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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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flüchtig, fühlte sie sich wie elektrisiert, mit einem Schlag hellwach und deutlicher denn je mit ihren Ängsten und Nöten konfrontiert. Und dann zwang er sie sanft, aber bestimmt, ihr leeres
Leben zu betrachten, während sie von unvorstellbarer Trauer überwältigt wurde.
    Emma gab keine Antwort. Das tat sie nie, sie sah nur stumm zu dem Mann auf und bat ihn mit Blicken, sie in ihren sicheren, kleinen Kokon zurückgleiten zu lassen.
    Jake zog einen Stuhl ans Bett, drehte ihn um und nahm rittlings darauf Platz. »Heute Morgen habe ich dem Jungen einen Namen gegeben. Ich habe nie darüber nachgedacht, wie er heißen soll, aber ich wollte einen schönen Namen, der ihm auch als Erwachsener noch gefällt. Im Wartezimmer gab es so ein Buch mit Vorschlägen.«
    Emma schaffte es nicht, den Blick von seinem Gesicht zu lösen. Er sprach ruhig und leise und sehr nachdrücklich, aber irgendetwas war merkwürdig. Was genau, konnte sie nicht sagen. Der Mann sah sie unverwandt an. Mit seinen goldgrünen Augen und dem starren, durchdringenden Blick, der so auf sie konzentriert war, dass sie ihm nicht ausweichen konnte, erinnerte er sie irgendwie an einen Leoparden.
    Der Mann beugte sich vor. »Der Junge ist winzig klein, Emma. Ich könnte schwören, dass er in meine Hand passt. Die Vorstellung, ihn mit nach Hause zu nehmen, macht mir richtig Angst; ich habe keine Ahnung von Babys. Fürchtest du dich auch? Du wirst bald Mutter. Haben sie dir das nicht gesagt? Dein Baby ist noch da, und du bist die Einzige, die es beschützen kann.«
    Emma blieb die Luft weg, unwillkürlich bewegten sich ihre Hände und legten sich auf ihren Bauch. War es wahr? Sie spürte, wie ihr Herz so laut zu hämmern begann, dass es in ihren Ohren dröhnte. Sie hatte sterben wollen, sich geradezu danach gesehnt , und dabei hätte sie ihr Baby - Andys
Baby - in den Tod mitgenommen. Sie schloss kurz die Augen und betete, dass sie sich nicht verhört hatte.
    Jake seufzte leise und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, als wäre er aufgebracht. »Das macht mir wirklich Sorgen. Ich bin der Einzige, der dem Baby ein gutes Zuhause geben kann, und ich kenne mich überhaupt nicht aus.« Dieses Eingeständnis schien ihm einfach herausgerutscht zu sein und hörte sich ehrlich an.
    Emma schluckte schwer. Ihr Hals war wie zugeschnürt. Es kostete sie große Mühe, die trockenen Lippen zu öffnen und einen Ton hervorzubringen. Als sie ihre Stimme schließlich wiederfand, war sie fast nicht mehr wiederzuerkennen, so dünn und zittrig. »Stimmt das? Das mit meinem Baby? Sind Sie sicher, dass ich es nicht verloren habe?«
    Der Mann beugte sich näher zu ihr. Er hieß Jake Bannaconni. Wohl hatte sie gehört, wie sein Name leise und voller Respekt geflüstert wurde, trotzdem konnte sie sich einfach nicht vorstellen, woher sie ihn kannte. Wieso war er ihr bloß so vertraut und warum hatte sie den Eindruck, als hätte sie in seiner Gegenwart keinen eigenen Willen mehr?
    »Deinem Baby geht es gut, Emma. Der Doktor sagt, dass es trotz deines Blutverlusts gesund zu sein scheint.« Jake legte seine Hand auf ihre. »Es gibt keine Anzeichen für Probleme mit der Schwangerschaft. Du wirst ein Kind bekommen.«
    Emma stiegen die Tränen in die Augen. Ein Kind. Ihr kostbares Baby war in Sicherheit. Sie war nicht mehr allein, ein Teil von Andy wuchs in ihr. »Danke, dass Sie mir das mit dem Baby erzählt haben. Ich hatte Angst zu fragen
und niemand hat daran gedacht, es mir zu sagen. Sie haben nur von meinem Kopf gesprochen, von meinem Bein und tausend anderen Verletzungen und …« Emmas Stimme versagte, und sie starrte an die Decke. Blinzelnd kämpfte sie gegen die Tränen.
    »Andrew«, ergänzte Jake sanft. »Es tut mir leid, Emma. Wir müssen beide mit dem Unfall leben. Und wir müssen beide unsere Kinder allein großziehen.« Er schenkte ihr ein kleines Lächeln. »Ich habe das Gefühl, du wirst das viel besser hinkriegen als ich.«
    »Sie werden ein guter Vater sein«, versicherte sie ihm geistesabwesend. »Machen Sie sich nicht so viele Gedanken.« Wie sollte sie bloß für ein Baby sorgen?
    Jake nahm Emmas Hand, die reglos unter seiner gelegen hatte, und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. Seine Berührung war schmerzlich vertraut. »Hat man dir gesagt, wann du entlassen wirst?«
    Emma schüttelte den Kopf. »Wo soll ich denn hin?« Der Gedanke an ihre Wohnung, an das Zuhause, das sie mit Andrew geteilt hatte, war mehr, als sie ertragen konnte. Dorthin zurückzugehen und

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