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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Taylor
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willst du von mir hören?“
    „Die Wahrheit.“
    „Du verträgst die Wahrheit doch gar nicht“, spuckt Brian ihm entgegen.
    „Komm schon... Lass es drauf ankommen.“
    „Du hast doch gar nicht das nötige Rückgrat, mein Junge.“
    „Es ist also wahr...“
    „Ich habe getan, was getan werden musste.“
    „ Was getan werden musste? “, fragt Andrew völlig fassungslos. „Das kannst du doch unmöglich ernst meinen...“
    „Andrew, vergiss nicht, mit wem du sprichst.“ Brians Stimme ist ruhig und gefasst, aber der Unterton ist bedrohlich. Scharf wie ein Messer.
    „Ich habe keine Ahnung, mit wem ich spreche. Ich habe keine Ahnung, wer du bist! “
    „Bitte, Andrew, erspar mir das Drama.“
    „Das DRAMA?“, Andrews Stimme überschlägt sich. „Emily ist tot! Richard ist ein Säufer! Dillen hat ihn heute Nachmittag fast totgeschlagen... Das sind MENSCHEN, Dad... deine Freunde! “
    „Genau das ist dein Problem“, antwortet Brian ungerührt. „Du bist zu weich. Warst du immer.“
    Dillens Brief zittert in meiner Hand.
    „Richard war mein Geschäftspartner , nicht mein Freund. Und es ist bedauerlich, was ihm passiert ist – ihm und den anderen – aber das hat nichts mit mir zu tun.“
    „Beantworte meine Frage... Hast du oder hast du ihn nicht ausbezahlt?“
    „Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.“
    „Antworte mir einfach... hast du oder hast du nicht?“
    „Ich hatte immer gehofft, dass du eines Tages das Unternehmen weiterführen würdest.“ Er lacht abschätzig. „Aber das wird nicht passieren, nicht wahr, Andrew? Du wärest nicht in der Lage diese Entscheidungen zu treffen.“
    „Vermutlich.“ Andrews Stimme zittert. „Aber das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.“
    „ES HAT ALLES DAMIT ZU TUN!“, brüllt Brian und ich höre einen Knall, wie eine Faust auf einer Tischplatte. „DAS IST MEINE FIRMA. ICH HABE SIE AUFGEBAUT...“
    „Du hast ihn nicht ausbezahlt, richtig? Du hattest es nie vor...“ Andrew schnaubt abschätzig.
    „Du überraschst mich.“
    „Warum?“
    „Was ist plötzlich los mit dir? So kenne ich dich gar nicht...“
    „Was meinst du?“ Andrews Stimme vibriert.
    „Ich dachte immer, du interessierst dich nur für Frauen, Partys und illegale Autorennen...“
    „Du hast keine Ahnung, wer ich bin.“
    „Ach nein?“
    „Nein...“
    „Ich weiß, was ich sehe...“
    „Und was genau ist das, Dad?“
    „Lassen wir das, okay? Ich erspare es dir, wie ein Mädchen vor mir zu weinen.“
    „Weißt du was, Dad? FICK DICH!“
    „Sonst noch was?“, fragt Brian seufzend. 
    „Ich will, dass du es zugibst.“
    „Du hast mein Geld immer gerne genommen. Es hat dich nie interessiert, woher es kommt oder wie ich es verdiene... Hauptsache, es war da...“
    „Sag es endlich...“ Andrews Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern. Bedrohlich und kalt.
    „Du hast es verschwendet für Unis, aus denen du geflogen bist, für irgendwelche nichtsnutzigen Frauen, die du gefickt hast, für Autos, für – “
    „Ich will, dass du es zugibst...“, schneidet ihm Andrew das Wort ab.
    Stille. Eisige Stille. Ich bekomme kaum noch Luft und der Wunsch, mich hinter Andrew zu stellen, wird fast übermächtig.
    „Weißt du was? Du musst es nicht sagen...“ Andrews Stimme ist fest. Sie ist entschlossen. „Aber wenn du das nicht in Ordnung bringst, oder zumindest das, was man noch in Ordnung bringen kann, melde ich dich der Aufsicht.“
    „Du meldest mich der Aufsicht?“
    „Ja.“
    „Tu das... ich wünsche dir viel Spaß.“
    „Du bist gut Dad... verdammt gut... aber jeder hinterlässt Spuren... Bisher hat nur keiner danach gesucht.“
    „Das würdest du nie tun.“
    „Ach nein?“
    „Nein.“
    Und wieder diese Stille, die sich immer weiter ausdehnt. Die meinen Magen in einen steinernen Klumpen verwandelt.
    „Du kennst mich eben doch nicht so gut, wie du denkst.“ 

44. Kapitel 
    Ich stehe vor Andrews Zimmertür und warte auf ihn, weil ich mir sicher bin, dass er jemanden zum Reden braucht. Oder zumindest jemanden, der ihm sagt, dass Brian unrecht hat. Aber Andrew kommt nicht. Das Haus ist geisterhaft still. 
    Mit Dillens Brief in der Hand klettere ich aufs Dach. Die Sommernacht ist warm und die Grillen zirpen. Weit entfernt höre ich das Meer rauschen. Ich schleiche zu Andrews Fenster, nur falls er den Leiterweg genommen hat, aber sein Zimmer ist leer. 
    Ich gehe zurück zu meinem Stückchen Dach, meiner Zuflucht. Dem einen Ort, der fast zu einer Art Zuhause geworden

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