Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
an das Bild mit den Straßen? In der Pubertät schaut der Bauleiter im Gehirn, welche Straßen zwar gebaut, aber nie befahren wurden. Die werden dichtgemacht. Das bedeutet: Tausende von Nervenverbindungen sterben pro Sekunde während eurer Jugend ab.
Macht aber nichts, denn im Gegenzug werden andere viel befahrene Straßen ausgebaut und verstärkt. Das geschieht vor allem im vorderen Hirnbereich. Der ist wichtig für folgende Punkte: Entscheidungsfindung,Planung, Motivation und Wertebildung. Und für die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Außerdem ist das Gefühlszentrum betroffen, in dem Situationen positiv oder negativ beurteilt werden. Das bedeutet für euch: Ihr kommt mit vielen Situationen nicht mehr so gut klar wie vorher. Entscheidungen fallen schwer, oder ihr wisst gar nicht, ob ihr etwas gut oder schlecht finden sollt. Das ist anstrengend für euch, aber auch für die Umwelt. Es heißt: Gereiztheit und Übellaunigkeit auf allen Seiten.
Eure Eltern können einfach nicht begreifen, dass es eine Stunde braucht, bevor man das richtige Outfit für die Schule gewählt hat. Ihr versteht nicht, wie sehr es sie verletzt, wenn ihr nur noch hinter verschlossener Tür sitzt und jede Kommunikation auf kurze Sätze reduziert. Und übrigens: Auch neue Schlafgewohnheiten stellen sich ein, bei Jungen sogar noch stärker als bei Mädchen. Plötzliche Nachtaktivität macht sich bemerkbar, alles verschiebt sich nach hinten, um ungefähr fünf Stunden.
Für all das ist das Gehirn verantwortlich, das sich im Umbau befindet. Der größte Teil davon ist ungefähr bis zum 25. Lebensjahr geschafft. Verstärkt wird die Verwirrung in dieser Phase von den Hormonen. Aber weil die bei Jungen und Mädchen unterschiedlich wirken und der Körperausbau deswegen anders erfolgt, trennen sich hier die Wege der Geschlechter. Schauen wir zuerst mal auf die Mädchen.
LADIES FIRST
Zunächst sorgt das Gehirn dafür, dass bestimmte Hormone ausgeschüttet werden. Bei den Mädchen kommen Östrogen, Progesteron und Testosteron ins Spiel. Die leiten unter anderem den monatlichen Zyklus der Frau ein und diverse körperliche Veränderungen.
Wachstum
Weil bei den Mädchen die Pubertät etwas früher beginnt, setzt ihr Wachstumsschub auch eher ein. Außerdem lagert sich unter der Haut Fett ab. An Oberarmen, Brust, Hüfte, Oberschenkel und Po. Das Becken wird breiter, denn schließlich soll da ja mal ein Baby durchpassen. Das führt zu schönen weiblichen Rundungen. Auch die Schweißdrüsen arbeiten stärker, was zu einem neuen Körpergeruch führt, und die Talgdrüsen werden aktiver, Pickel oder sogar Akne können entstehen. Wer große Probleme damit hat, geht am besten zum Hautarzt oder zur Kosmetikerin.Übrigens, eine angenehme Nebenerscheinung der Pille: Die Haut wird besser.
Fettarsch? Von wegen! In der Pubertät verändert sich der Körper. Jungs oder Brüder nennen Mädchen dann manchmal Fettarsch , Bohnenstange oder Bügelbrett . Auch Jungen, die sehr schlaksig sind, Stimmbruch oder Hautprobleme bekommen, ernten Gelächter und werden als Pickelmonster und Lulatsch bezeichnet. Solche Reaktionen können sehr verletzen, weil man denkt, man sei nicht richtig. Irgendwann werdet ihr aber merken, dass ihr genau richtig seid, so wie ihr seid.
Die ersten Haare sprießen in den Achselhöhlen und in der Schamgegend. Sie wachsen in Form eines Dreiecks über dem Schamhügel bis zum Anus und sind dicker und borstiger als die übrigen Haare und manchmal gekräuselt. Nicht immer haben sie dieselbe Farbe wie die Haare auf dem Kopf.
Das Wachsen der Brüste beginnt mit dem Anschwellen der Warzenhöfe. Das sind die dunkleren Hautpartien rund um die Brustwarze. Größe und Form der Brüste sind zum Teil genetisch bedingt.Die linke und die rechte Brust wachsen oft unterschiedlich und bleiben es auch bei jeder vierten Frau. Sie entwickeln ihre volle Größe meistens bis etwa zum 15. Lebensjahr. Aber manchmal kann es auch dauern, bis du 19 bist. Auch der Östrogenspiegel beeinflusst die Größe. Nimmt eine Frau die Pille oder ist sie schwanger (dann ist der Spiegel hoch), sind sie größer. Übrigens: Bei sexueller Erregung können Brüste um 25 Prozent größer werden. Achtet mal darauf.
Für den Halt der Brüste ist das Bindegewebe verantwortlich. Wachsen sie sehr schnell, kann es zu Dehnungsstreifen kommen, auch bei kleinen Exemplaren. Brüste bestehen zum größten Teil aus Fettgewebe. Wenn man Gewicht zulegt, wird deshalb auch die Oberweite
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