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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Taylor
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dann mal los.“
    „Ich habe etwas Falsches gesagt, richtig?“
    „Nein, das ist es nicht“, lüge ich. „Ich...“
    „Und wenn ich verspreche, nichts mehr über Dillen zu sagen“, fällt er mir ins Wort. „Und mich nicht mehr einzumischen? Bleibst du dann noch ein bisschen?“
    Ich versuche in seinen eisblauen Augen zu lesen, aber sie sind glatt, und ich komme nicht über die Oberfläche hinaus.
    „Bitte...“

25. Kapitel 
    „Ja, das kenne ich... ein wirklich gutes Buch. Wie bist du darauf gekommen?“
    Die Sonne geht bereits unter und taucht den Horizont in dramatische Farben.
    „Mein Dad hat es mir geschenkt.“
    „Ernsthaft?“, fragt er erstaunt. „Okay... Wow, das hätte ich Brian gar nicht zugetraut.“
    „Brian ist nicht...“ Ich schlucke und schüttle den Kopf. „Er ist nicht mein Vater.“
    „Moment... Dann bist du Lauras Tochter?“
    „Sie ist meine leibliche Mutter, ja.“
    „Du willst nicht darüber sprechen“, stellt Josh fest und sieht mir in die Augen.
    „Nein, nicht wirklich.“
    „Okay, dann reden wir über etwas anderes.“
    Eigentlich ist mir gar nicht mehr nach Reden zumute. Wir reden seit Stunden, und außerdem ist es spät. Und auch, wenn ich nicht in die Festung will, irgendwann muss ich etwas essen.
    „War das etwa gerade dein Magen?“
    „Ich... ja.“ Ich rapple mich auf und greife nach meiner Tasche. „Ich habe Hunger.“
    „Das hört man...“ Er steht auf und greift nach meiner Hand. „Komm schon... ich hab eine Idee.“
     
    „Das ist das beste Fisch-Restaurant der Stadt... wir sind Stammgäste...“
    „Nein, lieber nicht...“
    „Was ist? Magst du keinen Fisch?“
    „Das ist es nicht...“
    „Was dann?“ 
    In seinen Augen schimmert die Enttäuschung. 
    „Es ist nur ein Abendessen...“
    Ich seufze. „Na gut, aber danach muss ich gleich los...“
    Er hält noch immer meine Hand, als er mich hinter sich in das Lokal zieht. Ein Ober mit dunklen Haaren, schwarzer Anzughose und einem tadellosen schneeweißen Hemd nimmt uns in Empfang. Er ignoriert meinen unpassenden Aufzug und lächelt. 
    „Mr. Goldbloom, schön Sie zu sehen...“ Er nimmt ihm die Jacke ab. „Den üblichen Tisch?“ 
    „Ist einer an der Seeseite frei?“
    „Selbstverständlich.“
    Er macht einen Diener und bringt uns zu einem Tisch mit Meerblick.
    „Ihr Kellner wird gleich bei Ihnen sein.“
    „Danke, Peter.“
    „Sir.“
    „Schöner Ausblick, nicht wahr?“
    Meine Augen folgen seiner Hand. Das tosende Meer liegt brodelnd unter uns. Es ist pechschwarz und unheimlich. Ich betrachte die Dunkelheit, die mich unerbittlich ansieht und durchschaue mich. Oh Gott . Ich mache das absichtlich . Ich wusste, wie das ausgehen könnte. Ich habe Josh meine Hand halten lassen und sie nicht weggezogen. Ich habe zugesagt, obwohl ich wusste, was das bedeuten könnte. Ich spiele Spielchen . Und das schnürt mir die Luft ab. Weil ich nie so war. Andererseits habe ich auch noch nie so etwas empfunden. 
    Ich lege mir gerade eine Ausrede zurecht und schiebe meinen Stuhl ein Stück zurück, als ich ihn im Augenwinkel sehe und zusammenzucke. Dillen .
    Das Unbehagen ist tatsächlich noch größer als mein Hunger. Es vertreibt jedes Gefühl, und alles, was übrig bleibt, ist der Fluchtinstinkt. Mein Herz schlägt zu schnell und zu laut und beim Anblick seiner Lippen höre ich mich hart schlucken. Ich wusste, dass das passieren könnte. Ich wusste, dass er hier arbeitet. Aber ich wusste nicht, wie es sich anfühlen würde. Meine noch kühle Haut zieht sich bei dieser Erkenntnis zusammen und es läuft mir eisig über den Rücken. Ich betrachte sein Gesicht, diesen Blick, den ich ganz tief in meinem Bauch spüre.
    Unsichtbare Funken sprühen. Die Luft knistert elektrisiert. Dillens Gesicht zeigt keinerlei Regung, doch in den Tiefen seiner Augen schimmert etwas. Es ist nur ein Hauch, ein winziger Anflug. Und ich kann nicht sagen, wovon. 
     „Mr. Goldbloom.“ 
    Dillen reicht Josh die Weinkarte. 
    „Wir haben auch heute wieder eine erlesene Auswahl fangfrischer Spezialitäten für unsere Gäste zusammengestellt.“
    Mir wird schlecht. In meinem leeren Magen sammelt sich die Säure und stößt mir auf. Ich höre nicht mehr, was Dillen sagt. Ich will mich nur in Luft auflösen, im Boden versinken. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Ich gehöre nicht in Joshs Welt. Und ich passe nur dann in dieses Lokal, wenn ich die Toiletten putze. Aber sicher nicht an diesen Tisch. Nicht zu Josh und nicht in dieses

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