Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
Stimme bricht weg und immer neue Tränen laufen heiß über meine Wangen.
„Also, ich habe euch nicht beobachtet, falls du das denkst... ich wollte nur...“ Er seufzt. „Tut mir leid.“
Mein Blick fällt peinlich berührt zu Boden. Zu meiner Hoffnung, die in Scherben liegt. Ich spüre Joshs warme Hand auf meiner Schulter.
„Katie... Dillen ist ein Wichser ...“ Ich will gerade protestieren, da hebt er entschuldigend die Hände. „Ich weiß, ich weiß, das willst du nicht hören, aber es ist die Wahrheit .“
Ich sehe Dillens markantes Gesicht vor mir, diese unwahrscheinlich blauen Augen mit dem grünen Schleier, hinter denen er im Verborgenen die Gedanken wälzt. Ich kann es nicht glauben. Etwas an Dillen lässt mich nicht los.
„Ich weiß, was du denkst... was weiß der schon... “ Josh zuckt mit den Schultern. „Aber bitte lass dich nicht von seinem Aussehen täuschen...“
„Das tue ich nicht.“
„Doch, Katie, das tust du, und hey, ich verstehe dich, ehrlich ...“ Er schaut mir tief in die Augen. „Ich kenne diesen Blick...“
„Welchen Blick?“
Vor ein paar Minuten glaubte ich noch zu schweben. Ich dachte, ich wäre wieder bei mir angekommen. Die flüchtigen Sekunden in Dillens Armen haben mich den Schmerz vergessen lassen. Die Einsamkeit. Und die Realität.
„Genau den ... Diese Sehnsucht...“
Mein Blick findet Joshs Augen. Ich habe den Schmerz vergessen, mich in Gedanken versteckt, in denen mein Leben eine völlig andere Wendung genommen hat.
„Willst du wissen, woher ich den Blick kenne?“
Ohne weiter darüber nachzudenken, nicke ich. Josh atmet tief ein.
„Monica und ich waren über eineinhalb Jahre zusammen...“ Er schluckt und befeuchtet sich die Lippen. „Sie ist... bildhübsch, sehr intelligent... so wie du.“
Einen Moment schaue ich verlegen zu Boden.
„Vor drei Monaten habe ich sie dann auf einer Party mit Dillen im Bett erwischt.“
Er schüttelt den Kopf und schließt die Augen, auf seinen Lippen ein schmerzliches Lächeln.
„Ich habe sie geliebt .“ Er sieht mich an. „Für Dillen war es nur ne schnelle Nummer.“ In seinen eisblauen Augen schimmern Tränen.
Ich will ihm nicht glauben. Ich will weiter daran glauben, dass sich unter Dillens harter, gleichgültiger Schale etwas Sanftes verbirgt. Etwas, das er nicht zeigen kann. Dass er diese Fassade braucht – aus welchem Grund auch immer. Dillen hat mich nach Hause gebracht. Er hat sich um mich gekümmert . Zumindest denke ich das. Er hätte die Situation auch ausnutzen können, aber das hat er nicht . Dann fällt mein Blick wieder auf Joshs glasige Augen, und es fällt mir schwer ihm nicht zu glauben. Entweder ist er ein wirklich verdammt guter Schauspieler, oder er sagt die Wahrheit.
„Das...“ Ich räuspere mich. „Das tut mir leid.“
„Ja, mir auch.“ Er mustert mich ernst. „Du musst wissen, was du tust, Katie, und hey, es geht mich wirklich nichts an.“ Um seine Mundwinkel legt sich ein schüchternes Lächeln. „Ich wollte dich nur warnen...“ Seine Augen leuchten mir entgegen. „... irgendjemand muss dir doch sagen, worauf du dich da einlässt... auch, wenn das bedeutet, dass ich die Illusion zerstöre und deswegen wie ein Arsch dastehe...“ Als ich Luft hole, um etwas zu sagen, schüttelt er den Kopf. „Katie, ich nehme das gerne in Kauf, wenn das bedeutet, dass er dir dann nicht wehtut.“
Mit diesem Satz lächelt er, zwinkert mir zu und verschwindet.
24. Kapitel
Der Regen hat nachgelassen und die Sonne durchbricht die dunkelgrauen Wolken, die wie ein Felsmassiv im Himmel stehen. Sie kämpft sich durch die Lücken. Ihr warmes Licht schimmert in den Regentropfen und hinter ihr liegt der blaue Himmel, als würde er mir zuflüstern, dass alles gut wird.
Ich steige in den Pickup – und da liegt er. Ich greife danach. Sein Duft strömt mir in die Nase und ich schmecke wieder diesen Kuss, der so weit weg erscheint, als hätte es ihn nie gegeben. So als wäre er ein weiterer seltsamer Traum dieser neuen fremden Kate.
„Carolina... hey!“
Greg grinst mich frech an und winkt mir zu.
„Greg, hi.“
„Alles okay? Du... du siehst traurig aus.“
Ich schlucke.
„Alles gut...“, lüge ich. „Was gibt’s?“
„Ich hoffe, es war okay, dass ich Dillen deine Nummer gegeben habe...“
„Ach so, ja sicher... er hatte mir seinen Pulli geliehen und wollte ihn zurück...“
„Seinen Pulli? Wann?“
„Ach, bei deiner Party...“
Ich schaue kurz zu
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