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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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zu tanzen – das erschien ihr jetzt schon wie die reinste Folter. Jake schien es ähnlich zu gehen, als sie einen verstohlenen Blick auf sein Gesicht warf, sah sie, dass ihm dieser Gedanke ebenfalls nicht gefiel.
    »Jake«, Tom schaute ihn fragend an, »Joanna bräuchte dann für morgen Abend noch ein neues Kleid, sie kann ja schlecht das andere noch einmal tragen. Würdest du vielleicht morgen früh mit ihr nach Millington fahren?«
    »Kannst du das nicht machen?«, brummte Jake ablehnend.
    »Tut mir leid, aber ich bin anderweitig beschäftigt.«
    Jake seufzte. »Also gut, von mir aus, wenn es unbedingt sein muss.«
    Joannas Herz machte einen kleinen Hüpfer, doch im gleichen Moment mischte sich Olivia, die bis jetzt nur schweigend zugehört hatte, ein.
    »Das trifft sich ja gut, dann begleite ich euch, ich brauche nämlich auch noch ein Kleid«, sagte sie süßlich. Vertraulich legte sie eine Hand auf Jakes Arm und warf Joanna einen kurzen, giftigen Blick zu. »Schließlich ist es meine Geburtstagsfeier, und da sollte ich ja wohl der strahlende Mittelpunkt sein.«
    Der Einkauf am Samstagmorgen verlief alles andere als angenehm. Während Joanna sich äußerst zurückhaltend benahm, führte Olivia sich unmöglich auf. Sie war mit nichts zufrieden, hatte an sämtlichen Kleidern etwas auszusetzen und scheuchte die Verkäuferinnen herum. Jake saß unterdessen in einem Sessel, ließ genervt Olivias Modenschau über sich ergehen, und nickte gelangweilt bei jedem Modell, welches sie ihm vorführte.
    Joanna brauchte nicht lange, bis sie etwas Passendes gefunden hatte. Nachdem sie drei Kleider anprobiert hatte, entschied sie sich für ein champagnerfarbenes, bodenlanges Abendkleid aus einem fließenden, weichen Stoff, der sich sanft um ihre schlanke Figur schmiegte. Der Teil oberhalb des Ausschnitts bis hin zu den kurzen Ärmeln bestand aus feingewirkter Spitze, sodass ihr Dekolleté zwar bedeckt war, aber dennoch sehr verführerisch zur Geltung kam.
    Als sie für einen Moment aus der Kabine trat, um sich Jake zu zeigen, leuchteten seine Augen bewundernd auf. Er strahlte sie an und nickte, und mit einem glücklichen Lächeln verschwand sie wieder und zog sich um.
    Die Verkäuferin brachte ihr passende Schuhe, danach warteten sie auf Olivia, die immer noch nicht fertig war. Irgendwann hatte Olivia sich schließlich für ein leuchtend rotes Kleid entschieden, dessen enger Schnitt ihre magere Gestalt noch dürrer aussehen ließ. Der extrem tiefe Ausschnitt war für ihren kaum vorhandenen Busen äußerst unvorteilhaft, doch offenbar fühlte sie sich sehr sexy darin. Sie drehte sich vor Jake hin und her, und als dieser nur mit einem leisen Seufzen nickte, stolzierte sie zufrieden in die Umkleidekabine.
    Als sie das Geschäft endlich verließen, bestand Olivia darauf, zu einem Frisör zu fahren.
    »Meine Haare sehen fürchterlich aus«, klagte sie auf dem Weg dorthin und schaute Jake erwartungsvoll an, in der Hoffnung, er würde ihr widersprechen.
    Doch er reagierte überhaupt nicht, und mit zusammengekniffenen Lippen stieg sie vor dem Frisiersalon aus.
    »Ich warte hier im Wagen«, brummte Jake.
    Olivia warf einen raschen Blick auf Joanna und setzte ein falsches Lächeln auf.
    »Joanna, meine Liebe, komm ruhig mit. Deine Haare sehen aus wie Stroh, ein wenig Pflege würde dir sicher auch einmal ganz guttun.«
    Insgeheim hatte Joanna gehofft, eine Gelegenheit zu haben, für eine Weile mit Jake allein zu sein, und dieser wohl ebenfalls, denn er verzog kaum merklich die Mundwinkel nach unten.
    Doch dann nickte er ihr kurz zu, und resigniert folgte sie Olivia in den Laden.
    »Jerome, ich brauche etwas Extravagantes für einen Ball heute Abend«, befahl sie dem herbeieilenden Coiffeur, und fügte mit einer Kopfbewegung in Joannas Richtung ungnädig hinzu: »Für sie reicht Waschen und Föhnen.«
    Jerome griff mit beiden Händen in Joannas lange Haare. »Oh ja, das ist völlig ausreichend«, sagte er begeistert, »Sie haben wundervolles Haar, Cherie, füllig, glänzend und weich wie Seide.«
    Mit hasserfüllt verzogenem Gesicht ließ Olivia sich auf dem Frisierstuhl nieder, und allmählich begriff Joanna, weshalb sie sich die ganze Zeit so feindselig verhielt – sie war eifersüchtig.
    Joanna hatte oft genug erlebt, wie sich die Mädchen im »Red Lantern« wegen eines wohlhabenden Freiers gegenseitig fast an die Gurgel gegangen waren. Auch wenn man das nicht miteinander vergleichen konnte, so erkannte sie die Anzeichen nun doch sehr

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