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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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Teil ihrer Probleme.“
    „Wir warten noch eine Weile mit dir“, sagte Richard.
     
    Janet lächelte Sam zu, als er endlich zu ihr gelassen wurde. Als er sich neben das Bett setzte, streckte sie ihre Hand nach seiner aus.
    „Richard und Margot sind draußen.“
    „Mach dir keine Gedanken, Sam – Frauen bekommen dauernd Kinder.“
    Ihm stockte der Atem, aber er versuchte, seine Besorgnis und seinen Kummer nicht zu zeigen. Sie schien so ruhig und schön, ihr Gesicht weiß wie die Verbände um ihre Handgelenke; ihr schwarzes Haar war auf dem Kissen ausgekämmt.
    „Du bist stark“, brachte er heraus. Er wußte, daß er das sein mußte, was sie von ihm erwartete. Er lächelte und fühlte sich grotesk und unwirklich.
    Er verspürte den dringenden Wunsch, einige heilende Worte zu ihr zu sagen, die sie aus ihrer Illusion erwecken würden; aber in der seltsamen Stille zwischen ihnen erkannte er, daß sie ein Kind ohne Verständnis war, bei dem er keine Erklärung versuchen sollte.
    Sam drehte sich um und sah, daß die Schwester ihm zuwinkte. Als er aufstand, um herauszubekommen, was sie wollte, schloß Janet die Augen. Das Beruhigungsmittel hatte begonnen zu wirken.
    Als er in das Wartezimmer hinauskam, sah Sam General Nakamura, der bei Margot und Richard stand. Sein grauer UN-Overall war wie üblich steif und blütensauber. Sam bemerkte die drei Sterne auf seiner Mütze, als er sich umdrehte, um ihn zu begrüßen.
    „Mr. Bulero, Sie stehen unter Arrest. Sie gehen jetzt in ihr Apartment. Ihre Tür wird von einem Posten bewacht. Er wird Sie begleiten, wenn Sie Ihre Geliebte aufsuchen wollen – zu abgemachten Zeiten.“ Nakamuras Augen waren streng direkt auf ihn gerichtet.
    „Warum? Erklären Sie bitte.“
    Nakamuras Stirn verzog sich in Falten, seine dicken Augenbrauen verschoben sich; er lächelte lässig. „Ehrlich gesagt, Mr. Bulero, ich bin von Ihren Freunden und Verwandten schockiert. Wenn ich Sie wäre, würde ich mich ihrer schämen!“
    „Wovon sprechen Sie?“
    Nakamura zuckte die Achseln. „Vielleicht … es ist möglich, daß Sie es nicht wissen. Darf ich erklären? Asterom untersteht der UN-Gesetzgebung, die ich in diesem Teil des Sonnenraums verwalte. Wir befinden uns außerdem in einer Notsituation …“
    „Das ist ein Putsch“, sagte Richard.
    „Würden Sie bitte freundlicherweise den Mund halten“, sagte Nakamura. „Ihre Freunde“, sagte er weiter, „benehmen sich wie Räuber, ein Rudel Abenteurer, die die letzten Ressourcen der Menschheit verschleudern wollen. Die Bedeutung von Asterom für unsere Rettung ist Ihnen wohl klar, oder?“
    „Natürlich.“
    „Vor einigen Stunden hat Gouverneur Alard den Kurs unseres Forschungssatelliten geändert und ihn an Asterom befestigt …“
    „Der Antrieb, Sam“, sagte Richard. „Er funktioniert! Sie haben das ganze Ding bewegt.“
    „Seien Sie bitte ruhig“, sagte Nakamura noch einmal.
    „Damit kommen Sie nie durch, General“, sagte Richard.
    „In einigen Tagen“, sagte Nakamura, „wird vom Mars ein Militärschiff eintreffen, das mich bei meiner Durchsetzung der Gesetze unterstützen wird. Asterom ist ein großes Ziel. Ich bin sicher, daß Alard spätestens dann vernünftig werden wird.“
    „Er will mit einer Machtübernahme über Mars die Kontrolle über Asterom bekommen“, sagte Margot. „Er hat dort Kumpane, die einen Putsch planen.“
    „Kommen Sie mit“, sagte Nakamura.
    Er ging vor ihnen her an dem Empfangstisch des Krankenhauses vorbei in den offenen Fahrstuhl hinein. Der Lift brachte sie unter die Oberfläche, wo sie in den grünen Korridor des Wohngeländes hinaustraten.
    Sam sah einen Posten bei der Tür zu seinem Apartment stehen.
    „Er ist sehr tüchtig“, sagte Nakamura. „Die gesamte Kuppel steht unter Kriegsrecht.“
    Die Tür glitt auf. Margot und Richard gingen zuerst hinein, und einen Augenblick später folgte Sam ihnen. Es hatte keinen Sinn, sich mit dem General auf weitere Diskussionen einzulassen.
    „Bist du allein hier?“ fragte Sam, als die Tür zuglitt.
    „Nein“, sagte Margot.
    Plötzlich ging die Tür auf. Soong taumelte in das Zimmer und hielt sich an Sam fest, um sein Gleichgewicht wiederzufinden.

 
10. Der Kampf
     
    „Wir sind Geiseln“, sagte Sam.
    „Nakamura hat von einem Schiff vom Mars gesprochen“, sagte Sam. „Es soll hierherkommen und ihn unterstützen. Kommandeur Mason steht doch wohl nicht auf seiner Seite, oder?“
    „Möglich ist es“, sagte Richard.
    „Ich glaube es

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