Magisches Spiel
Tasse hinweg fest an. »Und wenn du mit den Jungs aufbrichst, damit ihr euer Ding durchzieht, bleibe ich dann allein mit den Kindern zu Hause?«
Er dachte gar nicht daran, sie zu belügen. »So bin ich nun mal. Ich kann dich bei unseresgleichen unterbringen, bei Schattengängern, da wirst du in Sicherheit sein. Wir alle helfen uns gegenseitig. Du wirst nicht allein sein, aber ich werde häufig für kurze Zeiträume fort sein, und wir müssen in einer sicheren Umgebung leben. Wir haben keine andere Wahl.«
»Das Alleinsein bereitet mir keine Sorgen. Darin bin ich gut. Wenn du fort bist, kann ich oben in den Bergen meiner Arbeit nachgehen und Fotografien machen.« Sie sah ihn mit einem verführerischen Lächeln an. »Dann kannst du mich suchen.«
»Du kannst da bleiben, wo ich dich unterbringe«, korrigierte er sie. »Während der Zeiten, in denen ich fort bin, wirst du nicht zu deinen Eltern gehen können. Dort
kann ich dich und unsere Kinder nicht vor Whitney oder anderen beschützen, die euch für ihre eigenen Zwecke an sich bringen wollen.«
»Das leuchtet mit ein, wenn wir erst einmal Kinder haben, aber bis dahin kann ich doch bestimmt meine Arbeit fortsetzen.«
Ein Muskel an seinem Kinn zuckte. »Du kannst dich in einer sicheren Umgebung aufhalten.«
»Und was ist mit meinem Fotografieren?« Ihre Stimme forderte ihn heraus, ihr zu sagen, sie könnte etwas, was sie liebte, in Zukunft nicht mehr tun.
»Wenn ich zurückkomme, gehen wir beide in die Berge. Ich kann deine Ausrüstung tragen. Im Schleppen von Gepäck habe ich viele Jahre Übung. Und jeden Abend, wenn du ins Lager zurückkehrst, wird das Essen auf dem Tisch stehen.«
Ihre Augen leuchteten, und er wusste, dass er diesen Ausdruck für den Rest seines Lebens auf ihrem Gesicht sehen wollte.
»Na gut.« Sie überraschte und erfreute ihn damit, dass sie ohne weitere Auseinandersetzungen kapitulierte, als wüsste sie, dass er keine Kompromisse eingehen konnte, wenn es um ihre Sicherheit ging. »Mit großen Hochzeitsfeiern habe ich nichts im Sinn, aber ich bin ziemlich traditionell aufgewachsen, und es scheint mir eine gute Idee zu sein, dich für einen guten Start in unsere Ehe mit einem Smoking und allem Drum und Dran zu foltern.«
Er starrte sie an und presste die Lippen zusammen.
Ihr Lächeln wurde strahlender.
»Das ist nicht nett von dir.«
»Ich will nur sichergehen, dass du weißt, worauf du dich einlässt.« Mit einer Mischung aus Herausforderung
und Trotz reckte sie ihr Kinn ein wenig höher in die Luft. »Hast du Tucker und Ian gesagt, dass der Puppenspieler meinen Eltern wieder gedroht hat?«
»Ja, selbstverständlich habe ich es ihnen gesagt. Wir haben die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Drei weitere Mitglieder meines Teams treffen heute ein, um Tucker und Ian zu helfen, obwohl das Haus sicher ist und ich bezweifle, dass sie wirklich gebraucht werden. Ich wollte nicht, dass du dich um ihre Sicherheit sorgst. Wolltest du nicht heute deine Mutter anrufen?«
Sie wandte den Blick von ihm ab, stellte den Teebecher behutsam auf einen kleinen Beistelltisch und zupfte sich nicht vorhandene Flusen von der Jeans. »Ich glaube, ich werde noch ein bis zwei Tage damit warten.«
»Sie wird sich Sorgen um dich machen«, beharrte er. »Du hast sie sonst auch immer angerufen. Deine Mutter ist ebenso sehr ein Opfer, wie du es bist, Tansy.« Er achtete darauf, mit leiser Stimme und in einem sanften Tonfall mit ihr zu sprechen, damit seine Worte mehr von einer zärtlichen Liebkosung hatten als von scharfer Kritik.
»Das weiß ich doch. Ich weiß nur nicht, was ich sagen werde, wenn sie möchte, dass ich mit meinem Vater rede. So weit bin ich noch nicht, und ich möchte nichts sagen oder tun, was sie verletzen würde.«
Er hätte gern Einwände erhoben. Je länger sie es hinausschob, desto schwerer würde es ihr fallen, und wenn sie nicht anrief, würde ihre Mutter noch unruhiger sein und wahrscheinlich noch mehr Fragen stellen, doch ihr Schmerz war zu frisch und zu qualvoll, und daher ließ er es bleiben. Ein anderes Mal würde er das Thema um ihretwillen mit Nachdruck verfolgen, aber nicht jetzt, nicht ausgerechnet dann, wenn sie so blass war und ihre
Augen so aussahen, als wäre sie geschlagen worden. Er durchquerte das Zimmer und nahm am anderen Ende der Couch Platz, streckte die Hand nach ihrem nackten Fuß aus und zog ihn auf seinen Schoß, um ihn sanft zu massieren.
»Fühlst du dich in der Lage, mir Einzelheiten über den Puppenspieler und
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