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Magyria 02 - Die Seele des Schattens

Titel: Magyria 02 - Die Seele des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Klassen
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lächelten nicht mit. »Glaubst du nicht, dass ich es mit ihr aufnehmen kann?«
    Nie würde Hanna den unvergleichlichen Schwertkampf vergessen, der im Hof eines nur von Vampiren bewohnten Hauses am Ostbahnhof stattgefunden hatte. Dort hatten Mattim und Atschorek die Klingen gekreuzt, und die Kriegerin hatte ihn bluten lassen. Mit Absicht hatte er ihrer makellosen Schönheit keinen Schaden zugefügt, aber Tatsache war, dass Hanna nicht wusste, wer von beiden gewonnen hätte, wenn sie diesen Kampf weitergekämpft hätten. Wenn Mattim nicht vorzeitig aufgegeben und die Knie vor Kunun gebeugt hätte. Doch selbst wenn er die tödliche Schwertkämpferin besiegt hätte – vernichten hätte er sie nicht können. Nicht auf diese Weise. Einem Schatten vermochte außer Sonnenlicht nur sehr wenig etwas anzuhaben.
    »Brmmmm …. iiii …« Lautstark imitierte Attila Motorengeräusche und Bremsen. »Mattim, jetzt ist gleich!«
    Mattim wandte sich wieder dem Jungen zu. »Na gut, noch ein bisschen. Aber dann muss ich los.«
    »Wohnst du dann nicht mehr bei uns?«
    Nur Attila wusste, dass Mattim die vergangenen zwei Wochen in Hannas Zimmer verbracht hatte. Zu Hannas Erstaunen hatte der Kleine es geschafft, diese aufregende Tatsache vor dem Rest der Familie geheim zu halten. Er hatte Mattim nicht einmal in Andeutungen verraten. In diesem Fall hätte Hanna ihre Au-pair-Stelle verlieren können – und dann hätte auch Attilas Lieblings-Spielkamerad nicht mehr zur Verfügung gestanden. Fast fand sie es beunruhigend, wie dieser lebhafte kleine Junge, der sonst alles und jedes hinausposaunen musste, ein solches Geheimnis zu bewahren verstand.
    »Nein, Attila«, sagte Mattim, »es wird Zeit, dass ich in meine eigene Wohnung zurückkehre.«
    Hanna biss sich auf die Lippen. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um ihn zu fragen, ob er vorhatte, im Haus am Baross tér zu wohnen, in Kununs verlassenem Hauptquartier. Jedenfalls nahm sie an, dass es leer stand. Vielleicht waren dort mittlerweile Bettler und Obdachlose eingezogen. Mattim hatte die Haustür nicht abgeschlossen und seitdem einen großen Bogen um die Gegend am Bahnhof gemacht. Es bereitete Hanna großes Unbehagen, auch nur daran zu denken, so als wäre dieses Haus ein schwarzes Loch, das ihre Gedanken und Gefühle einsog, sie mitriss und in die Dunkelheit hinabzog.
    Das kannst du nicht wollen! , dachte sie. Wie kannst du nur daran denken, dorthin zurückzukehren!
    »Hanna?« Réka öffnete die Tür. Bevor sie auch nur den Kopf hereinstecken konnte, hatte Mattim sich unters Bett gerollt. Attila gluckste vor unterdrücktem Lachen.
    »Hanna, ich werde das Herz tragen, nur dass du es weißt. Von jetzt an. Und es ist mir egal, wer es sieht. Alle sollen es sehen. Alle.«
    Réka stand auf der Schwelle, Kununs Geburtstagsgeschenk, seine Abschiedsgabe um den Hals. In ihren Augen funkelte der Trotz. » Réka und Kunun . Da steht es. Und daran glaube ich. Und jetzt fahre ich zu Atschorek.«
    »Du weißt ja gar nicht, wo sie wohnt«, sagte Hanna müde.
    »Oh doch, das weiß ich«, trumpfte Réka auf. »Ich hab’s rausgefunden, ob du’s glaubst oder nicht.« Sie knallte die Tür wieder zu.
    Im nächsten Moment schnellte Mattim unter dem Bett hervor.
    »Kunun und Réka?«, fragte er mit gerunzelter Stirn. »Wo soll das stehen?«
    »Auf dem Herz«, sagte Hanna, die Hand schon an der Türklinke, um Réka nachzulaufen. »Die Gravur.«
    »Da war keine Gravur«, hielt Mattim dagegen. »Ich hab es liegen sehen, an jenem Tag, vor dem Kamin … Golden. Diamantenbesetzt. Eine Gravur hätte ich bemerkt.«
    »Darauf hast du geachtet?« Hanna schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das kannst du gar nicht gesehen haben.«
    »Da war nichts eingraviert«, beharrte Mattim.
    »Vielleicht lag es auf der falschen Seite.«
    »Nein. Ich hatte es in der Hand. Ich hab sogar überlegt, ob ich es für sie mitnehmen soll.«
    Seine grauen Augen, mehr als besorgt. Alarmiert.
    »Warum hätte Atschorek das eingravieren lassen sollen?«, fragte Hanna beunruhigt.
    »Brmmmm«, machte Attila mit tiefer Stimme und schleuderte seine kleinen Spielzeugautos über den Teppich. »Brmmmmmm.«
    »Was für ein Wagen soll das sein?«, fragte Mattim, sehr leise, sehr freundlich, aber Hanna hörte das Beben in seiner Stimme.
    »So ein schwarzer«, sagte Attila hingerissen. »Der ist so cool. Der jagt um die Ecke – und brmmmmm!«
    »Hat er so ausgesehen?« Mattim zog aus den Haufen und Stapeln auf Attilas Schreibtisch ein unbenutztes Blatt

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