Magisches Spiel
über Habicht zu erzählen? Ich habe mir Notizen gemacht und eine Art Kartei angelegt. Wir haben schon einiges an Informationen zusammengetragen.« Seine Finger arbeiteten sich von der Ferse zum Knöchel vor und von dort aus zu ihrer Wade hoch. »Ich glaube, wenn wir damit fertig sind, brauche ich bloß diejenigen zu identifizieren, die wir bereits haben, und kann dadurch die anderen finden.«
Tansys Miene wurde ausdruckslos; sie sah ihm fest ins Gesicht, und jede Spur eines Lächelns war verschwunden.
»Nein. Wir sind nicht fertig, bevor ich mir jede einzelne Spielfigur vorgenommen und so viele Hinweise wie möglich gesammelt habe. Wir müssen ganz sicher sein, wer diese Männer sind. Wir können es nicht riskieren, eine falsche Person als Täter zu identifizieren oder einen von ihnen frei herumlaufen zu lassen, damit er noch mehr Menschen töten kann.«
»Ich werde sie finden«, sagte er mit zuversichtlicher Stimme.
In ihren Augen blitzte ein silbriges Violett auf, und sie versuchte, ihm ihren Fuß zu entziehen. Seine Finger schlossen sich fester um ihren Knöchel und hielten ihn auf seinem Schoß fest. Tansy warf ihre lange Mähne zurück und sah Kaden finster an. »Mein Bein ist lädiert, nicht mein Gehirn. Hör auf, mich so zu behandeln, als würde ich jeden Moment durchknallen.«
Er zog eine Augenbraue hoch und wirkte ansonsten ungerührt. »Vielleicht bin ich derjenige, der jeden Moment durchknallen könnte. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist irgendein Irrer, der seine Psychospielchen mit dir treibt.« Während eine Hand ihren Knöchel umfasst hielt, begann die andere jetzt wieder, ihren Fuß zu massieren.
Ihr Blick verfinsterte sich noch mehr. »Hier geht es nicht um dich. Es geht darum, dass wir Mörder finden, erinnerst du dich noch? Wenn ich damit umgehen kann, dann kannst du es auch.«
Seine Hände auf ihrem Fuß hielten still, und seine Augen wurden so dunkel wie Gewitterwolken. »Du wiegst dich anscheinend in großer Sicherheit, da du jetzt glaubst, ich könnte – oder würde – es dir nicht heimzahlen.«
Das Herz hüpfte ihr in der Brust. Sie war sich seiner sicher, denn schließlich behandelte er sie immer wie eine Porzellanpuppe. Die Andeutung eines Lächelns hob ihre Mundwinkel, ehe sie es verhindern konnte. Es gefiel ihr an ihm, wenn er grimmig und angriffsbereit war. »Du wirst es nicht tun.«
Er beugte sich vor, und seine Hand legte sich um ihre Kehle. »Vielleicht nicht gerade jetzt, aber bald wird deine Hüfte verheilt sein, und dann verlässt dich dein Glück.«
Sie ließ ihr Gesicht in seine Hand sinken, sowie sich sein Griff lockerte, schabte mit ihren Zähnen über seine Handfläche und drückte dann einen Kuss darauf. »Ich glaube nicht, dass mich mein Glück verlassen wird. Es sieht nämlich ganz so aus, als würde ich alles, was du mit mir tust, genießen.«
Ihre Stimme ließ seinen Schaft so steif werden, dass ihm seine Jeans plötzlich viel zu eng war. Noch schlimmer
war, dass sie Recht hatte. Was sollte er bloß mit ihr tun? Er würde sie niemals schlagen, und falls er tatsächlich versuchen sollte, sie übers Knie zu legen, würde das keine Strafe sein, jedenfalls nicht, wenn er steif wurde, sowie er sie berührte. Er konnte noch nicht einmal sagen, er würde ihr jeden Sex vorenthalten – das schaffte er im Leben nicht.
Sein Gehirn glühte bei seinem nächsten Gedanken, und er ließ sie sogleich von ihm wissen. Ich werde dafür sorgen, dass du die ganze Nacht dicht davorstehst zu kommen, aber ich werde dich nicht kommen lassen.
Röte stieg in ihren Hals und in ihr Gesicht auf, wie er es erwartet hatte. Sie wirkte ein klein wenig schockiert und etwas zu unschuldig, doch es sah ganz so aus, als glaubte sie, er könne seine Drohung tatsächlich wahrmachen.
»Oh nein, Kaden.« Sie konnte ihr dämliches Grinsen nicht unterdrücken, obwohl sie wusste, dass sie ihn damit erst recht in seinem perversen Benehmen bestärken würde. Wahrscheinlich bist du durchaus fähig, Sex als Druckmittel gegen mich zu verwenden. Und noch schlimmer ist, dass du wahrscheinlich großen Spaß daran hättest.
Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit ist extrem hoch. Warum diese Worte bewirkten, dass sämtliche Nervenenden in ihrem Körper zum Leben erwachten, wusste sie selbst nicht. »Oh nein«, wiederholte sie kopfschüttelnd. »Im Ernst, Kaden. Du musst mich verstehen. Etwas in mir lässt nicht zu, dass ich mich jetzt abwende. Ich kann nicht aufhören, solange es nicht geschafft
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