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Makers

Makers

Titel: Makers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Anderson
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Markt, der schon lange als an China verloren galt. Wie schafft es SparkFun, mit solchen Billigproduktionen mitzuhalten? Durch Automatisierung, enge Anbindung an die Kunden und ihre Bedürfnisse (die Wurzeln der Firma im Bastlermilieu verleihen ihr dort große Glaubwürdigkeit), eine Community, die um die täglichen Tutorials auf der Firmenwebsite herum entstand, und durch Posts der Angestellten (die inzwischen unter den Makern selbst kleine Berühmtheiten sind). SparkFun hat bewiesen, dass Erfolg in der Industrie nicht unbedingt davon abhängt, wer die niedrigsten Lohnkosten hat.
    Wenn man die Leute über den Zustand der amerikanischen Industrie befragt, zitieren die meisten dieselbe deprimierende Statistik: US-amerikanische Mobiltelefone, unter anderen das iPhone vonApple, die Android-Telefone von Google sowie Motorola, sind zwar höchst erfolgreich, aber keines dieser Telefone wird in Amerika produziert. Wir sind vielleicht bei der Technologie führend, aber wir produzieren nur die Bits (das Produktkonzept und die Software), nicht aber die Atome (die greifbaren Telefone selbst). Es stimmt tatsächlich: »Designed in California, Made in China«.
    Aber bei einem Besuch in der SparkFun-Fabrik bietet sich ein ganz anderes Bild. Im Gegensatz zu einigen größeren Wettbewerbern auf dem Markt für elektronische Bauteile stellt SparkFun einen Großteil der Produkte, die die Firma verkauft, selbst her, direkt in Boulder. Das Unternehmen besitzt mehrere Bestückungsmaschinen, die Chips und andere Komponenten schneller exakt auf einer Platine platzieren, als man es mit den Augen verfolgen kann. Über ein Förderband werden die bestückten Platinen in einen automatisch kontrollierten Ofen transportiert, um die Lötpaste unter den Chips zu schmelzen und sie so auf den Platinen zu befestigen. Andere computergesteuerte Maschinen füllen Komponenten nach und präparieren die Boards. Drei Arbeiter überwachen die Anlage, die rund um die Uhr in Betrieb ist.
    Elektronik kann also durchaus in Amerika produziert werden, solange es sich um Spezialelektronik handelt, die in tausendfacher Ausfertigung verkauft wird, nicht millionenfach.
    Für Kindle 2 und iPhone werden immer die neuesten Bildschirme und die schnellsten Speicherchips gebraucht, die nur von wenigen Herstellern in Asien in Serie produziert werden. Aber für die meisten elektronischen Geräte müssen es nicht unbedingt die neuesten, kleinsten, leichtesten und schnellsten Teile sein. Diese Elektronik kann man am ehesten mit einem intelligenten Temperaturregler zu Hause oder mit dem Armaturenbrett eines Autos vergleichen. Sie brauchen nicht die Leistungsfähigkeit eines Apple-Geräts. Ihr Wert liegt in der Software, die auf den Standardbauteilen läuft, und die man überall aufspielen kann.
    Bei derartigen Spezialgütern ist die Verdienstspanne in der Regel größer, und die Konkurrenz durch andere Hersteller ist klein. Es ist eine klassische Marktnische für ein Mittelstandsunternehmen. Das Unternehmen sollte groß genug sein, um auf dem Weltmarkt verkaufen zu können und eine Marke zu etablieren, aber nicht so groß, dass die Firma in die Todesfalle der hauchdünnen Verdienstspannen gerät und zu stark durch Konjunkturschwankungen und wechselnden Verbrauchergeschmack gefährdet ist.
    Das Gegenbeispiel hierzu ist die chinesische Firma Foxconn, die das Apple iPhone und viele andere Elektronikprodukte des Massenmarktes herstellt und etwa eine Million Beschäftigte hat. Sie ist damit nach Zahl der Beschäftigten das zweitgrößte nicht staatliche Unternehmen der Welt (nach Wal-Mart). 40 Es existieren ganze firmeneigene Städte, und die Arbeitsbedingungen (und Selbstmorde) machen Schlagzeilen. Foxconn entwickelt seine Produkte nicht selbst; die Firma übernimmt ausgelagerte Produktionen anderer Firmen. Dadurch sind die Verdienstspannen minimal. Nach Schätzungen von Ökonomen verdient Foxconn nur 6,50 Dollar an der Montage eines Telefons, das für 300 Dollar verkauft wird. 41 Bei den meisten asiatischen Produzenten von Bauteilen für das iPhone sieht es ähnlich aus. Der Löwenanteil des Profits geht an Apple, den Entwickler. In welchem Geschäft wären Sie lieber?
    SparkFun hingegen entwirft die meisten Produkte selbst und stellt sie auch selbst her nach dem in diesem Buch beschriebenen Modell: Ein offener Innovationsprozess entsteht um eine Gruppe von Firmenkunden. Die meisten SparkFun-Produkte sind »Open-Source-Hardware«, also Hardware, deren Designdaten öffentlich

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