Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
betrachtete sich. Dann erhob sich die Leopardin geschmeidig und graziös auf alle viere. Emma hatte erwartet, in den Hintergrund gedrängt zu werden, doch sie war präsent, nur mit der Intelligenz beider Hälften; ihre Entschlossenheit und ihr Überlebenswille bekamen Unterstützung von dem aggressiven Tier in ihr.
Gequält von ihrem Sexualtrieb rieb sich die Leopardin am Geländer und verteilte die betörenden Duftmarken, mit denen die Männchen angelockt wurden. Der Leopard starrte sie mit seinen gelbgrünen Augen unverwandt an. Er kräuselte die Nase, zog die Oberlippe zurück und grimassierte mit offenem Mund, als gähnte er breit; die typische Reaktion eines männlichen Leoparden auf ein rolliges Weibchen.
Emma zeigte die Zähne und schnappte nach ihm, eine Warnung, ihr vom Leib zu bleiben, obwohl sie sich gleich darauf auf den Boden kauerte und ihm aufreizend das Hinterteil entgegenreckte. Sie drückte sich flach an den Boden, doch in dem Augenblick, in dem Rory einen Schritt auf sie zu machte, fauchte sie mit gefletschten Zähnen und trieb ihn zurück, so als wäre sie zu scheu, um ihn zu akzeptieren.
Sie musste Zeit gewinnen, ihn von der Treppe und vom Schutzraum fernhalten, bis Drake kam, um nach ihnen zu sehen. Dass der Generator nicht richtig funktionierte, gefiel ihm bestimmt nicht. Selbst wenn es den Pferden noch so schlechtging, die Tatsache, dass ein Leopard sie angefallen hatte, würde ihn und die anderen schleunigst zum Haus zurückkehren lassen. Sie brauchte Zeit. Zumindest sollte sie den Leoparden in das große Zimmer mit der Fensterfront locken. Wenn alles andere fehlschlug, konnte sie immer noch durch ein Fenster springen und Alarm auslösen.
Emmas wachsamer Blick konzentrierte sich auf den Leoparden; sie stieg eine Stufe hinab und rieb sich wieder an den Sprossen des Geländers. Das Männchen starrte sie durchdringend an und beobachtete sie mit der gleichen Wachsamkeit. Emma fuhr fauchend die Krallen aus und zeigte unmissverständlich, dass sie noch nicht so weit war. Vorsichtig wich Rory einen Schritt von der Treppe zurück, wie erwartet. Kein vernünftiger männlicher Leopard versuchte, eine Leopardin zur Kopulation zu zwingen, ehe sie dazu bereit war, es sei denn, er war lebensmüde.
Durch ihre ausgiebige Lektüre zu diesem Thema wusste Emma, dass die Paarung bei Leoparden eine lautstarke
Angelegenheit war, trotzdem war sie schockiert über die Töne, die das Weibchen von sich gab. Das Männchen dagegen schien ganz angetan zu sein. Sie zischte ihm eine weitere Abfuhr zu, woraufhin ihr Rory noch etwas mehr Platz einräumte. Sie rieb ihr Fell an allen Gegenständen, an denen sie vorbeikam. Am Fußende der Treppe schließlich rollte sie sich verführerisch auf dem Boden und streckte sich.
Der männliche Leopard kam leise schnaufend näher und versuchte, Eindruck zu schinden, doch die Leopardin sprang sofort wieder auf und hieb mit ausgestreckten Krallen in seine Richtung. Während sie fortfuhr, ihn auf die kokett aufreizende Art anzulocken, die Leopardinnen bei der Werbung an den Tag legen, umkreiste Rory sie unaufhörlich. Er roch nach Katze, Sex und Mensch, alles in einem.
In dem Bemühen von der Treppe wegzukommen, rollte die Leopardin sich erneut über den Boden auf das große Zimmer zu, in dem die Fenster breiter und zahlreicher waren. Alle paar Schritte kauerte sie sich hin und bot sich dem Leoparden an, doch sobald er versuchte nah genug heranzukommen, um sich an ihr zu reiben, wandte sie den Kopf, fauchte und schlug mit ausgefahrenen Krallen nach ihm, so dass er wieder wegspringen musste.
In der marmornen Halle, die sich zu dem großen Zimmer hin öffnete, wurden Rorys Kreise enger. Ein Blitz zuckte über den Himmel und ließ für einen kurzen Augenblick den Boden aufstrahlen, er war weiß mit kleinen goldenen Adern. Aufgestachelt von der Gewalt des Sturms und dem betörenden Duft, der von der Leopardin ausging, rammte das Männchen sie ohne Vorwarnung von der Seite.
Emma strauchelte und drehte noch im Fallen die biegsame Wirbelsäule, um auf den Füßen zu landen. Doch der Leopard war sofort über ihr, warf sich der Länge nach auf sie, bohrte die Zähne so tief in ihren Nacken, dass es blutete, und drückte sie mit seinem Gewicht zu Boden. Emma schlug um sich und versuchte, ihm mit den Pranken Bauch, Flanken oder Beine zu zerkratzen, doch das Männchen biss nur noch fester zu, um sie zur Aufgabe zu zwingen.
Emma kämpfte mit allem, was sie hatte. Immer wieder spannte sie
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