Magisches Spiel
ist. So war ich schon immer. Mein Verstand gibt keine Ruhe, ich kann nicht abschalten.«
»Es wird zu gefährlich.«
»Es war schon immer gefährlich. Das weißt du selbst.
Du hast es gewusst, als du dich auf die Suche nach mir gemacht hast und als du angeboten hast, mich aus diesem ganzen Schmutz rauszuhalten. Seitdem hat sich nichts geändert.«
Alles hat sich geändert.« Seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Ich …« Das verfluchte Wort wollte nicht herauskommen, doch das Herz tat ihm weh. Alles hatte sich geändert. Vorher hatte er nichts zu verlieren gehabt; jetzt hatte er alles zu verlieren, und alles saß neben ihm auf dem Sofa.
»Kaden.« Ihre Stimme wurde sanft. »Das Leben ist riskant. Das weißt du besser als jeder andere. Du musst sein, wer du bist, ein Krieger, ein Mann, der alles riskiert, um anderen einen Dienst zu erweisen. Ich muss weiterhin tun, was ich tue. Ich habe diesen Weg gewählt und ihn eingeschlagen. Ich bin ebenso wenig wie du in der Lage, nicht mein Bestes zu geben.«
»Verflucht nochmal, Tansy, du verlangst von mir, dass ich dich dein Leben und deine geistige Gesundheit riskieren lasse. Du hast dich gestern Abend nicht gesehen, als du geblutet hast und ich dich ins Bett getragen habe. Du hattest einen Anfall, und du konntest nicht einmal die Augen öffnen oder Geräusche ertragen. Ich habe keine Ahnung, was ich getan hätte, wenn Nico nicht hier gewesen wäre.«
Sie wartete und sah ihn einfach nur an. Sowie er ihr in die Augen sah, beugte sie sich zu ihm vor. »Ich liebe dich, Kaden. Ich gehe nicht fort. Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich jemanden berühren, ohne Handschuhe zu tragen. Ich kann meine Gabe wieder einsetzen, obwohl ich dachte, ich könnte es nie mehr tun. Ja, gleich im Anschluss daran leide ich unter den Folgen, aber die
Übungen, die du mir aufgetragen hast, helfen. Ich habe nicht mehr ständig Kopfschmerzen, und ich kann nachts wieder schlafen. Für mich bist du das reinste Wunder, und das wirst du immer sein. Mir ist das Fährtenlesen wichtig. Ich will in der Lage sein, es zu tun, wenn es sein muss, und ich bin überzeugt davon, dass ich mit deiner Hilfe einen Punkt erreichen werde, der mir das ermöglicht. Bis wir herausgefunden haben, wie wir das am besten anstellen, wird es natürlich manchmal etwas haarig sein …« Sie unterbrach sich, als er einen höhnischen Laut von sich gab, sprach dann aber weiter. »Ich möchte auch in der Lage sein, zu helfen, mich erkenntlich zu zeigen und Mörder aufzuhalten, wenn kein anderer es kann.«
»Das gefällt mir nicht.«
»Ich weiß, dass es dir nicht behagt. Mir behagt es auch nicht, dass du dein Leben in Gefahr bringst, Kaden, aber ich kann verstehen, warum du es tun musst, weil ich diesen Drang selbst verspüre.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts anderes. In einem normalen gesellschaftlichen Umfeld käme ich niemals klar. Das wissen wir beide. Du bist in meinem Inneren gewesen. Du begreifst, was ich bin. Du dagegen könntest zahllose andere Dinge tun.«
Tansy lehnte sich auf dem Sofa zurück. »Du weißt, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Du sagst das alles nur, weil du Angst um mich hast.«
»Und um mich. Ich kann es mir nicht leisten, dich zu verlieren.«
»Dann wirst du eben eine Möglichkeit finden müssen, mich zu beschützen. Ich glaube an uns. Du hast mich beim letzten Mal so viel schneller zurückgeholt, und ich habe wirklich ganz tief dringesteckt. Wir werden von Mal
zu Mal besser. Ich glaube, je stärker wir als Paar sind, desto stärker werden wir als Team sein, wenn ich Fährten lese.«
»In Auseinandersetzungen mit dir werde ich nie eine Chance haben, stimmt’s?«
»Wahrscheinlich hast du dann keine Chance, wenn es um etwas geht, was mir wirklich wichtig ist, aber ich werde mich nicht oft mit dir streiten«, versprach sie ihm.
»Es würde viel besser funktionieren, wenn du einfach alles tätest, was ich sage, Tansy.«
Sie lächelte ihn wieder an. »Es wird auch so gut funktionieren.«
»Also gut.« Es gelang ihm, sich nichts am Gesicht ansehen zu lassen, doch seine Finger gruben sich tiefer in ihre Wade und massierten den Muskel. »Bringen wir es hinter uns. Damit ich beide Teams und den Puppenspieler erfolgreich eliminieren kann, müssen wir die Identität aller Beteiligten herausfinden und versuchen, sie alle am selben Tag zu schnappen. Bei dem Puppenspieler wird es sich besonders schwierig gestalten, aber ich habe eine Idee.«
»Hat jemand die nähere
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