Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
Teil der Reise... Und, Katie... Du. Wirst. Gehen. “
Er sieht mich von unten an.
„Hey... Ich weiß, du hast dir das alles anders vorgestellt...“
Der Kloß in meinem Hals wächst, als meine Träume ungebeten in Bildern durch meinen Kopf tanzen.
„Du dachtest, du würdest deinen Abschluss in Wilmington machen... mit deinen Freunden... und dass dein Dad in der ersten Reihe sitzen und dir zujubeln würde, wenn du dein Ehrendiplom überreicht bekommst...“
Eine Träne kullert meine Wange hinunter.
„Und das hätte er...“ Andrew lacht auf. „Weiß Gott, er wäre unglaublich stolz auf dich gewesen.“
Ich atme scharf ein.
„Und dann ist er gestorben... Und du dachtest, du würdest mit ihm sterben. Du dachtest, dein Leben wäre vorbei... Bis du dann Dillen getroffen hast...“
Ich schluchze und er nimmt mich wieder fest in die Arme.
„Kleine, ich weiß, du wolltest mit ihm gehen... ich weiß, du wolltest mit ihm tanzen und den Abend in seinen Armen beenden.“
Andrew küsst mich auf die Stirn. Sein Atem ist warm und riecht süß.
„Ich weiß, wie es in dir aussieht, Katie... Ich höre dich. Jedes Wort. Sogar die, die du nicht sagst.“
Ich schluchze in seine Schulter, während er mich festhält. Ich liege in Andrews Armen. In den Armen des Bruders, den ich mir immer gewünscht habe. Er schiebt mich ein Stück von sich weg und lächelt mich an. Andrew seufzt und sieht mir fest in die Augen.
„Du gehst zu diesem Ball...“
„Andrew, ich... ich will nicht...“
„Du wirst gehen... und wenn ich dich an den Haaren hinschleifen muss...“ Er lacht.
„Warum?“, schluchze ich. „Ich meine, warum tust du das?“
„Weil du es bestimmt bereuen würdest, wenn du nicht gehst.“
Ich will gerade widersprechen, da schüttelt er den Kopf und hebt die Hand. „Und weil man jeden Moment mitnehmen muss, Katie. Jeden .“
Dieser letzte Satz läuft mir eisig den Rücken hinunter. Er und die Art, wie Andrew ihn sagt. Ich denke an meinen Vater. Diese Aussage hätte auch von ihm sein können.
„ Make it count, Kiddo... “, murmle ich und lächle, während neue Tränen über mein Gesicht laufen.
„Was?“, flüstert Andrew.
„Das hat mein Dad immer gesagt.“
Andrew wischt mir die Tränen weg.
„Du solltest auf ihn hören... Er war einer von den Guten...“
„Der Beste...“, schluchze ich.
„Komm schon, Kleine... Geh endlich duschen und dann schlafen... Ich überziehe dein Bett.“
„Das musst du nicht tun...“
„Ich weiß...“
Ich küsse ihn auf die Wange.
„Danke...“
„Nicht dafür, Katie...“
Ich löse mich aus seinen Armen, die in diesem Haus das einzig echte Zuhause sind, und lächle ihn an. Gerade, als ich reinklettern will, greift er nach meiner Hand.
„Katie...“, flüstert er.
„Hm?“
„Alles wird gut... Vertrau mir.“
Das tue ich. Blind . Auch, wenn ich nicht daran glaube, dass alles gut wird.
46. Kapitel
Es ist so weit. Die Sonne ist bereits untergegangen und der Himmel prahlt in unzähligen Farben. Die laue Sommerluft schwebt träge durch die offenen Fenster.
Ich befestige die Haarklammern, zupfe ein paar einzelne Strähnen zurecht und trage eine letzte Schicht Wimperntusche auf. Ich tupfe mir etwas Gloss auf die Lippen und sprühe mich mit Parfum ein. Einen Großteil der Nacht lag ich wach. Ich war in Gedanken bei Dillens Brief. Aber man sieht es mir nicht an. Die Maske sitzt. Bis auf diesen tieftraurigen Ausdruck in meinen Augen sehe ich schön aus. Ich gehe nach nebenan und betrachte mich im großen Spiegel, als es leise klopft.
„Kate, kann ich kurz reinkommen?“
Ich hatte gehofft, es wäre Andrew.
„Natürlich...“
Mrs. MacDougall schiebt die Tür auf und steckt den Kopf herein. Als sie mich entdeckt, bleibt sie wie angewurzelt stehen. Ihr Verstand scheint diesen Anblick nicht zu verstehen. So als würde sie in diesem Augenblick auf einmal begreifen, dass es mich tatsächlich gibt. Dass ich nicht nur ein Phantom ihrer Vergangenheit bin. Vielleicht erinnert sie sich gerade aber auch nur an ihren eigenen Abschlussball.
„Du...“ Ihre Stimme bricht unvermittelt weg und sie räuspert sich verlegen. „Du siehst wirklich wunderschön aus.“
„Ähm... danke.“
„Es hat geklingelt... ich... ich nehme an, es ist deine Freundin.“ Sie atmet tief ein. „Ich war mir nicht sicher, ob du die Klingel gehört hast.“
„Habe ich nicht...“
„Ich...“ Sie lächelt. „Ich habe etwas für dich...“ Sie
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