Make Love und spiel Football (German Edition)
und nahm die typische Pose ein, die er benutzte, um andere einzuschüchtern. Bei Archie funktioniert e es, weil er den Mund hielt, do ch Dick Harper, der Sponsoringbeauftragte , sprang ein und feuerte gleich gegen ihn.
„Die Sponsoren werden verlangen, dass ...“
„Die Sponsoren haben in die Titans investiert, weil sie erfolgreich sind“, warf nun auch der Coach ein. „Teddy hat ihre Sache bisher wunderbar gemacht. Daran gibt es nichts auszusetzen. Daran werden auch die Sponsoren nichts auszusetzen haben, wenn das Team weiterhin erfolgreich ist.“
„Als Kapitän kann ich Ihnen sagen, dass die Jungs ihre Zeit nicht mit unsinnigen Kampagnen verschwenden wollen. Also schminken Sie sich gleich ab, dass das Team irgendwelche Videos drehen wird.“
„Aber eine öffentliche Entschuldigung von Miss MacLachlan wird nötig sein, um die Gemüter zu beruhigen.“
Miss MacLachlan war eine nervtötende und ziemlich ausgeflippte Frau, der er auf den Leim gegangen war, aber sie war immerhin die Chefin seines Footballteams – und Brian sah es gar nicht gerne, wenn man ihm oder seinem Team etwas vorschrieb, was Teddy MacLachlan einschloss. „Ich wüsste nicht, warum sie sich öffentlich dafür entschuldigen muss, dass sie als Teenager Mist gebaut hat. Das hat niemanden zu interessieren, wenn sie ihren Job jetzt gut macht. Meiner Meinung nach ist die Pressemitteilung schon zu viel.“
10 . Kapitel
Teddy kuschelte sich in ihr Sweatshirt und lehnte sich in ihren Sessel zurück. Eigentlich hatte sie das Internet nicht nach Schlagzeilen über sich durchsuchen wollen, weil sie sicherlich Dinge lesen würde, die ihr nicht gefielen, doch dann war die Neugier größer gewesen als ihre Vernunft, weshalb sie nun Zeitungsartikel anklickte und durchlas, die in der gleichen Form schon vor zehn Jahren erschienen waren.
In den letzten zehn Jahren hatte sich das Internet enorm entwickelt. Sie konnte davon ausgehen , dass ihre Vergangenheit Gesprächsthema in allen möglichen Bloggs , sozialen Netzwerken und auf Twitterseiten war. Das Internet vergaß nichts. Das galt auch für dieses scheußliche Sexvideo , das ihr Dad damals gerichtlich hatte verbieten lassen . Zwar hatte der Betreiber der damaligen Internetplattform das Video entfernen müssen, um sich nicht der Kinderpornografie strafbar zu machen, und auch der Urheber hatte eine saftige Geldstrafe sowie eine Gefängnisstrafe auf Bewährung erhalten, aber da das Video unzählige Mal e heruntergeladen worden war, konnte man es immer noch über ausländische Server finden. Teddy verspürte einen Brechreiz, wenn sie daran dachte, wie ihre Probleme an die Öffentlichkeit gezerrt und vor allen Augen entblößt worden war en . Dass wildfremde Menschen sie dabei hatten beobachten können, wie sie im Drogenrausch Sex hatte , war mit Abstand die demütigend ste Erfahrung ihres Lebens gewesen.
Viel schlimmer war für sie jedoch gewesen, dass ihre Eltern davon erfahren hatten. Ihr Vater hatte seine Anwälte informieren lassen und war gegen das Video gerichtlich vorgegangen – er hatte jedes Detail, das im Prozess ausgebreitet wurde, mitbekommen. Vor lauter Scham senkte sie automatisch das Gesicht.
Damals hatte es kein anderes Thema in New York gegeben, als dass Teddy MacLachlan ein Junkie und eine Schlampe war, die bereits mit vierzehn Jahren auf die schiefe Bahn geraten war. Für ihre älteren Eltern, die ein wildfremdes Baby adoptiert und mit Liebe überschüttet hatten und die sich nie etwas zu Schulden hatten kommen lassen, waren Teddys Entgleisungen eine riesige Schande gewesen. Für ihre Mutter war es heute noch der Grund, weshalb sie mit ihrer Tochter kaum ein Wort sprach und sie immer noch für eine drogenabhängige Versagerin hielt. Bei dem Gedanken, dass ihre Mutter von der neuen Pressehatz auf sie erfuhr, ballte sich ihr Magen zusammen. Das war auch der Grund, weshalb es nach zehn Uhr war und sie immer noch nicht nach Hause gefahren war. Sie wollte den stummen Vorwurf und das Misstrauen in den Augen ihrer Mom nicht sehen. Am liebsten hätte sie sich verkrochen.
Ihr Vater hatte sich großartig verhalten . Er hatte sich schützend vor sie gestellt, als die Medien von ihren Drogenexzessen berichteten, und hatte sie niemals aufgegeben. Während das Verfahren noch lief, hatte er ihr einen Platz in einer Entgiftungskur in Indien besorgt und sie anschließend auf eine private Highschool nach Arkansas geschickt, um sie von der Clique zu trennen, die ihr alles
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