Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
persönliche Dinge könnten vielleicht nützlich sein. Sie helfen nur Ihrer Freundin, Sie haben doch selbst gesehen, dass sie nichts dagegen hat.«
Chelsey nickte und eilte davon, um mit einem Schlüssel und einem Zettel, auf dem die Adresse stand, zurückzukehren.
»Sie sind Emma eine gute Freundin«, sagte Jake, als er den Schlüssel einsteckte. Dann ging er eilig davon, bevor Chelsey ihre Meinung wieder ändern konnte.
Jake fand das Mietshaus, in dem sich Emmas Wohnung befand, ohne größere Schwierigkeiten. Im Türrahmen blieb er stehen und ließ den Blick durch das Wohnzimmer schweifen. Es war nicht nur klein, sondern winzig; die Möbel alt und abgenutzt und das Geschirr angeschlagen und voller Sprünge. Das Paar hatte offenbar aus der Hand in den Mund gelebt. Jake schlenderte durch alle vier Räume. Die gesamte Wohnung hätte problemlos in sein Schlafzimmer
gepasst. Er tigerte hin und her wie eine Raubkatze im Käfig und mit jedem Schritt wuchs seine Frustration. Da war etwas in diesen vier Wänden, was er nicht greifen konnte. Etwas, das er verstehen musste, und zwar unbedingt . Tief in seinem Innersten ließ es ihm keine Ruhe mehr.
Alles war sehr sauber und ordentlich, so aufgeräumt, dass Jake unwillkürlich die verblühten Rosen, die in einer kleinen Vase standen, in den Müll warf. In der gepflegten Umgebung wirkten sie geradezu obszön. Dann lief er wieder rastlos hin und her und durchmaß die Zimmer mit geschmeidigen, kraftvollen Schritten. Es gab bestimmt einen Hinweis, er fand ihn nur nicht. Dann blieb er abrupt stehen. Überall waren Fotos, an den Wänden, auf dem Esstisch und auf dem kleinen Schreibtisch - auf dem Couchtisch lag sogar ein Album.
Eins der Bilder sah Jake sich näher an. Es zeigte Andrew und Emma, die sich - wie anscheinend auf jedem Foto - anschauten, als hätten sie nur Augen füreinander. Die Liebe, die aus ihren strahlenden Gesichtern sprach, war so offensichtlich, dass man sie zu spüren glaubte.
Vorsichtig zeichnete Jake mit der Fingerspitze Emmas Lippen nach. Nie im Leben hatte er zwei Menschen gesehen, die derart glücklich waren. Man konnte es ihnen an den Augen ablesen. Emma sah atemberaubend gut aus, obwohl sie auf den meisten Bildern wenig oder gar kein Make-up trug.
Sie war sehr schmal, fast zu schlank, und eine feuerrote Löwenmähne umgab ihr herzförmiges Gesicht. Bisher hatte Jake sich nie zu zierlichen Frauen hingezogen gefühlt - ihm waren üppige Kurven lieber -, doch nun konnte er nicht aufhören, Emma zu betrachten. Wieder berührte er
das Bild und folgte den Umrissen ihres Gesichts, während seine andere Hand sich um den billigen Rahmen krampfte, bis die Knöchel weiß hervortraten. Jäh stellte Jake das Bild zurück.
In der Küche fand er jede Menge Gebäck, darunter ein hart gewordenes Brot, offensichtlich selbst gebacken. Im Badezimmer standen zwei Zahnbürsten, eine weiße und eine blaue, Seite an Seite in einem Becher. Direkt neben der kleinen Seifenschale lag ein Schwangerschaftstest. In die Ecke des Spiegels hatte jemand mit Lippenstift »Ja!« geschrieben.
Im Schlafzimmer sah Jake sich ungeniert im Kleiderschrank um. Andrews Hemden wirkten ein wenig abgetragen, doch jeder Knopf war an seinem Platz, jeder Riss geschickt ausgebessert, und alle waren gewaschen und gebügelt. In einem Jackett entdeckte er auf einem Innensaum eine kleine Stickerei, Jemand liebt dich , und als er diese Worte anstarrte, war ihm, als täte sich in ihm ein gähnend leerer Abgrund auf.
Jake Bannaconni war etwas Besonderes. Seine Intelligenz, seine Kraft und sein Seh- und Geruchsvermögen gingen weit über das gewöhnliche Maß hinaus. Die Muskeln unter seiner Haut bewegten sich äußerst geschmeidig und kontrolliert. Er war einer der jüngsten Milliardäre, die es je auf der Forbes -Liste gegeben hatte, und sein politischer Einfluss reichte enorm weit. Er besaß die wilde, animalische Anziehungskraft seiner Spezies und gleichzeitig den skrupellosen Verstand, der nötig war, um etwa Aufsichtsratssitzungen zu leiten und zu lenken. Allein durch seine dominierende Persönlichkeit schlug er Menschen in seinen Bann, die schönsten Frauen der Welt fühlten sich von
ihm angezogen und ließen sich gern von ihm verführen, doch nie hatte er eine dazu gebracht, ihn zu lieben. Und dieser … Kfz-Mechaniker war von allen um ihn herum geliebt worden. Es ergab einfach keinen Sinn.
Was verflucht hatte dieser Andrew Reynolds an sich gehabt, dass ihn alle so sehr mochten und um ihn
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