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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Hände. Wenn du dich dafür erkenntlich zeigen willst, kannst du mir ja vielleicht ein paar Kleinigkeiten nähen.«
    »Natürlich, das mache ich gerne«, freute Joanna sich. »Vielen Dank, das ist wirklich nett von dir.«
    »Keine Ursache. Ich kann mir vorstellen, dass es für dich nicht so einfach ist, ohne Mann und dann noch ganz neu in einer fremden Stadt.«
    Unangenehm berührt senkte Joanna den Kopf. »Ich bin ja nicht ganz allein, ich habe Jake«, murmelte sie.
    »Ja, aber Brüder sind doch auch nicht immer das Wahre«, lachte Carol, »da spreche ich aus eigener, leidvoller Erfahrung. Nein, du brauchst zumindest eine Freundin, und wenn du willst, stehe ich dir gerne zur Verfügung.« Sie zwinkerte Joanna verschwörerisch zu. »Und es gibt hier in Plains einige recht nette Junggesellen, wer weiß, vielleicht finden wir ja zusätzlich noch einen passenden Freund für dich.«
    »Was hast du Taylor eigentlich erzählt?«, fragte Joanna, als sie zwei Stunden später auf dem Heimweg waren.
    »Worüber?«
    »Naja, über mich und über die Schwangerschaft.«
    Jake zuckte mit den Achseln. »Nicht viel. Du bist meine Schwester, du bist schwanger, dein Freund hat dich sitzengelassen, und ich bin mit dir weggezogen, um dir das Gerede der Leute zu ersparen.«
    Sie presste die Lippen zusammen und schwieg.
    »Wieso? Gibt es ein Problem?«, fragte er kühl.
    »Nein«, gab sie resigniert zurück, »alles in Ordnung.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Übrigens – wir werden ein Kinderzimmer brauchen. Carol hat mir angeboten, dass ihr Bruder uns einen Anbau machen könnte.«
    »Ja, sobald feststeht, dass es mein Kind ist, werde ich mich darum kümmern.«
    »Jake …«
    »Ich werde kein Geld dafür ausgeben, solange ich mir nicht sicher bin, hast du mich verstanden?«, unterbrach er sie heftig.
    Krampfhaft schluckte sie die aufsteigenden Tränen herunter und beschloss, still zu sein. Ihr war klar, dass es sowieso keinen Sinn hatte, sie würde ihn nur noch mehr gegen sich aufbringen, wenn sie jetzt auf diesem Thema herumritt.
    Doch als sie kurz darauf im Bett lagen, wie immer weit voneinander entfernt, fing Jake unerwarteterweise wieder damit an.
    »Wie ist das überhaupt, musst du nicht auch regelmäßig zur Kontrolle zum Arzt?«, wollte er wissen.
    »Ja, eigentlich schon. Es gibt Vorsorgeuntersuchungen, die man wahrnehmen sollte.«
    »Gut, dann such dir einen Doktor und mach einen Termin.«
    »Ich dachte …«
    »Hör auf zu denken«, knurrte er. »Ich möchte mir zu allem Überfluss nicht noch Vorwürfe machen müssen, wenn dem Kind etwas zustößt.«
    Zwei Tage später waren Jake und Joanna unterwegs nach Lubbock zu einem Geburtshelfer. Joanna hatte sich von Carol die Adresse geben lassen, und zu Joannas Freude hatte sie auch recht schnell einen Termin bekommen.
    Die Sprechstundenhilfe begrüßte sie freundlich, nahm Joanna ein wenig Blut vom Finger ab, maß ihren Blutdruck und notierte ihr Gewicht. Nachdem sie noch eine Urinprobe abgegeben hatte, dauerte es nicht lange, bis sie ins Sprechzimmer gebeten wurde, und wie selbstverständlich kam Jake mit.
    Nach einem kurzen Vorgespräch, in welchem der Arzt Joannas Vorgeschichte erfragte, und wissen wollte, wann sie das letzte Mal ihre Periode gehabt hatte, schaute er Jake an.
    »Sind Sie der Vater?«
    »Nein«, widersprach Joanna hastig.
    »Ja«, sagte Jake gleichzeitig, um sich sofort zu korrigieren: »Nein, ich meine, ich bin ihr Bruder.«
    Der Arzt runzelte die Stirn, gab aber keinen Kommentar ab, sondern öffnete die Durchgangstür zum Untersuchungszimmer und wandte sich dann an Joanna: »Soll er dabei sein?«
    »Möchtest du?«, fragte sie Jake.
    Unsicher schaute er sie an. »Wenn es dir recht ist?«
    Sie nickte. »Ja, natürlich.«
    Hinter einem Vorhang zog sie ihre Jeans und ihr Höschen aus, setzte sich anschließend auf den Untersuchungsstuhl. Jake saß am Kopfende, starrte auf seine Schuhspitzen, und nach ein paar Minuten bat der Arzt Joanna, auf einer Liege Platz zu nehmen.
    Er dämpfte das Licht ein wenig und schaltete das Ultraschallgerät ein. Sekunden später war auf einem kleinen Bildschirm ein Mischmasch aus grauen und weißen Gebilden auf einem schwarzen Untergrund zu sehen.
    »Schauen Sie hier«, der Arzt deutete auf ein bohnenförmiges, helles Objekt in einem ballonartigen Oval, »das ist ihr Baby.«
    Jake war etwas näher gekommen, starrte jetzt angestrengt auf den Monitor.
    Es klackerte ein paar Mal, Fadenkreuze bewegten sich auf dem Bildschirm

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