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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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was macht eurer Meinung nach einen Menschen aus?«
    Niemand antwortete. Nemo biss sich auf die Unterlippe, und Leander presste die Zähne so fest aufeinander, dass es knirschte.
    »Keine Idee? Wie wäre es mit Träumen, Liebe, Mut, Hoffnung, Lachen, Tränen und natürlich wunderschönen Erinnerungen?«
    Magnolia hielt die Luft an. Meister Schnuck hatte ihre Reaktion bemerkt und grinste teuflisch. »Ihr ahnt es bereits, oder? Und ihr habt recht, denn genau deshalb seid ihr hier. Ihr werdet mir diese Kleinigkeiten an Gefühlen zur Verfügung stellen.« Er ging langsam vor ihnen auf und ab und sah ihnen dabei forschend in die Augen. Magnolia fühlte, wie fremde Gedanken in ihrem Kopf nach Informationen suchten.
    »Du!«, sagte Meister Schnuck dann plötzlich und deutete auf Konrad. »Du schenkst mir all deine schönen Erinnerungen!«
    Die Hexenschüler schnappten hörbar nach Luft.
    »Und von dir will ich das Lachen.« Er zeigte auf Jörna und wirbelte gleich darauf herum. »Die Tränen nehme ich von dir!«
    Man konnte nicht sagen, ob Ronda verstanden hatte, was Meister Schnuck von ihr wollte. Denn sie saß immer noch einfach so da und starrte durch ihn hindurch, als wäre er unsichtbar.
    »Du gibst mir deinen Mut!   – Nemo, so heißt du doch? Und Magnolia schenkt mir ihre Träume. Jeden einzelnen.« Magnolia starrte ihm wütend in die Augen. Aber der Meister beachtete sie gar nicht. Er war noch nicht fertig und ging einen Stuhl weiter.
    »Niemand hält so lange an seinen Hoffnungen fest wie ein Elf. Aber das wird sich gleich ändern. Versprochen!« Er schaute Leander spöttischan und blickte dann belustigt in die Runde. »Jetzt bleibt wohl nicht mehr viel übrig, oder?«, sein Blick streifte Eugenie. »Von dir nehme ich die Liebe!«
    Eugenie zuckte nicht einmal mit der Wimper. Sie sah Meister Schnuck in die Augen, und ihren Mund umspielte ein kleines Lächeln. Eine seltsame Reaktion, fand Magnolia.
    »Und was dann?«, fragte Nemo. »Bringen Sie uns danach um?«
    Meister Schnuck schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein, nein! Natürlich bringe ich euch nicht um. Ihr dürft weiterleben«, sagte er und sah sie bedauernd an. »Aber ich fürchte, es wird sich dann nicht mehr lohnen.« Und mit diesen Worten brach er in schallendes Gelächter aus.

Neunundzwanzigstes Kapitel
Klopfer

    Milauro kannte diesen Teil des Berges wie seine Westentasche, was man von den Höhlenläufern ganz gewiss nicht behaupten konnte. Sie nahmen das Ganze als ein gigantisches Abenteuer und waren nur vier Klötze an den Beinen der anderen. Linette sah Jacko deutlich an, wie peinlich es ihm war, sie mitgenommen zu haben, trotzdem konnte sie sich einen bissigen Kommentar nicht verkneifen: »Bei allem Respekt«, knurrte sie. »Aber deine besten Männer hätten wir getrost zu Hause lassen können. Sie taugen bei der Suche rein gar nichts!«
    Jacko murmelte verlegen etwas in seinen Bart und drängte sich an ihr vorbei an die Spitze der Gruppe.
    Auf einmal blieb Elon stehen. »Hört ihr das?«
    Die anderen lauschten. Klopfgeräusche. Man hörte sie ganz laut und deutlich.
    »Was ist das?«, fragte Linette.
    »Vermutlich Zwerge, die die Erzader ein paar Tage vor uns entdeckt haben«, meinte Runa, aber die Zwerge schüttelten die Köpfe. »Zwerge würden nie einen solchen Lärm machen«, erwiderte Jacko.
    »Dann sind es Klopfer«, sagte Jeppe. »Sie schlagen Drusen auf, um sich an dem Glitzer zu erfreuen. Wir müssen einen Umweg gehen. Hier kommen wir nicht weiter.« Der Kobold sah sich unschlüssig um.
    »Wir haben keine Zeit für Umwege«, erklärte Linette. »Wenn sie unsnicht freiwillig durchlassen, werden wir sie eben überreden.« Sie tastete nach ihrem Zauberstab. Sofort war Runa an ihrer Seite. Unerschrocken gingen die beiden Hexen voran. Mit jedem Schritt wurden die Klopfgeräusche lauter.
    »Wir sind gleich da«, flüsterte Linette. Vorsichtig linste sie um die nächste Ecke. Die Hexen waren ja auf einiges gefasst. Aber das Bild, das sich ihnen dann bot, war wirklich putzig. Eine Handvoll kleiner Männlein stand inmitten aufgeschlagener Steine und betrachtete ein ganz besonders schönes Exemplar, das verheißungsvoll in ihren Händen funkelte.
    »Wertloser Plunder!«, entfuhr es Lump lauter als nötig.
    Erschrocken fuhren die Klopfer herum, und im nächsten Moment prasselte ein Schauer Kieselsteine auf die Hexen und Zwerge nieder, als hätte man eine Schüssel Erbsen nach ihnen geworfen. Verdattert zogen sie sich zurück.
    »Potzblitz!« Das

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