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Mailverkehr für Fortgeschrittene

Mailverkehr für Fortgeschrittene

Titel: Mailverkehr für Fortgeschrittene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mela Wolff
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schlicht bis ausladend, mit Strass und Pailletten verziert.
    Helena suchte sich eine einfache schwarze Lederkorsage aus, dazu Straps, Strümpfe und hochhackige schwarze Stiefel.
    Die Frau, die ihr aus dem Spiegel entgegenblickte, hatte nichts mehr von einem Mäuschen an sich. Sie war eine große schwarze Katze mit scharfen Krallen.
    Helena schnurrte probehalber »Miau« und lächelte. Ihr Spiegelbild lächelte gefährlich verführerisch zurück.
    Sie wäre lieber tot umgefallen, als so auf die Straße zu gehen. Aber hier, in der Abgeschiedenheit des alten Gemäuers, konnte niemand sie sehen. Niemand konnte sich über sie lustig machen.
    Und niemand würde es wagen. Denn Helena war eine andere. Selbstsicher, schön, umwerfend. Gefährlich. Sie drehte sich vor dem Spiegel, bewunderte ihren runden Po und die schmale Taille. Dank des eng geschnürten Korsetts hatte sie sogar einen Busen vorzuweisen. Helena stampfte mit den Füßen auf. Die Stiefelabsätze klangen energisch durch den Raum. Nein, mit dieser Frau würde sich keiner anlegen. Diese Frau hatte keine Angst. Diese Frau würde jeden Mann im Handumdrehen in ein winselndes Hündchen verwandeln.
    Genau in diesem Augenblick hallte erneut ein wilder Schrei durch die alte Fabrik.
    (Forstsetzung folgt)
    Betrifft: Cliffhanger
    Von: Gruber Bestattungen
    Datum: 04. 12. 2012 13:24
    Bestsellerautorin ahoi,
    das wird ein Renner. Jedenfalls, wenn es so weitergeht. Sehr schön atmosphärisch, ein gekonnter Spannungsaufbau, eine prickelnde Figurenkonstellation.
    Das »Pudermäuschen« und der »Macho«. Bin sehr gespannt, wie es weitergeht, lass mich nicht zu lange warten!
    Mike
    Betrifft: Das Leben ist ein Roman
    Von: H. Zimmermann
    Datum: 05. 12. 2012 20:12
    Mike,
    Lob von Cäsar ist Lob fürwahr. Danke. :-)
    Ich habe schon ein bisschen weitergeschrieben … Aber ich habe auch weiter recherchiert … Die »Kaktusblüte« war mal wieder im Internet.
    Bin gerade sehr aufgeregt, muss gleich los, will Dir aber noch kurz erzählen: Kennst Du »Die Geschichte der O«?
    Es ist lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Ich war damals fasziniert und abgestoßen zugleich: eine junge Frau, die von ihrem Geliebten in einem Schloss abgeliefert wird, wo man sie zur Sklavin erzieht. Sie muss jederzeit für jeden Mann bereitstehen (oder besser: bereitliegen), und nachts werden ihre Hände gefesselt, nur damit sie sich nicht selbst berühren kann …
    Die Erzählweise ist fast sachlich, kühl, beiläufig, unaufgeregt. O. tut es für ihren Geliebten, sie tut es für Sir Stephen, in den sie sich verliebt. Man versucht, ihren Willen zu brechen. Na ja, so etwas wie freien Willen hat sie sowieso nicht mehr zu haben.
    Manche der Szenen haben mich erregt … Die Stellen, an denen sie »gepeitscht wird bis aufs Blut« eher nicht.
    Dann der krönende Abschluss, das Ende. Sie wird zur Schau gestellt, weit offen, mit nichts als einer Käuzchenmaske angetan.
    Und sie sitzt da, in Ketten, und hat sich noch nie in ihrem Leben so frei gefühlt.
    Das habe ich damals, beim ersten Lesen, nicht begriffen … Und jetzt …
    Jetzt habe ich es anscheinend tatsächlich gefunden: Roissy, mitten in Berlin. Ein Hoch auf das Internet. Da ist er nämlich unterwegs, mein Sir Stephen. Nur, dass er Jean heißt.
    Das Bild in seinem Profil sieht ein bisschen albern aus: Ein Mann mit schwarzem Umhang und Hut posiert vor einer Brandenburger Kuhwiese. Aber sein Text dazu, der hat mich angemacht. Dieses Versprechen, mich ganz in seine Gewalt begeben zu dürfen, zu leiden, aufgefangen zu werden … zu lieben. Ich schrieb eine kurze Nachricht. Er war online und antwortete sofort. Lud mich in den Chat ein … Und ich stellte mich dumm an. Wo musste man hier antworten? Er half mir und kommentierte trocken: »Da brauchst Du also auch Führung.«
    Ups? Was wird das denn, dachte ich mir. Aber ich war zu rollig, um mir weiter Gedanken zu machen. Und er lud mich zu sich nach Hause ein. Ein Vorstellungsgespräch. Sklavinnen müssen sich bewerben? Ich hatte ja keine Ahnung.
    Ich sollte ein Kleid tragen, halterlose Strümpfe. Nix drunter.
    »Bei mir trägst Du nie einen Slip«, erklärte er mir.
    Jederzeit verfügbar … Allein der Gedanke hat mich schon ganz feucht gemacht. Ich durchwühlte meinen Kleiderschrank, zog das kleine Schwarze heraus, das mit mir schon im Gargoyle war. Die angeleckten Stiefelchen dazu … sorgfältig schminken, fertig.
    Jetzt muss ich los. Zu ihm. Ich glaube, ich nehme mir ein Taxi. So ganz unten ohne in der

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