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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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deutlich.
    »Ob sie in Tom verliebt ist?«, ging es Joanna durch den Kopf, während eine der Frisörinnen ihr die Haare wusch. »Oder gar in Jake?«
    Die angenehme Kopfmassage bei der Haarwäsche lenkte sie jedoch recht schnell von diesen Gedanken ab, und als sie eineinhalb Stunden später den Salon verließen und sie das kurze, liebevolle Aufflackern in Jakes Augen sah, war dieses Thema wieder vergessen.
    Der Wohnraum war festlich geschmückt, eine Kapelle hatte in einer Ecke ihre Instrumente aufgebaut, und die Möbel waren ein wenig umgestellt worden, um Platz für den Tanz zu schaffen. Im angrenzenden Esszimmer war ein opulentes Büffet angerichtet, es gab eine Bar, und livrierte Kellner liefen umher und reichten Champagner und Häppchen.
    Die Gäste saßen und standen in kleinen Gruppen herum, plauderten angeregt, es wurde viel getrunken und gelacht, die Stimmung war locker und fröhlich.
    Joanna saß alleine auf einem Sofa, schaute den Paaren auf der Tanzfläche zu und bemühte sich, nicht zu Jake hinüberzusehen, der mit Phillip Carlisle und einem anderen Mann am Kamin stand und sich unterhielt. Er trug einen eleganten, dunklen Anzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte, und als sie irgendwann doch verstohlen zu ihm hinschaute, ließ sein Anblick ihr Herz höherschlagen.
    »Ach Jake, ich wünschte, wir könnten wenigstens einmal zusammen tanzen«, dachte sie sehnsüchtig.
    »Hallo Joanna«, riss eine Stimme sie aus ihren Gedanken, und als sie aufschaute, sah sie Robert Hines vor sich stehen.
    »Hallo Mr. Hines«, grüßte sie ihn erfreut, »schön Sie zu sehen.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, erwiderte er charmant, »du siehst entzückend aus.« Sie wurde ein wenig rot und wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, doch da fuhr er bereits fort: »Dieses Kleid ist zu traumhaft, um damit hier auf dieser Couch zu sitzen – möchtest du tanzen?«
    Sie zögerte einen Moment, dann nickte sie. »Ja, gerne.«
    Robert geleitete sie zur Tanzfläche, zog sie an sich und begann, sich mit ihr zu den Klängen des Walzers über das Parkett zu bewegen. Er war ein einigermaßen passabler Tänzer, und auch wenn er sie viel zu eng an sich drückte, genoss sie den Tanz.
    Sie tanzten eine ganze Weile, unterhielten sich dabei, und anschließend legte Robert ihr besitzergreifend den Arm um die Taille.
    »Wie wäre es mit einem Glas Champagner?«
    »Ich darf noch keinen Alkohol trinken«, wollte sie widersprechen, doch da schob er sie schon zur Bar.
    »Kein Problem«, lächelte er und bestellte ihr einen Orangensaft, während er für sich selbst einen Whiskey orderte.
    Er wich nicht mehr von ihrer Seite, tanzte mit ihr, machte ihr Komplimente, brachte ihr Essen vom Büffet und hatte ständig seinen Arm um ihre Taille. Joanna hatte beinahe den Eindruck, als wolle er mit ihr flirten, und die Situation war ihr äußerst unangenehm. Da sie jedoch nicht wusste, wie sie ihn abwehren sollte, ohne eine unschöne Szene heraufzubeschwören, ließ sie ihn gewähren.
    Jake, dem das Ganze nicht entgangen war, hatte alle Mühe, sich seinen Zorn nicht anmerken zu lassen. Mit versteinertem Gesicht unterhielt er sich mit Tom, Phillip und ein paar anderen Gästen und hätte Robert am liebsten den Hals umgedreht. Doch ihm war bewusst, dass ein falsches Wort von ihm zu einem Eklat geführt hätte, also beherrschte er sich und versuchte, nicht dauernd zu den beiden hinüberzusehen.
    »Jake, du hast heute Abend noch gar nicht mit Joanna getanzt«, sagte sein Bruder jetzt auch noch ahnungslos, und Jake ballte die Hand in seiner Hosentasche zur Faust.
    »Ich habe keine große Lust zu tanzen«, erklärte er scheinbar gleichgültig, obwohl er nichts lieber getan hätte, als Joanna in seinen Armen zu halten.
    Phillip, dem Jakes Nöte nicht entgangen waren, lächelte. »Nun, dann werde ich wohl mal mein Glück versuchen.«
    Jake warf ihm rasch einen dankbaren Blick zu und Sekunden später stand Phillip bei Joanna und Robert.
    »Miss Shepherd, darf ich Sie um diesen Tanz bitten?«
    Froh, Robert endlich entrinnen zu können, nickte sie. »Gerne.«
    »Ich dachte, ich rette Sie, bevor Jake sich dazu hinreißen lässt, etwas Falsches zu tun«, erklärte Phillip schmunzelnd, als sie sich langsam über die Tanzfläche bewegten.
    Joanna zuckte zusammen, doch dann erinnerte sie sich, dass Jake ihr gesagt hatte, er vertraue Phillip, und sie entspannte sich wieder.
    »Ja, vielen Dank. Mir war die Situation ebenfalls ziemlich unangenehm, aber ich wusste

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