Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Taylor
Vom Netzwerk:
er und verdreht genervt die Augen. „Kommst du nun rein oder nicht?“
     
    „Ist etwas unordentlich hier“, stellt er lallend fest, während sein Blick gierig über meinen Körper wandert. „Ich habe nicht mit Besuch gerechnet.“
    „Das... das macht doch nichts...“, antworte ich und versuche zu lächeln. 
    Er lehnt an der Küchentheke. Er hält sich an ihr fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich bemerke die winzigen Adern, die wie feine Risse seine gelblichen Augäpfel durchziehen, während er mich mit den Augen studiert. In ihren Abgründen schimmern Gedanken, die mich schneller atmen lassen.
    „Wie alt bist du, Carol...“
    „Katie...“, sage ich. „Ich heiße Katie.“
    „Es ist mir scheißegal , wie du heißt!“ brüllt er und schlägt mit der flachen Hand auf den Tresen. „Ich habe gefragt, wie alt du bist!“
    „Siebzehn“, antworte ich schnell und schlucke. „Ich bin siebzehn...“
    „ Fickt er dich?“
    Spuckefäden und Staub tanzen im milchigen Sonnenlicht, das durch die schmutzigen Fenster dringt.
    „Was?“, frage ich und spüre die ersten Tränen heiß über meine Wangen laufen. 
    „Dillen... Fickt. Er. Dich.?“ 
    Dieser Unterton treibt mir den Schweiß auf die Stirn und brennt als Angst in meinem Bauch. Alles ist still. Da sind nur mein flacher Atem und mein Herzschlag.
    „Ich will dich nicht noch mal fragen müssen.“ Der bedrohliche Klang seiner Stimme liegt auch in seinem Gesicht. Diese Augen, die mich mustern, als wäre er der Jäger und ich die Beute. Mein Blick sucht eine Sekunde die offene Tür.
    „Ich weiß, was du denkst...“, sagt er lachend. Und dieses Lachen läuft mir eisig über den Rücken. „Versuch es ruhig... lauf “, flüstert er und grinst. „Dafür musst du aber erst an mir vorbei.“

40. Kapitel 
    Ich stehe mit dem Rücken zur Wand. Meine Hände drücken ihn weg, meine Beine versuchen zu treten, treffen aber ins Leere. Ich will schreien, aber seine Hand erstickt jeden Laut. Alles um mich herum ist verschwommen und pulsiert, während er sich gegen mich stemmt. Der beißende Geruch von Hochprozentigem und sein fauliger Atem steigen mir in die Nase. Mein Herz rast und ich japse hektisch nach Luft. Seine dünnen Lippen berühren meinen Hals.
    „Na, gefällt dir das?“,  fragt er schwer atmend. „Ist das gut?“, raunt er gegen die heißen Tränen auf meiner Wange und den kalten Schweiß in meinem Gesicht.
    Ich schließe die Augen. Mein Kinn zittert unter dem unterdrückten Schluchzen. Mein Brustkorb bebt, reibt gegen seinen. Jetzt weiß ich es. Jetzt kenne ich das Geheimnis. Die Welt, die Dillen vor mir verheimlichen wollte. Die Welt, vor der er mich beschützen wollte. Ich wollte gerade gehen. Ich wollte Dillen vertrauen. Eine Sekunde zu spät. Meine Muskeln zittern angespannt, während seine freie Hand unter mein Shirt gleitet. Nein. Bitte. Ich höre die panischen Geräusche dumpf in meinem Mund, die von seiner Hand unterdrückt werden, die Verzweiflung, die er damit erstickt. Tränen laufen über mein Gesicht. Ich kneife die Augen fest zusammen und konzentriere mich nur noch darauf, zu atmen. Trotz der Panik. Trotz der verstopften Nase. Unzählige Kristalle funkeln hinter meinen Augenlidern. Meine Hände werden taub. 
    Das ist der Moment, als mir schwarz vor Augen wird und jemand Dillens Vater von mir wegreißt. Seine Hände von meinem Körper, seine Lippen von meinem Hals. Ich verliere den Halt, ohne seinen Körper, der mich gegen die Wand stemmt. Meine Beine geben nach und ich sacke in mich zusammen, gehe zu Boden, während meine Arme unkontrolliert zittern und ich panisch nach Luft schnappe. Immer und immer wieder. Zwischen dem Schluchzen und dem flachen Atmen. Ich versuche scharf zu sehen, aber es sind zu viele Tränen. Ich bin wie blind und mein Herzschlag und der Puls machen mich fast taub. Ich höre nur ein dumpfes Geräusch. Wie Fäuste, die auf Fleisch und Knochen treffen. 
    Ich rapple mich auf, halte mich an der Wand fest. Meine Knie zittern unter meinem eigenen Gewicht. Ich wische mit dem Handrücken über mein Gesicht. Die Wimperntusche brennt wie Feuer in meinen Augen. 
    Erst höre ich ihn nur. Ich höre ihn brüllen. Dann sehe ich ihn. Dillen kniet über seinem Vater, der regungslos auf dem Boden liegt. Eine Faust nach der anderen trifft auf sein blutverschmiertes Gesicht. Es ist wie ein Rausch. Als hätte Dillen die Kontrolle verloren.
    „Dillen...“ 
    Meine Stimme wird verschluckt von seiner. Von dieser Wut, die

Weitere Kostenlose Bücher