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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Taylor
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zärtlich. Er küsst mich, dann, ganz langsam, zieht er sich aus mir heraus.
     
    Das warme Wasser prasselt und trommelt auf meine Haut, während Dillen mich mit Duschgel einreibt. Erst meine Arme, weiter über meine Brüste, dann meinen Bauch. Er gleitet tiefer und verschwindet zwischen meinen Schenkeln. Seine nassen Lippen streifen mich am Hals. Er greift nach der Handbrause, duscht mich ab und macht das Wasser aus.
    „Komm schon...“ Er gibt mir einen Klaps auf den Po. „Lass uns was essen...“
     
    Wir sitzen auf dem Dach und essen Sandwiches. An Dillens Kinn klebt ein Klecks Mayonnaise. Ich strecke den Finger aus und wische ihn weg. Vor ein paar Tagen hat noch alles in mir wehgetan. Ich war allein und Dillen war abweisend. Und jetzt sitzt er neben mir und grinst mich frech an. Das tiefe Blau seiner Augen schimmert und die Flecken glitzern wie Sterne.
    Dillen legt den Rest seines Sandwiches zur Seite und wischt sich mit dem Handrücken über den Mund.
    „Kleines?“
    Es ist ein Flüstern.
    „Hm?“
    Er rückt näher an mich heran und nimmt mein Gesicht zwischen seine warmen Hände.
    „Das Schuljahr ist fast vorbei...“ 
    Er schluckt und ein unsicherer Ausdruck legt sich auf sein Gesicht.
    „Du wirst aufs College gehen und ich werde hier bleiben...“
    „Dillen...“
    „Nein, nicht...“ Er seufzt. „Wir haben noch ein paar Tage... ein paar Tage , bevor alles anders wird.“
    Der ernste Blick in seinen Augen schnürt mir die Kehle zu.
    „Scheiße, wir haben echt ein denkbar schlechtes Timing...“, sagt er und lacht verzweifelt.
    „Dillen... Boston ist nicht weit weg...“
    „Nein, Boston nicht...“, gibt er zu. „Aber du wirst weit weg sein. Du wirst ein anderes Leben leben und neue Leute kennenlernen und ich werde hier sein. Ohne dich.“ 
    „Was ist mit Harvard? Wieso kannst du nicht gehen?“
    „Es geht einfach nicht.“
    Und wieder hat er diesen finalen Tonfall. Den, der mir sagt, dass er nicht weiter darüber reden will.
    „Und was ist mit uns?“, frage ich und schlucke. „Ich meine, wenn ich gehe? Was... was ist dann mit uns?“
    „Ich weiß es nicht...“ Er schüttelt den Kopf und mein Magen verkrampft sich. „Ich weiß nicht, was passieren wird, Kleines, ich habe echt keine Ahnung, aber ich weiß ganz genau, dass ich jeden einzelnen Augenblick, der uns bleibt, mit dir verbringen will...“ 
    Das Lächeln findet in sein Gesicht zurück, während sich in mir alles zusammenzieht. Es klingt, als würde er gerade Schluss machen. Etwas beenden, das es erst seit ein paar Stunden gibt. Es fühlt sich an, als würde er mich verlassen. Oder zumindest darauf vorbereiten. Auf den Moment, der in seinen Augen unvermeidbar zu sein scheint. 
    „Eigentlich hat mich der Abschlussball nie interessiert und ich hatte nicht vor, hinzugehen...“  
    Dillen streicht mir sanft über die Wange. 
    „...aber jetzt würde ich wirklich gerne gehen... mit dir ...“ Er schaut mich von unten an. „Was denkst du? Gehst du mit mir zum Abschlussball?“ 
    Ich kämpfe gegen den dumpfen Schmerz in meiner Brust und das Brennen in meinen Augen, aber die Tränen lassen sich nicht aufhalten. Als ich jedoch nicke und in seine Arme sinke, deutet er sie als Freude und ich beschließe, die Wahrheit zu verschweigen. Weinen kann ich auch noch, wenn ich dann in Boston bin und Dillen ein Teil meiner Vergangenheit. Bis dahin lebe ich den Tag und schwimme in diesem Gefühl, von dem ich mir inzwischen sicher bin, dass es Liebe ist.

36. Kapitel 
    Die Morgensonne dringt durch meine Lider und Dillens Duft liegt federleicht in der Luft. Ich liege in seinen Armen, auf seiner Schulter, das Bein über seinem, spüre die Wärme seiner Haut, während sein Brustkorb sich ruhig hebt und senkt. Ich blinzle gegen das Sonnenlicht und suche seine Augen. 
    Die Erinnerungen an die gestrige Nacht lassen mich verträumt lächeln. Doch dann denke ich an Dillens undurchdringlichen Gesichtsausdruck und seine kryptische Art. An all die Dinge, die er gesagt hat und dann an die, die er nicht gesagt hat. Ich glaube, die unausgesprochenen waren noch schlimmer. Bevor mich der fahle Nachgeschmack dieses Gesprächs völlig verschluckt, strecke ich mich und krieche zu Dillens Gesicht. Bei jeder Bewegung zieht etwas ganz tief in meinem Bauch. Ich fühle mich wund, so als wäre mein Unterleib beleidigt, während der Rest von mir beim Anblick von Dillens Gesicht vor Glück zerspringen will. Meine Lippen berühren sanft seine Wange und er öffnet die

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