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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zur Paarung kommen würde. So drängte er den erregten Kater schrittweise zurück. Der Leopard kämpfte um jeden Fußbreit, seine Instinkte im Clinch mit dem menschlichen Verstand. Doch Jake war stark - wilder entschlossen
als der Leopard -, da gab die Raubkatze abrupt auf, drehte sich um und lief in den Wald.
    Der Leopard rannte, um so schnell wie möglich tief in das Reservat vorzudringen. Der Paarungsdrang trieb ihn schier zur Verzweiflung, und Jake wollte, dass der Leopard so weit wie möglich von Emma entfernt war. Er hatte keine Ahnung, was mit ihm - dem Leoparden wie dem Mann - gerade geschah, aber er musste lernen, es zu beherrschen, ehe er es überhaupt wagen konnte, irgendwelche Ansprüche an Emma zu stellen.
    Wind erhob sich und fuhr heulend durch die Bäume, ein Sturm kündigte sich an. Es wurde dunkler, und mit der Dunkelheit kam der Regen. Die Tropfen fielen so dicht, als weinte selbst der Himmel über die zügellose Grausamkeit, die Jake im Blut lag. Durch die dicken Tatzen konnte er sich trotz seiner Eile lautlos fortbewegen und in dem Bemühen, vor sich und seiner hässlichen, brutalen Natur davonzulaufen, zog er sich immer tiefer in den Schutz des Waldes zurück. Sein ganzes Leben hatte er befürchtet, ihnen - den Feinden - ähnlich zu sein, und ein Teil von ihm hatte sich immer das Gegenteil beweisen wollen, doch die Tatsache, dass sein Körper und sein Geist von Emma wie besessen waren, die Art und Weise, wie er reagierte, wenn er sie nur sah, und die leidenschaftlichen Gefühle, die ihn dabei überkamen, deuteten auf etwas anderes hin.
    Der Leopard hob den Kopf und setzte ihn Wind und Regen aus in der Hoffnung auf einen reinigenden Effekt. Der Sturm nahm zu, pfiff durch die Bäume, verbog Schösslinge, riss Blätter ab und knickte kleinere Zweige, die auf ihn herabregneten. Der Wind auf seinem Pelz fühlte sich gut an, und der Sturm passte zur Gereiztheit des
Leoparden. Er war frei. In seinem Schutzgebiet, wo statt Stadtlärm nur das Rascheln der Bäume und der Regen zu hören waren, brauchte er sich keinen Zwang anzutun. Niemand konnte ihn daran hindern zu jagen, wie es seine Art war. Das Rascheln der Blätter war Musik in seinen Ohren, und er fühlte sich eins mit der Tierwelt. Er hatte eine Zufluchtsstätte. Der Leopard genoss seine Freiheit und lief meilenweit, obwohl er das Gefühl hatte, sein Herz würde zerspringen, wobei sein Atem in großen Dampfwolken entwich.
    Er kam an einen angeschwollenen Fluss und sprang schnurstracks hinein, ungeachtet der Strömung, die ihn ergriff und auf eine Biegung zutrug. Der Leopard stieß sich den Kopf an dicken Ästen, wurde unter Wasser gedrückt, tauchte fauchend und spuckend wieder auf und benutzte seine mächtigen Muskeln, um ans Ufer zu gelangen und sich an Land zu ziehen.
    Mit gesenktem Kopf und bebenden Flanken stand er da und rang um Atem - und mit sich selbst. Was war mit ihm los, verdammt? Stets war er seinem Racheplan gefolgt, doch irgendwo unterwegs war er davon abgekommen. Er kapierte das mit den Gefühlen einfach nicht, sie waren ihm nicht ganz geheuer. Seine jedenfalls waren viel zu heftig, zu gefährlich, denn er war durchaus imstande, jemanden zu verletzen.
    Die schmerzenden Kratzwunden an seinen Beinen erinnerten ihn an jeden einzelnen Sieg seiner Kindheit, an jeden Vorfall, bei dem er sich beherrscht hatte, jede Gelegenheit, bei der er sich vorgenommen hatte, zu überleben und stark zu werden. Der Leopard legte sich unter einen großen Baum. Der Schirm aus Blättern und Ästen schwankte
heftig unter dem Ansturm des Windes und erlaubte dem Regen, ihn weiter zu durchnässen, was seinen erhitzten Körper ebenso abkühlte wie seinen erregten Geist.
    Drake lebte nun schon zwei Jahre bei ihm. Joshua war ihm gefolgt, hatte den Regenwald verlassen, um es mit einem anderen Leben zu versuchen. Er war unbekümmerter als Drake und lachte mehr, doch in seinen grünen Augen lauerten dunkle Schatten. Jake hatte ihn nicht weiter ausgefragt, als er um einen Job gebeten hatte. Er wusste, dass Joshua zu den Leopardenmenschen gehörte und mit Drake befreundet war, und obwohl ein Teil von ihm die beiden Männer, die zusammen aufgewachsen waren, um ihre lockere Beziehung beneidete - die er nur von außen betrachten konnte -, war er doch dankbar, einen zweiten Leoparden zu haben, der bei seiner Erziehung half. Allerdings hatte keiner von beiden ihn auf das hier vorbereitet - diesen völligen Zusammenbruch.
    Jake bewunderte Drakes Kraft. Der Leopard in ihm war

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