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Magma

Magma

Titel: Magma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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eigentlich sind das nur Nebensächlichkeiten. Meine primäre Aufgabe bei diesem Unternehmen ist eine andere.«
    »Was denn noch?« Ella hob überrascht die Augenbrauen.
    »Ich wurde ausgesandt, um in Erfahrung zu bringen, wer ein Interesse daran haben könnte, diese Mission zu sabotieren. Wir wissen nicht, wer dahintersteckt und warum, nur eines ist klar: Die Spur führt in die Schweiz und zu Professor Martin.«
    Ella blickte zweifelnd. »Der Mann ist doch viel zu auffällig. Wenn ich jemanden mit einer solch delikaten Aufgabe betrauen würde, dann einen, der charmant, sympathisch und aalglatt ist. Jemanden wie dich.«
    Esteban blickte sie mit schiefgelegtem Kopf an. »Ein höchst zweifelhaftes Kompliment …«
    »Das kannst du nehmen wie du willst. Tatsache ist, dass er doch verrückt wäre, sich an Bord eines Schiffes zu begeben, das er sabotieren möchte. Damit würde er sich ja selbst in Gefahr begeben.«
    Esteban nickte. »Genau mein Gedanke. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht er es ist, der die Fäden in der Hand hält, sondern eine andere Person. Martin ist nur das Mittel zum Zweck. Wir müssen davon ausgehen, dass er von dem geplanten Anschlag selbst keine Ahnung hat. Aber er könnte uns zu seinem Auftraggeber führen.«
    »Woher weißt du das alles?« Ella runzelte die Stirn. »Sind das nur Spekulationen oder hast du irgendwelche Anhaltspunkte? Dafür, dass du so wenig stichhaltige Informationen besitzt, bist du dir deiner Sache merkwürdig sicher.«
    Er zögerte. »Wir besitzen mehr Informationen, als du ahnst.« Ein Seufzen entrang sich seiner Brust. »Ella, all das zu erfahren wird nicht leicht für dich sein, aber es führt kein Weg daran vorbei. Ich muss dich einweihen. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir das Unheil vielleicht noch abwenden.« Wieder machte er eine Pause.
    Ella verschränkte die Arme vor der Brust. »Na, dann schieß mal los. Ich bin gespannt …«
    »Dein Handy.«
    »Mein …« Es dauerte einen Moment, ehe sie die Tragweite dieser zwei Worte erfassen konnte. Doch dann verstand sie: »Ihr wisst von diesem Anruf im Park?«
    Er nickte.
    »Aber wie kann das sein? Es sei denn … ihr habt mich abgehört.« Ein schales Lächeln umspielte ihren Mund. »So ist das also. Der große Bruder, dein Freund und Helfer. Und seit wann belauscht ihr mich, wenn ich fragen darf?«
    »Seit du in den Kreis der möglichen Bewerber aufgenommen wurdest. Also bereits einige Tage vor unserem Gespräch in Jaegers Büro.«
    »Da konntet ihr doch gar nicht wissen, dass ich zusagen würde.«
    »Die Wahrscheinlichkeit war sehr hoch. Dein gesamtes Persönlichkeitsprofil sprach dafür.«
    »Und das allein genügt schon, um in der Vergangenheit eines Menschen herumzuschnüffeln? Um sein Telefon abzuhören?« Sie spürte, wie ihr das Blut zu Kopfe stieg. »Ich dachte, es gäbe noch so etwas wie Bürgerrechte.«
    Esteban verschränkte die Arme. »Es gibt aber auch so etwas wie das Bedürfnis nach Sicherheit. In einem solch heiklen Fall gelten die Persönlichkeitsrechte nicht mehr. Ich kann dir aber versprechen, dass wir deine Akte mit der größtmöglichen Diskretion behandeln.«
    »Und wie ist der anonyme Anrufer dann an die Informationen über mich gelangt? Du hast das Gespräch doch selbst gehört. Er wusste
alles
.« Sie wandte sich von ihm ab. »Diskretion, Datenschutz, dass ich nicht lache. Versprich mir nichts, was du nicht halten kannst.«
    Estebans Stimme wurde leiser. »Das mit dem Anruf tut mir leid. Wir wissen selbst nicht, wie der Anrufer an deine Akte gekommen ist. Deshalb müssen wir unbedingt herausfinden, wer hinter der Drohung steckt.«
    »Meine Teilnahme an diesem Spiel kannst du dir abschminken. Ich werde keinen Finger krümmen, um dich bei deiner schmutzigen Arbeit zu unterstützen.« Ella wandte sich einen Moment lang ab, dann besann sie sich anders und sah ihm direkt in seine Augen. »Na schön, scheinbar ist heute Waschtag. Wenn wir schon bei der Wahrheit sind, dann will ich aber auch alles wissen. Als du mich im Hotel besucht hast, als du mit mir geschlafen hast, war ich da auch nur Teil deines Jobs?«
    Esteban hielt ihrem Blick eine Weile lang stand, doch dann wich er ihr aus. »Ella, ich …«
    Sie hob die Hand. »Danke, das genügt mir. Mehr wollte ich nicht wissen.« Sie lehnte sich zurück und schaltete ihren Computer wieder an.
    »Bitte glaube mir, meine Gefühle für dich haben sich geändert«, er legte seine Hand auf ihren Arm. »Es ging alles so schnell. Mein Auftrag

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