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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Taylor
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Kapitel 
    Die schwarzen Wolken rollen über uns hinweg. Mein Top klebt klamm an meinem Körper. Diese Hitze ist kaum auszuhalten . Als ich auf dem Parkplatz vor der Schule ankomme, fallen dann die ersten Tropfen. Endlich . Sie platschen auf die Frontscheibe und laufen träge an ihr hinunter. 
    Ich parke gerade den Wagen und ziehe den Schlüssel ab, als die Wolken brechen. Sie reißen auf und ergießen sich auf die staubtrockene Erde. Einen Augenblick bleibe ich im Pickup sitzen und beobachte, wie das Wasser in Strömen über die Scheibe läuft und sich in kleinen Flüssen über den Boden schiebt. Das prasselnde Geräusch auf dem Dach ist ohrenbetäubend. Der Regen hat gewartet und jetzt will er raus.
    Ich suche nach etwas, das ich mir über den Kopf halten kann und finde eine alte Papiertüte. Okay. Dann mal los. Ich öffne die Tür, halte mir die Tüte über den Kopf und springe in die Sintflut. Als ich die Tür zuwerfe, rutscht mir der Schlüssel durch die nassen Finger und fällt zu Boden. Ich fische ihn fluchend aus der Pfütze und sperre ab, dann renne ich in Richtung Eingang. 
    Als ich ankomme, bin ich klatschnass und die Tüte reißt in meinen Händen. Ich stehe tropfend unter dem Vordach, so wie Strandgut, das an Land gespült wurde. Das Wasser läuft zwischen meinen Brüsten hinunter. Ich zupfe an meinem weißen Shirt herum, als würde es das weniger durchsichtig machen.
    „Katie. Hi.“
    Ich drehe mich um. Die Haare kleben strähnig in seinem Gesicht. Einzelne Tropfen hängen in seinen langen Wimpern und rollen wie Tränen über seine Wangen. Sein Mund glänzt nass. Der Stoff seines weißen T-Shirt und der Jeans haben sich an seiner Haut festgesaugt und meine Knie werden bei diesem Anblick zu Fremdkörpern. So als würde ich sie gerade zum ersten Mal benutzen. Ich atme, als wäre ich nicht nur ein paar Meter, sondern einen Marathon gerannt, und mein Herz klopft so aufgeregt, dass sein Schlag meine Brüste vibrieren lässt. Es schlägt mir bis zum Hals und  noch weiter.
    „Hast du den Pulli?“ Er streicht sich die Haare aus dem Gesicht. 
    „Den Pulli?“
    „Ja, den Pulli.“
    „Im Auto“, sage ich knapp. „Ich habe ihn im Auto vergessen.“
    Dillen sieht mich nur an. Wartend.
    „Das ist nicht dein Ernst“, sage ich, doch sein Ausdruck bleibt dunkel und undurchdringlich.
    „Was denn? Brauchst du ihn denn unbedingt jetzt?“
    „Halt mich für komisch, aber ich hätte nichts gegen was Trockenes zum Anziehen.“
    „ Da bist du nicht der Einzige “, flüstere ich durch gefletschte Zähne.
    Ich werfe die durchnässte Tüte kopfschüttelnd in den Mülleimer und ein abschätziges Lächeln überspielt die Wut in meinem Bauch. Mein Blick sucht nach dem Pickup und findet ihn nicht. Da ist nur Regen. Regen, der wie ein Wasserfall aus den Wolken bricht. Es peitscht wütend auf den Boden. Der Wind wirbelt Blätter durch die Luft und treibt mir die Gänsehaut über den Körper. 
    „Weißt du was, Dillen?“ Ich drehe mich zu ihm um. „Du bekommst ihn später.“ Ich verschränke die Arme vor der Brust. „Außer natürlich, du willst ihn dir selbst holen.“ Ich strecke ihm die Schlüssel entgegen.
    „Was soll das?“
    „Wieso sollte ich ihn holen? Immerhin hast du ihn bei mir vergessen.“
    „Ja, als ich dich nach Hause gebracht habe.“
    „Stimmt, warum eigentlich?“
    „Was!?“ In seiner Stimme vibriert die Wut.
    „Du hättest mich einfach liegenlassen können... du hättest zu Kim zurückgehen können... Sie ficken können. Ich meine, sie war doch bei Bewusstsein.“ Meine Augen fordern ihn heraus. „Keiner hat dich dazu gezwungen, dich um mich zu kümmern... Warum also? Warum hast du es getan?“
    „Du bist einfach unglaublich.“ Dillen schüttelt abschätzig den Kopf und streicht sich die Haare aus der Stirn. 
    „ Warum Dillen?“
    „Warum was?!“ Er kommt einen Schritt näher und baut sich vor mir auf.
    „Warum hast du mich nach Hause gebracht?“
    „ Was willst du von mir? “, brüllt er und die Wut brennt in seinen Augen. Anspannung. Funken. Jeder Muskel in seinem Körper arbeitet. Und seine Fassade bröckelt. So als würde ich ihn zum ersten Mal wirklich sehen.
    „Sag mir, warum – “
    „WARUM, WARUM?“ Er packt mich an den Oberarmen. Sein nasses T-Shirt reibt über meine Brüste. „ICH HABE ES GETAN. OKAY?“ 
    „Aber warum...?“
    „ Du. Machst. Mich. Wahnsinnig. “ Es ist wieder dieses heisere Flüstern. Dieses Flüstern, das mich hart schlucken lässt und mir

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