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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ich darüber bin.«
    »Doch, ich kann es mir vorstellen. Es muss sicher schwer für dich sein, dein Kind nicht bei dir zu haben.« Martha schwieg einen Moment. »Hat Jake … Mr. Prescott, meine ich, hat er dich sitzengelassen?«
    »Nein.« Joanna schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn verlassen. Aber das ist eine lange Geschichte, und ich möchte nicht gerne darüber sprechen. – Wie geht es ihm?«
    »Nicht so gut, er ist sehr blass und dünn«, sagte Martha zögernd. Als sie den schmerzvollen Ausdruck in Joannas Gesicht sah, fügte sie hinzu: »Du liebst ihn noch, oder?«
    »Ja«, bekannte Joanna leise. »Doch das spielt jetzt keine Rolle mehr. Er ist mit Olivia verheiratet, und ich bin wegen Benjamin hier.«
    »Wenn du mich fragst, ist diese Ehe eine Farce«, sprudelte Martha hervor. »Olivia schläft immer noch in ihrem alten Zimmer, und soweit ich das mitkriege, tut Jake alles, um ihr aus dem Weg zu gehen. Ich kann sowieso nicht verstehen, wie er diese kalte Schlange heiraten konnte.«
    Joanna biss sich auf die Lippe. »Ich … es ist jetzt aber so«, presste sie mühsam heraus, »und ich muss mit ihm sprechen, wegen Benjamin. Könntest du ihm vielleicht eine Nachricht von mir geben?«
    »Ja, klar. Du weißt doch, dass ich dir gerne helfe.«
    Rasch kramte Joanna ein Blatt Papier und einen Stift hervor, setzte sich damit an den kleinen Tisch vor dem Fenster und begann zu schreiben.
    »Lieber Jake,
    vermutlich wirst Du überrascht sein, von mir zu hören, und bestimmt bist Du nicht begeistert. Ich würde Dich auch nicht behelligen, wenn es nicht wichtig wäre. Ich muss dringend mit Dir sprechen, es geht um Benjamin. Bitte ruf mich an, Joanna«
    Sie notierte noch ihre Handynummer darunter, faltete das Blatt und reichte es Martha.
    »Soll ich ihm sagen, dass du hier in der Pension bist?«
    Joanna schüttelte den Kopf. »Nein, besser nicht. Ich möchte erst mit ihm reden, vielleicht lässt sich ja auch alles telefonisch klären, ohne dass …« Sie stockte, aber Martha verstand auch so.
    »Okay, mach dir keine Gedanken, ich kriege das schon irgendwie hin.«
    Eine Weile schmuste Joanna noch mit Benjamin, dann musste sie sich schweren Herzens von ihm verabschieden.
    »Ich komme morgen wieder und bringe ihn mit«, versprach Martha.
    »Sei vorsichtig, ich möchte nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst«, mahnte Joanna sie. »Ich glaube kaum, dass es Olivia gefallen würde, wenn sie etwas davon mitbekommt.«
    Martha lachte. »Keine Angst, die ist so damit beschäftigt, Jake zu bezirzen, dass sie gar nichts anderes mitkriegt.«
    Jake saß in seinem Arbeitszimmer, als es an die Tür klopfte.
    »Herein«, brummte er missmutig, in der Annahme, es sei mal wieder Olivia.
    »Mr. Prescott? Kann ich Sie einen Moment stören?«
    Überrascht schaute er von seinen Unterlagen auf. »Martha. Ja, natürlich, komm rein.«
    Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter, dann betrat sie schnell den Raum und zog die Tür hinter sich zu.
    »Nun, was kann ich für dich tun? Ist etwas mit Benjamin?
    »Nein, nein, Benjamin geht es gut«, beschwichtigte sie ihn. Sie zog Joannas Schreiben aus ihrer Hosentasche und reichte es ihm. »Das hier soll ich Ihnen geben.«
    Jake faltete den Zettel auseinander, und bereits beim Anblick der Handschrift wurde er aschfahl im Gesicht. Er überflog die wenigen Zeilen, und seine Miene verfinsterte sich dabei.
    »Wo hast du das her?«, fragte er scharf.
    »Joanna war gestern hier. Sie wollte mit Ihnen sprechen, aber Mrs. Prescott sagte ihr, Sie hätten keine Zeit. Daraufhin hat sie mir diese Nachricht für Sie gegeben«, manövrierte Martha sich um die Wahrheit herum.
    Zu ihrer Erleichterung wollte Jake nicht wissen, warum sie ihm den Brief nicht gleich ausgehändigt hatte. Mit zusammengepressten Lippen starrte er auf das Blatt, ein Muskel an seiner Wange zuckte. Schließlich riss er es mit heftigen Bewegungen in kleine Fetzen und warf es in den Papierkorb.
    »Sollte Miss Shepherd noch einmal hier erscheinen, richte ihr bitte aus, dass sie sich nicht weiter bemühen braucht. Ich wünsche keinerlei Kontakt mehr mit ihr«, sagte er schroff.
    »Aber Mr. Prescott …«
    Er durchbohrte sie mit seinem Blick. »Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Ja, natürlich.«
    »Gut, also geh wieder an deine Arbeit. Und schick bitte Mrs. Prescott zu mir.«
    Widerstrebend lief sie zur Tür, hielt dort jedoch inne und drehte sich um.
    »Sie machen einen Fehler«, sagte sie leise, »einen großen Fehler.«
    Dann huschte sie

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