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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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grinsend das Pentagramm. Die Angehörigen des Hexenrates tuschelten hinter vorgehaltenen Händen.
    »Die Nächste!«
    Endlich war Magnolia an der Reihe. Klopfenden Herzens betrat sie den Kreis und suchte den Blick ihrer Tante. Sofort wurde sie getadelt.
    »Sieh mich an, Mädchen, und nicht den Hexenrat.«
    Magnolia schluckte und blickte Pestilla fest in die gelben Augen.
    »Name?«
    »Magnolia Steel. Ich glaube, ich bin eine Banshee«, presste sie hervor.
    »Eine Banshee?! So, so …«, Pestilla umkreiste Magnolia, wie sie es zuvor bei Jörna getan hatte. Sie befühlte ihren Mantel und wiegte nachdenklich den Kopf.
    »Sehr ungewöhnlich … aber es könnte sein.«
    Magnolia wurde rot. Logisch, dass bei ihr nicht alles glattging.
    »Ich bitte um eure Meinung, verehrte Schwestern«, forderte Pestilla die Ratshexen auf. Und als hätten sie nur darauf gewartet, stürzten sie sich auf die arme Magnolia wie ein Rudel hungriger Wölfe. Sie wurde begrabbelt, gekniffen und berochen. Eine Hexe, dieinteressanterweise wie ein Wildschwein aussah, versuchte beharrlich, ihren borstigen Rüssel in Magnolias Gehörgang zu versenken.
    Die Hexen hatten keine Disziplin. Wie die Furien prügelten sie sich um den besten Platz an Magnolia. Alle schrien wild durcheinander und Magnolia wünschte sich weit, weit fort.
    »Sie riecht so schwefelig«, schrie die eine.
    »Nein, sie riecht modrig«, schrie eine andere.
    »Sie ist eiskalt!!«
    »Unsinn, das Mädchen glüht. Sie trägt den Mantel der Wäscherin am Fluss, aber aus welchem Stoff ist das Innenfutter!?«
    »Für mich fühlt es sich an wie der Atem des Donners«, piepste eine winzige Hexe, der es gelungen war, sich zwischen den Beinen der anderen nach vorne zu kämpfen.
    »So ein Quatsch«, schimpfte Runa. »Sie ist Dorettes Enkelin und wurde von der Banshee geküsst!« Auftrumpfend riss sie Magnolias Haare hoch und präsentierte der aufgepeitschten Menge das Feuermal. Schlagartig, jedoch nicht ohne Bedauern, ließen die Hexen von Magnolia ab. Wenn die Sache so lag, war ja alles klar.
    Linette stand abseits und Magnolia fing mit Unbehagen ihren besorgten Blick auf. Hatte sie Zweifel?
    »Also eine Banshee, der Rat hat entschieden!«, verkündete Pestilla.
    Magnolia verließ das Pentagramm und stellte sich neben ihre Vorgänger.
    »Nachdem ihr nun alle eurer Hexenart zugeordnet seid, kann die eigentliche Prüfung beginnen«, richtete Pestilla ihr Wort wieder an die Junghexen und Magier. »Die Prüfung gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil, den ihr unbeschadet überstehen müsst, ist die Feuerprobe. Sie dient der Überprüfung eurer angeborenen Kräfte. Keine Angst. Steckt auch nur ein Fünkchen Magie in euch, werdet ihr von den Flammen verschont.«
    »Ähmm«, räusperte sich Oskar Schinkenstiel, »und was, wenn nicht?«
    Böse über diese Unterbrechung sah Pestilla ihn an. »Was meinst du mit, wenn nicht?«
    »Ich meine, was ist, wenn sich der magische Funke in uns so gut verbirgt, dass die Flammen ihn nicht erkennen?« Oskar konnte die Furcht in seiner Stimme kaum unterdrücken.
    Pestilla grinste breit. »Ich kann dich beruhigen. Ein Irrtum der Flammen ist ausgeschlossen. Sie erkennen auch das geringste Fünkchen Magie. Und du, Oskar, strotzt doch vor magischen Kräften. Weshalb belastest du also dein Gemüt mit so bangen Fragen?«
    »Meine Sorge gilt selbstverständlich den anderen«, beeilte sich Oskar zu sagen, »vielleicht ist unter ihnen jemand …«
    »Wir werden es gleich erfahren«, unterbrach Pestilla. »Fasst euch an den Händen und folgt mir zu unserem Freudenfeuer.«
    Pestilla ging voran und in einer langen Reihe, sich an den Händen haltend, folgten die Prüflinge. Magnolia ging zwischen Jörna Jedamski und Oskar Schinkenstiel, der es überhaupt nicht mehr darauf anlegte, sich vorzudrängeln.
    Die Flammen boten ein einmaliges Schauspiel. Haushoch loderten sie in den nächtlichen Himmel und aus ihrem Innern kam ein bedrohliches Grollen, Fauchen und Krachen. Es war weiß Gott kein verlockender Gedanke, dort nur in Hoffnung auf ein Fünkchen Magie hineinzusteigen.
    Suchend sah Magnolia sich nach ihrer Tante um. Die Mitglieder des Hexenrates folgten den Prüflingen zum Feuer. Tante Linette nickte ihr aufmunternd zu.
    Eine Treppe führte direkt in die tosenden Flammen.
    »Alles, was ihr zu tun habt, ist, nacheinander in die Flammen zu steigen und im Feuer einen Kreis zu bilden. Dort wartet ihr ab, bis ich euch wieder herausrufe, das ist alles.«
    Wie die Schafe auf dem Weg

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