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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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sich mit wenigen Worten für das große Interesse und die oft kontrovers geführten Debatten der Hexen und Magier. Die, wie sie betonte, eine weltweite Zusammenarbeit erst ermöglichten. Bevor sie dann das Bankett und damit auch den Ball eröffnete, vergaß sie jedoch nicht, auf eine Sache hinzuweisen, die ihr anscheinend besonders am Herzen lag.
    »Bevor ich uns allen einen guten Appetit und viel Spaß beim Tanzen wünsche, möchte ich nicht versäumen, euch um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Alkohol zu bitten. Das gilt insbesondere für die jungen Hexen und Magier.«
    Dann war zum Glück alles gesagt und das Bankett konnte beginnen. Livrierte Diener trugen in einer nicht enden wollenden Reihe Speisen aus allen fünf Kontinenten auf die Tafeln, sodass kein Wunsch offen blieb.
    Das Essen war wirklich lecker, aber für Magnolias Geschmack zog es sich dann doch ein wenig zu sehr in die Länge. Die Schlemmerei wollte einfach kein Ende finden.
    Dasselbe galt für die nachfolgenden musikalischen Darbietungen. Der Auftritt der italienischen Befana, die gnadenlos ihren Sopran an den Ohren ihrer Zuhörer ausprobierte, grenzte an Körperverletzung. Mit einem Grinsen beobachtete Magnolia, wie der eine oder andere Zuhörer entnervt nach seinem Zauberstab tastete. Aber dann wagte es doch niemand, der Sache ein schnelles Ende zu bereiten. Als der letzte Ton endlich verklungen war, atmete der ganze Saal hörbar auf. Deranschließende Applaus galt dann sicher mehr der eigenen Tapferkeit als dem Können der Befana.
    Dann, endlich, wurden die großen Flügeltüren an der Kopfseite des Speisesaals geöffnet. Wer mochte, durfte nun die Tafel verlassen und in den Ballsaal wechseln, aus dem bereits die Ouvertüre zu Händels Feuerwerksmusik erklang.
    Magnolia und Jörna brauchte man dieses Angebot nicht zweimal zu machen. So schnell, wie es der Anstand und ihre Kleider zuließen, standen sie auf und gingen hinüber in den angrenzenden Saal.
    »Das nenn ich edel«, murmelte Jörna und Magnolia konnte ihr nur zustimmen. Ihr Blick wanderte über den mit Mosaiken belegten Boden, hin zu den zierlichen Tischen und Stühlen, die entlang der Wände standen. Funkelnde Kristalllüster tauchten alles in ein geheimnisvolles goldenes Licht und auf der Empore spielte tatsächlich ein ganzes Orchester.
    Für einen Moment war Magnolia sprachlos. So schön hatte sie sich den Ballsaal nicht vorgestellt.
    Schnell suchten sich die Mädchen einen Platz, von dem aus sie die Tanzfläche gut im Blick hatten. Kellner brachten erfrischende Getränke und es dauerte nicht lange, da fingen die ersten Paare an zu tanzen.
    »Ein Unterschied wie Tag und Nacht, wenn ich an unsere Hexenweihe auf dem Brocken denke«, sagte Jörna.
    »Stimmt, ich hätte nie geglaubt, dass sich Hexen und Magier so gut benehmen können«, bestätigte Magnolia.
    »Da hast du aber keine gute Meinung von eurer Zunft.« Die Stimme gehörte Sir Archibald. Er hatte am Tisch neben ihnen Platz genommen und winkte nun Tante Linette und Runa zu sich heran.
    »Och, nöö!« Magnolia verdrehte innerlich die Augen.
    »Wie sieht es aus, meine Liebe? Geben Sie mir die Ehre des ersten Tanzes?« Das galt glücklicherweise Tante Linette.
    »Wir sollten von hier verschwinden, bevor Sir Archibald den Kreisseiner Tanzpartnerinnen erweitert«, sagte Magnolia und sie verdrückte sich mit Jörna so unauffällig wie möglich.
    Gemeinsam schlenderten sie durch den Saal. Es war immer gut, sich zuerst einen Überblick zu verschaffen. Plötzlich hatte Magnolia das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie drehte sich um und da stand er – zwischen seinen Freunden auf der anderen Seite der Tanzfläche und schaute nachdenklich zu ihr herüber. Leander musste sie schon eine ganze Weile angesehen haben, denn als sich ihre Blicke trafen, sah er fast verlegen zu Boden. Eine Sekunde später lächelte er sie an.
    Magnolia wurde heiß und kalt zugleich. Es war ihr unerklärlich, warum sie ständig so auf diesen Typen reagierte. Er hätte nur mit dem kleinen Finger winken müssen, und schon wäre sie quer durch den ganzen Saal gerannt, um sich in seine Arme zu stürzen.
    Ganz augenscheinlich war sie nicht die Einzige, auf die Leander diese Wirkung hatte: Brenda hatte ebenfalls ein Auge auf ihn geworfen. Und Magnolia musste mit ansehen, wie sie die Dinge in die Hand nahm und sich einfach besitzergreifend bei ihm einhakte. Kurz darauf standen die beiden auf der Tanzfläche.
    Wie alle Elfen war Leander ein fantastischer Tänzer.

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