Emma hielt den Atem an aus lauter Angst vor seiner Antwort. Jake zuckte nicht mit der Wimper, obwohl die Frage ihn verletzt haben musste.
    Sein Magen drehte sich fast um. » Nie , niemals, Emma. Du weißt doch, was ich dir gesagt habe. Falls ich die Kinder - oder dich - jemals schlage, sollst du gehen und es Drake sagen. Dazu stehe ich.«

    »Was ist mit mir, Jake? Hast du mir schon einmal wehtun wollen?«
    Da war sie, die Frage, die kommen musste. Obwohl er gehofft hatte, dass sie ihm erspart bleiben würde. Jake sah ihr unverwandt in die Augen. Selbst wenn er es gewollt hätte, er hätte den Blick nicht abwenden können. Er musste ihre Reaktion auf seine Antwort beobachten, den Ekel und Schrecken selber sehen. »Hin und wieder.« Seine Stimme war fast unhörbar, kaum mehr als ein Flüstern.
    Emma wich nicht vor ihm zurück. Sie hatte Mut, das war ihm bereits aufgefallen. Blinzelnd sah sie zu ihm auf, während sie seine ehrliche Antwort verdaute. Sie sah ihn nicht an, als wäre er ein Monstrum, entzog ihm nicht einmal ihre Hände, doch Jake spürte, wie sie zitterte.
    »Warum?«
    Er musste allen Mut zusammennehmen, um Emma weiter in die Augen zu sehen und ihr zu antworten, sie in sein Inneres sehen zu lassen und ihr die hässliche, finstere Wahrheit zu enthüllen. »Damit du mir deine Loyalität beweist. Damit ich weiß, dass du bei mir bleibst, was ich auch tue, und mich so sehr willst, dass du alles hinnimmst, was ich dir zumute. Manchmal aber auch, weil ein anderer Mann dir zu nahe gekommen ist und ich ihm zeigen muss, dass du mir gehörst.«
    Wieder sagte Emma kein Wort, und auch jetzt wandte sie sich nicht von ihm ab. Sie sah ihn nur ruhig an. »Du hast mir aber nie wehgetan«, betonte sie.
    »Das heißt nicht, dass ich es nicht gewollt hätte, Emma. Ich habe nur beschlossen, nicht so zu werden wie die Feinde. Es ist eine bewusste Entscheidung, die ich jeden Tag neu treffe. Im Geschäftsleben suche ich mir meine
Angriffsziele gut aus, es sind Menschen, die anderen geschadet haben, und ich wende mich nicht gegen Schwächere - oder ehrliche Leute. Wenn ich schon nicht verhindern konnte, dass ich zu einem Ungeheuer wurde, wollte ich wenigstens nicht dem Bösen Vorschub leisten.«
    »Ich werde mich nicht von dir beherrschen lassen, Jake. Niemals .«
    »Das weiß ich.«
    »Ich merke manchmal, wie du mich manipulierst, und lasse es zu, solange das, was du von mir willst, keine große Sache ist, aber sobald es anders sein sollte, wenn mir etwas am Herzen liegt, dann würde ich mir von dir nichts sagen lassen.« Emma beugte sich vor. »Du solltest gut nachdenken, ehe du dich entschließt, mir wehzutun, Jake. Wenn du mich schlägst, bin ich weg.

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