Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
Pullover über ihr dünnes T-Shirt und versuchte, Jake aus ihren Gedanken zu verbannen. Am Abend hatte sie eine Verabredung mit Greg Patterson, einem netten, unkomplizierten Mann, und sie hatte die Absicht, sich gut zu amüsieren. Sie musste einfach mal raus und tief durchatmen. Sie hatte es zugelassen, dass der Haushalt sie auffraß, und es wurde Zeit, dass sie darüber nachdachte, woanders ein neues Leben aufzubauen.
Zunächst aber würde sie ihre Mutterrolle ausfüllen und sich darum kümmern, dass sich ihre Kinder und ihr Gast wohlfühlten.
Emma eilte die breite, geschwungene Treppe hinunter und hielt auf halbem Wege inne, um die Bronzestatue in der Eingangshalle zu betrachten. Sie zeigte einen zähnefletschenden Leoparden mit scharfen Fängen und wilden Augen, dessen dicke Muskelstränge sich deutlich unter dem gefleckten Fell abzeichneten. Der Bronzeleopard hockte inmitten von Pflanzen und wirkte täuschend echt, wie eine konzentriert auf Beute lauernde Raubkatze. Und er erinnerte sie fatal an Jake, wenn er sie beobachtete.
Andrayas Kreischen und Kyles Kichern rissen sie aus ihren Gedanken. Susan rief irgendetwas, woraufhin Andraya und Kyle wieder in helles Gelächter ausbrachen. Emma lief zur Küche, blieb aber schon auf der Schwelle stehen, als sie die Kuchenreste auf Tisch und Boden sah. Kyle und Andraya saßen mit Zuckerguss beschmiert in ihren Hochstühlen, und was von der Geburtstagstorte noch übrig war, stand völlig zermatscht vor ihnen. An den Spuren konnte
Emma genau erkennen, an welchen Stellen die Kinder sich ganze Hände voll Kuchen genommen hatten, um zu naschen, damit herumzuschmieren oder sich gegenseitig zu bewerfen.
»Susan?« Mit erhobener Braue wandte Emma sich fragend an den Teenager.
Susan hub mehrmals an, bevor sie den Mund aufbrachte. »Sie haben gesagt, dass du ihnen immer zum Frühstück Kuchen gibst. Ich habe keine Ahnung, wie man kocht oder was Babys essen.«
Kyle sah Susan böse an. »Ich bin kein Baby. Draya ist eins.«
»Kyle, so darfst du nicht mit Susan sprechen«, wies Emma ihn sanft zurecht. Sie nahm die traurigen Reste des Kuchens vom Tisch und zog Susan zum Waschbecken. »Kinder bekommen keinen Kuchen zum Frühstück.«
»Sie haben mich und sich damit beworfen.«
Emma maß die Kinder mit strengem Blick. »Sie werden beide kurz überlegen und sich bei dir entschuldigen«, erwiderte sie.
Andraya streckte schmollend die Unterlippe vor, doch Emma ignorierte sie und befreite Susans Haar und Kleidung so weit wie möglich von den klebrigen Krümeln. »Ich glaube, es ist besser, du gehst unter die Dusche, ich kümmere mich um die kleinen Leckermäuler.«
»Erzähl mir erst von Jake«, protestierte Susan. »Was sagt er dazu, dass ich ein paar Wochen bleibe? Glaubst du, meine neue Frisur gefällt ihm?« Sie betastete das komplizierte Haarteil, das sie sich kurz vor der Abreise zu den Bannaconnis hatte einflechten lassen.
»Jake äußert sich grundsätzlich nie dazu, wie man sich
zurechtmacht«, erwiderte Emma in der Absicht, das Mädchen vor einer Enttäuschung zu bewahren. Susan war schwer verliebt, und sie konnte es ihr nicht einmal verdenken. Dann nahm sie sich Kyle vor. Um sein Haar sauber zu bekommen, musste er in die Badewanne, doch an seinen leuchtenden Augen, den tiefen Grübchen und dem breiten Grinsen war zu sehen, wie köstlich er sich an diesem Morgen amüsiert hatte.
Susan lief die Treppe hoch, um zu duschen, während Emma Küche und Kinder säuberte und die Kleinen dann mit nach oben nahm, um sie in die Wanne zu stecken. Als sie mit Kyle und Andraya wieder herunterkam, lief Jake wie ein gefangenes Tier in der Küche auf und ab, während Susan mit bleichem Gesicht und weit aufgerissenen Augen dastand und so aussah, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen - oder weinen.
Die Kinder stürzten sich auf Jake, der sie sofort auf den Arm nahm. »Susan hat Kaffee gemacht«, verkündete er grimmig.
Emma drehte ihm den Rücken zu, um ihr Grinsen zu verbergen. Offenbar war Susans Held vom Sockel gestürzt. Jake war ein Kaffeetrinker und neigte zu schlechter Laune, wenn er morgens keinen bekam. Die meisten Männer, die in der Nähe des Hauses arbeiteten, kamen in der Regel mit ihren Bechern für unterwegs vorbei, um Kaffee zu fassen.
»Bin schon dabei«, rief sie, bemüht ihre Erheiterung zu unterdrücken. Susan schniefte ein wenig, daher legte ihr Emma einen Arm um die Schultern und drückte sie. »Könntest du die Kinder zum Spielen nach draußen bringen? Ich
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