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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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durch den Raum bewegte, die Sterne verdeckte und größer wurde.
    „Es ist mindestens doppelt so groß wie der Mars“, sagte Rob. „Daneben werden unsere beiden Mobile und die Sonnenstädte wie Zwerge aussehen. Sie müssen Masse und Schwerkraft perfekt unter Kontrolle haben, wenn sie es schaffen, einen so großen Himmelskörper zu bewegen.“
    „Ich frage mich, warum sie überhaupt beweglich sein müssen.“
    „Ihnen schwebt mehr vor als ein einfaches Treffen“, sagte Rob. „Ich stelle jetzt natürlich nur Vermutungen an, aber meiner Meinung nach müssen sie wie jede hochentwickelte Kultur Projekte entwickeln, die für die Fähigkeiten und das Können der Bewohner eine Herausforderung sind. Sie scheinen die Menschheit eines Kontakts für wert zu halten.“
    „Hoffen wir, daß wir sie und sie uns verstehen können.“
    „Drisa sagt, das kann sie.“
    „Fühlst du dich unruhig, Rob?“
    „Allerdings.“
    Es herrschte eine kurze Stille. „Ich komme jetzt nach Hause“, sagte John. Er erhob sich halb aus seinem Sitz, sah sich in dem nun dunklen Tal seiner Vorfahren um, setzte sich wieder hin und gab dem Gleiter den Befehl zum Start.
    „Start zu Anlegeplatz 233!“
    Der Gleiter erhob sich zu einer Höhe von hundert Kilometern über der Erde und gab den Blick auf einen Planeten frei, der aus graubrauner Wüste mit Unterbrechungen durch vereinzelte grüne Stellen bestand. Große Felseninseln ruhten in dem blitzenden Atlantik. Das Sonnenlicht tanzte wie Diamanten auf den Polkappen. Der Gleiter wurde schneller, und die Erde hinter ihm verkleinerte sich.
    Vor ihm lagen die Zwillingswelten der Heimat. Hinter ihm glitzerten die Raumsiedlungen, die die Erde umgaben und das Sonnenlicht einfingen. Irgendwo in der Dunkelheit bewegte sich etwas aus unendlich weiter Ferne auf die Feuer der Heimat zu. Wahrscheinlich hatten nur wenige Menschen Angst wie er; doch dann erinnerte er sich an das Mißtrauen, das seinen beiden Welten bei ihrer Rückkehr entgegengebracht worden war, und er ärgerte sich über die Tatsache, daß dem Fremden so sehr viel mehr Gastfreundschaft entgegengebracht wurde.
    Die beiden Makrowelten waren nun sichtbare ovale Körper. Der Gleiter schwenkte nach links, um die Heimat von vorne anzufliegen.
    „Sie sind da“, flüsterte die Verbindung.
    Er sah durch die Kuppel nach hinten und sah den dunklen Körper, der, größer als der Mond, die Sterne hinter den eiförmigen Umrissen der Heimat verdunkelte. Der Flugkörper reflektierte kein Licht.
    „Rob“, brüllte er in sich hinein. Eine plötzliche Angst packte sein Inneres, als sei etwas aus den Tiefen seiner Persönlichkeit entkommen.
    „Ja, ja, wir wissen es“, sagte Rob.
    Der Gleiter raste auf die vorderen Anlegestellen zu. Plötzlich erhellte sich der planetgroße Ball, als wolle er ein Signal geben. Die beiden Makrowelten vor ihm wurden zu Zwergen. Bald nahm der Fremde den gesamten Himmel ein. Aber als John auf die Heimat zuraste, wurde die Makrowelt größer und verdeckte den Besucher.
    Er schwebte auf die Anlegestelle zu, und die Verriegelungen schlossen sich um ihn. Der Gleiter kam zur Ruhe, aber er stieg nicht sofort aus. Die Verbindung reagierte auf seine Neugier und lieferte ihm einen Rundblick auf die Szene draußen, drehte sich und zeigte ihm ein Bild auf den Ring von Siedlungen um die Erde, seine eigene Nachbarwelt in der Nähe, um schließlich bei dem Besucher zu verharren, der größer als alle Raumkonstruktionen zusammen war.
    „Sie haben eine perfekte Kontrolle“, sagte Rob. „Ich kann keinen signifikanten Gravitationseffekt ausmachen, der von ihrer Anwesenheit herrührt und sich für uns oder die Erde schädlich auswirken könnte.“
    „Sehr zuvorkommend“, sagte John.
    „Augenblick mal. Es spielt sich etwas ab.“
    „Was denn, Rob?“
    „Unsere künstlichen Intelligenzen plappern los, tauschen Informationen in phantastischer Geschwindigkeit aus, und wir können es nicht aufhalten. Der Vorgang läuft wie eine Kettenreaktion ab. Warte einen Moment …“
    John hörte ein schrilles Geräusch.
    „Das gefällt mir nicht“, sagte Rob leise, als würde er von einem Meer von Geräuschen verschlungen. John glaubte ein titanisches Flüstern zu hören. Es schien Lachen zu enthalten – oder war es Freude? Eine große Nachflut floß herein und eine andere heraus.
    „Da, es ist vorbei“, sagte Rob. Eine tiefe Stille schien Wheelers Gedanken zu umgeben. „Hier kommt eine Nachricht von Drisa. Die Fremden behaupten, sie hätten uns

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