Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
Vom Netzwerk:
wie Oskar Schinkenstiel, alle anderen beiseite gestoßen und sich durch das Tor gestürzt, nur um die Sache endlich hinter sich zu bringen. Sie war dieVorletzte und erst an der Reihe, nachdem Jörna Jedamski, vollkommen rußgeschwärzt und mit qualmender Hutkrempe, zurückgekehrt war.
    »Du bist die Nächste, Magnolia.« Pestilla warf den Schlüssel durch das Tor.
    Magnolia zögerte keinen Moment, sie kniff die Augen zu und ging hinterher. Es war ein Gefühl, als würde sie in eine Schüssel Wackelpudding tauchen. Nass, kalt, schwabbelig, dann war sie durch.
    Unwirkliches Zwielicht lag über der Landschaft, die sich vor ihr ausbreitete. Sie stand in der Senke hinter Tante Linettes Haus und blickte auf die Rauschwalder Kirche mit ihren windschiefen Kreuzen und alten Gräbern.
    Kein Blatt bewegte sich an den Bäumen, kein Vogel zwitscherte. Es war, als hätte sie ein Gemälde betreten.
    Etwa hundert Meter entfernt schimmerte es golden zwischen den Gräbern. Der Schlüssel. Magnolia atmete auf. Schritt für Schritt näherte sie sich der niedrigen Steinmauer. Sie brauchte nur darüber hinwegzusteigen, den Schlüssel zu holen und durch das Tor der Gewissheit zurückzukehren. Das war einfach. Zu einfach. Magnolias Gefühl sagte ihr, dass die Sache einen Haken hatte. Vorsichtig, sich nach allen Seiten umsehend, stieg sie über die Mauer. Im selben Moment bemerkte sie im Schatten der Kirchenmauer eine Gruppe Männer, die feindlich zu ihr herüberstarrten. Die Angst kroch Magnolia mit eiskalten Fingern über den Rücken. Es waren dieselben Männer, die in der Gewitternacht unter ihrem Fenster gestanden hatten.
    »Ruhig«, flüsterte Magnolia und versuchte ihre Aufmerksamkeit auf den Schlüssel zu richten. Es war keine große Distanz, sie konnte es schaffen. Ein kurzer Sprint, den Schlüssel greifen und durch das Tor zurück zu den Hexen.
    Magnolia startete durch und rannte wie noch nie in ihrem Leben. Der Schlüssel, der Schlüssel, der Schlüssel …, hämmerte es bei jedem Schritt in ihrem Kopf. Sie sprang über ein Grab und bremste,noch bevor ihre Füße wieder den Boden berührten. Direkt über dem Schlüssel hatte sich ein riesiger, grauer Wolf aufgebaut. Drohend sträubte er sein Nackenfell und fletschte die Zähne. Seine gelben Augen fixierten Magnolia kalt.
    Ein plötzliches Geräusch ließ sie herumfahren. »Bitte nicht!«, flehte sie.
    Die unheimlichen Gestalten auf der anderen Seite hatten sich gleichzeitig in Bewegung gesetzt.
    »Menschenfleisch«, schmatzten sie gierig, »warm und lebendig, schneller, schneller, lasst sie nicht entkommen!« Steifbeinig und mit ausgestreckten Händen staksten sie auf Magnolia zu.
    Ein Albtraum!
    Wie war das mit … ihr werdet nicht ernsthaft in Gefahr kommen?
    Die Zombis dort, und es waren doch wohl Zombis, machten nicht den Eindruck, als würden sie sich gleich hinsetzen, um eine Runde Karten miteinander zu spielen. Und der Wolf ließ keinen Zweifel daran, dass er ihr den Schlüssel nicht kampflos überlassen würde. Die nackte Angst beherrschte Magnolias Gedanken. Der Schlüssel, die Zombis, der Wolf.
    Magnolia entschied sich für den Wolf und machte einen Satz in seine Richtung. Sie trafen sich mitten im Flug und Magnolia hatte das Gefühl, ein D-Zug hätte sie gestreift. Der Wolf rollte über sie hinweg, war im selben Augenblick wieder auf den Beinen und wollte ihr nun endgültig den Garaus machen. Er zielte auf ihre Kehle und sprang. Instinktiv riss Magnolia den Arm vor das Gesicht. Es krachte, als hätte der Blitz eingeschlagen und der Wolf machte einen Salto rückwärts. Aufjaulend, mit eingekniffenem Schwanz, rannte er davon.
    Magnolia blieb keine Zeit, sich darüber zu wundern, denn die schrecklichen Männer hatten sich ihr bis auf wenige Meter genähert.
    Schon streifte sie ein ekelhaft süßlicher Geruch und sie streckten ihre verfaulten Hände nach ihr aus.
    »Verschwindet!!«, schrie Magnolia mit wildem Entsetzen. Da hatte der Erste den Kragen ihres Mantels gepackt.
    »Asolpex, usradi penturo!!«, brüllte Magnolia Worte, die sie nie zuvor gehört hatte. Ihr Verstand verabschiedete sich an dieser Stelle. Fassungslos beobachtete sie, wie aus ihrer Hand, die sie zur Abwehr erhoben hatte, ein Feuerball schoss, dann noch einer und noch einer. Die Zombis taumelten zurück, gaben ihre Absicht, Magnolia zu ergreifen, aber nicht auf.
    Magnolia feuerte weiter. Mit jedem Schuss wurden die Feuerbälle größer und größer. Ihre Kraft war so gewaltig, dass der letzte Feuerball

Weitere Kostenlose Bücher