Make Love und spiel Football (German Edition)
einem weißen T-Shirt bestand, ließ sie wie ein verängstigtes Kind wirken.
Er hatte keine Lust, sich von Archibald Callums , dem PR-Chef, anquatschen zu lassen, und schlenderte daher zu seinem Coach, der momentan Rückendeckung gebrauchen konnte.
Sobald sie ihn entdeckt hatte, flammten ihre Wangen auf, bevor sie den Blick senkte und verlegen an ihrem kurzen Pferdeschwanz zupfte .
„Coach.“
„Palmer“, John Brennan sah ihn unsicher an, „ist bei den Jungs alles okay?“
„Natürlich“, log er und erntete von ihr einen ironischen Blick.
„Siehst du, Teddy“, erwiderte er Coach beruhigend, „niemand ...“
„Verarsch mich nicht“, zischte sie ihm zu , „nichts ist okay. Gott, hoffentlich taucht nicht auch noch das Video auf“, murmelte sie verzweifelt und sah aus, als müsste sie sich jeden Moment übergeben. Brian konnte es ihr gut nachfühlen, schließlich hatte er erst am letzten Sonntag zwei Kotzanfälle hinter sich gebracht. Wie es war, wenn sein Privatleben durch den Kakao gezogen wurde und das in aller Öffentlichkeit stattfand, konnte er nachempfinden. Man musste hilflos und tatenlos zusehen, wie andere die eigene Person mit Dreck bewarfen. Bei ihm waren es lediglich Gerüchte über sein mieses Können im Bett gewesen , und das hatte ihm mehr zugesetzt, als er jemals zugegeben hatte. Von ihr gab es Fotos, die sie beim Drogenkonsum zeigten, und anscheinend auch ein Sex-Video. Das musste verdammt hart sein.
„John, es tut mir so leid, dass du in meinen Schlamassel hineingezogen wirst.“ Tatsächlich schie n sie jeden Moment zu heulen anzuf angen. Brian zuckte zusammen. Mit weinenden Frauen konnte er nicht umgehen.
„Du kannst überhaupt nichts dafür.“
Sie schluckte schwer, „was wirst du Hanna sagen?“
„Mach dir um uns keine Sorgen. Hanna weiß ganz genau, was sie von solchen Gerüchten zu halten hat. Laut Presse hatte ich erst im letzten Monat eine Affäre mit Jillians nicht existenter Babysitterin und im Monat davor hatte ich angeblich einem Kongressabgeordneten die Frau ausgespannt und die Scheidung eingereicht.“
Auf seinen Scherz ging sie nicht ein, sondern schlang die Arme um sich. „Das ist eine Katastrophe für den Verein.“
Brian sah sich gezwungen, auch etwas zu sagen , „wir sind in New York. Morgen w ird irgendetwas anderes passieren , was spektakulärer, katastrophaler oder interessanter sein wird . Machen Sie sich keine Sorgen.“
Sie lächelte schwach, tätschelte Johns Arm und verschwand kurz nach nebenan.
„Jetzt mal ernst. Hat das Team was mitbekommen?“
Brian nickte und wendete den Blick vom Rücken seiner Chefin ab, die im Nebenzimmer verschwunden war, um seinem Coach in die Augen zu schauen. „Wir haben den Bericht im Fernsehen entdeckt.“
„Das Internet ist auch schon voll damit.“ John Brennan biss die Zähne zusammen, „scheiße.“
„Was soll ich dem Team erzählen?“
„Wir geben gleich eine kurze Pressemitteilung heraus“, der Coach wirkte unsicher und zögerlich, „diese angebliche Affäre ist keine große Sache und wird bald wieder vergessen sein. Die Presse brauchte einfach einen guten Aufhänger, um die alten Geschichten wieder aufzurollen. Das hatte ich von Anfang an befürchtet.“
„Coach“, Brians Gesicht wurde ein wenig finster, „warum geben die Titans überhaupt eine Pressemeldung heraus? Dadurch bekommen die Gerüchte nur mehr Nahrung.“
„Wenn es nur um diese s bekloppte Gerücht ginge, würde ich dir von Herzen zustimmen, aber sobald Drogen und Minderjährige im Spiel sind, müssen wir offiziell eine bedauernde Linie fahren und uns gegen jeglichen neuen Vorwurf wehren.“ Er sah seinen Quarterback seufzend an, „kann ich mich drauf verlassen, dass du die Jungs in Schach hältst?“
Brian schob seine Hände in die Taschen seiner Sporthosen. Er wusste überhaupt nicht, was genau in der Jugend seiner Teamchefin vorgefallen war und warum es ausgerechnet jetzt zum Thema der Boulevard-Blätter wurde, aber er nickte. „Mach ich.“
„Tut mir den Gefallen und lasst das Thema unter den Tisch fallen, wenn sie dabei ist. In den nächsten Wochen hat sie bestimmt einen fiesen Spießrutenlauf vor sich.“ Der Coach kniff die Augen zusammen und schnitt eine bedauernde Grimasse.
„Ich werde es den Jungs verklickern.“
John Brennan nickte.
Als sich alle Versammelten kurz darauf an den runden Konferenztisch begaben, saß Brian seiner Chefin gegenüber, deren Gesicht zu einer starren Maske geworden war. Archie von
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